Die MHP RIESEN Ludwigsburg beenden die Hauptrunde mit einer 60:87-Auswärtspleite. Im Bonner Telekom Dome agieren die Schwaben vor 5.860 Zuschauern über 25 Minuten auf Augenhöhe, lassen zur Mitte des dritten Viertels aber entscheidend abreißen und kassieren eine deutliche Niederlage. Damit starten die Barockstädter am kommenden Dienstag auswärts in die Play-Ins.

Zum dritten Mal binnen Wochenfrist – und damit auch im Hauptrunden-Finale – startete Josh King ohne Starting-Five-Wechsel, sodass Desure Buie, Silas Melson, Yorman Polas Bartolo, Jeff Roberson und Eddy Edigin zunächst zum Einsatz kamen. Das Quintett machte seine Sache zu Beginn gut, zog in kürzester Zeit mehrere Foulspiele, kam angeführt von der Center-Position ins Laufen und hatte generell viele gute Aktionen. Auch Buie hatte hieran seinen Anteil, sodass die Ludwigsburger ihren Rhythmus aufnahmen und von Beginn an mit elf Mann rotierten. Im Viertelverlauf waren es dennoch leichte Baskets-Vorteile, die den Ausschlag gaben. Die Bonner machten einige Big Plays, zogen nun mehr Foulspiele und kamen dadurch vermehrt an die Freiwurflinie, was sie zu nutzen wussten (20:16, 10. Spielminute).

Während die Trefferquote im ersten Viertel noch über 38% gewesen war, sollte sie ab der elften Spielminute weiter sinken – woran Roberson keinen Anteil mehr hatte. Der US-Amerikaner kassierte sein zweites und drittes (ein technisches) Foul binnen einer Aktion und musste ab diesem Zeitpunkt vermehrt von außen das Geschehen betrachten. An seiner Stelle übernahm Silas Melson mehr und mehr das Zepter, auch Jaren Lewis, die Gebrüder Patrick und Dominykas Pleta, Stichwort Rotationstiefe, hatten ihre Momente. Die MHP RIESEN ließen sich von Gegnerdruck und Kulisse nicht beeindrucken, blieben auf Schlagdistanz (29:21 / 34:30 / 38:34, 20.).

Nur bis Minute 25 ausgeglichen

Nach dem Seitenwechsel war es wieder die Kombination Buie-Edigin, die für die Gäste den Unterschied machte. Während der Big Man in der Zone auftrumpfte, organisierte der Point Guard das Spiel, kam immer wieder zu gefährlichen Offensivaktionen und hielt, unterstützt von Melson, das Duell ausgeglichen (48:44). Doch obwohl beide Mannschaften bis zu diesem Moment beinahe gleichwertig agiert hatten, kam in der Folge ein regelrechter Bruch ins RIESEN-Spiel. Noah Kirkwood traf doppelt aus der Ecke, Christian Sengfelder und Thomas Kennedy waren in der Zone präsenter und die Gelb-Schwarzen erlaubten sich reihenweise Fehler. Jacob Patrick kassierte ein unnötiges unsportliches Foul, Graves musste nach einem harten Kontakt auf die Bank und von dieser vermochte keiner der Akteure kommend Impulse zu setzen. Bereits nach dreißig Minuten war die Partie entschieden (65:49, 30.).

Denn trotz maximalem Einsatz, allen voran der drei jüngsten Akteure im Kader, gab’s weiterhin ein unverändertes Bild: Ludwigsburger Kampf und Bonner Körbe, wobei die Telekom Baskets der schwäbischen Leidenschaft in nichts nachstanden – und sich mitsamt des Publikums in Feierlaune versetzten. Roel Moors verschaffte allen Akteuren Spielzeit, die diese allesamt zu Korberfolgen nutzten und den Schwaben, deren Gegenwehr nun im Angriff endgültig gebrochen war, die zweithöchste Niederlage im Saisonverlauf verpassten und die Hauptrunde entsprechend siegreich beendeten.

Das bereits im Vorfeld feststehende Play-In-Duell zwischen Bonn und Ludwigsburg steigt demnach am kommenden Dienstag (14.05., 20:30 Uhr) im Rheinland. Der Sieger qualifiziert sich als Siebter für die Playoffs und trifft im Viertelfinale auf Berlin, der Verlierer hat am Donnerstag (16.05., 20:00 Uhr) ein alles entscheidendes Heimspiel gegen den Gewinner der Partie zwischen Oldenburg und Hamburg.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg