Die Gruppenphase und das Top-16 haben die MHP RIESEN Ludwigsburg im FIBA Europe Cup bravourös gemeistert – und damit sowohl ihr selbst gesetztes Zwischenziel erreicht als auch eine sehr gute Ausgangslage für die Playoffs erarbeitet. Nun soll daraus mehr werden: Beginnenden mit dem Viertelfinal-Hinspiel in Dijon (05.03.; 20:00 Uhr) beginnt für die Gelb-Schwarzen die Crunchtime im Wettbewerb und hierfür soll im Burgund der Grundstein zum Weiterkommen gelegt werden. Das Central-Kino streamt die Partie, mit Dyn-Support, live und kostenlos für alle.
Rischon LeZion, Bandirma, Oldenburg, Bayreuth, Monaco, Cluj-Napoca, Manresa, Holon und Murcia: In den vergangenen Jahren standen die MHP RIESEN Ludwigsburg vierfach in den internationalen Playoffs, was in allen Fällen eine Erfolgsgeschichte und in zwei Fällen bis ins Halbfinale führte. Das vergangene Jahrzehnt war international geprägt und in vielerlei Hinsicht sehr gut. Im Jahr 2025 soll diese Historie fortgesetzt und um einen weiteren, tiefen Playoff-Run erweitert werden. Nachdem es gegen Klubs aus Israel (2x), Monaco (1x), Rumänien (1x), Spanien (2x), der Türkei (1x) und Deutschland (2x) ging, ist nun Frankreich erstmals auf der Agenda – das Aufeinandertreffen mit Dijon aber kein Novum, sondern bereits das siebte seiner Art. In allen sechs bisherigen Duellen gewannen die Ludwigsburger, dennoch sind sie deshalb nicht der Favorit. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe.
Was einerseits daran liegt, dass sich die Franzosen im Aufwind befinden, eine gute Formkurve aufweisen, in der Betclic Élite tabellarisch kletterten und nach dem 93:86-Erfolg im Derby gegen Chalon-sur-Saône auch emotional bereit für die Playoffs sind. Und andererseits sich damit begründen lässt, dass die beiden Duelle im Saisonverlauf, bis dato ebenfalls sehr eng waren. In eigener Halle gewannen die Barockstädter Mitte Oktober knapp (80:77). Im Palais des Sports Jean-Michel-Geoffroy war das Ergebnis zwar deutlicher (81:93), die große Punktedifferenz aber erst in der Crunchtime vorhanden und aufgrund der Explosion von Justin Simon (33 Punkte) möglich. Kurzum: Die Ludwigsburger Siegquote (91,7% im FEC-Saisonverkauf / 100% gegen Dijon) und die beste Defensive des Wettbewerbs (68,9 zugelassene Punkte pro Partie) sind statistisch zwar großartige, die Ausgangslage ist aber vollkommen ausgeglichen. Mit der Besonderheit, dass die Schwaben das Rückspiel in der MHPArena als Trumpfkarte in der Hinterhand haben – und die Ergebnisse beider Partien addiert werden.
Für Headcoach John Patrick gilt die Normalität als wünschenswertes Credo: „Wir gehen die Partie in der Vorbereitung ganz normal an. Wir wissen, dass Dijon deutlich verbessert ist, was auch an den Nachverpflichtungen von Phil Booth (8,3 Punkte pro Spiel / 2,2 Rebounds / 1,3 Assists) und Gregor Hrovat (8,8 / 3,2 / 2,5) liegt. Wir möchten so scharf und bestmöglich vorbereitet sein, wie möglich.“
„Dorthin fahren, um zu gewinnen“
Die bestmögliche Vorbereitung beinhaltet viel Facetten, unter anderem die Tatsache, dass die Offensive-Leistung am Samstag in Würzburg erneut Optimierungsbedarf offenbarte: Die Ludwigsburg agierten 30 Minuten auf Augenhöhe und stoppten jedweden Gegnerangriff, bleiben im Angriff aber selbst hinter dem eigenen Anspruch zurück – was folgenschwer war. Denn als Würzburg im vierten Viertel ins Laufen kam (28:9), kippte die Partie binnen weniger Augenblicke. Das soll nun anders werden. Ludwigsburg möchte entweder über die Offensive mehr Spielanteile oder über die Verteidigung noch mehr Spielkontrolle erlangen. Wobei natürlich eine Kombination erstrebenswert und vor allem im Angriff Potenzial besteht.
„Wir alle wissen, dass Dijon ein sehr schwieriger Gegner ist. Sie haben auch eine gute Saison gespielt. Um sie zu schlagen, müssen wir mit der richtigen Mentalität spielen – 40 Minuten lang unseren Basketball. Wir brauchen eine starke Verteidigung, um sie zu neutralisieren. Unser Ziel ist es, dorthin zu fahren und das erste Spiel zu gewinnen – egal ob mit fünf, zehn oder wie auch immer vielen Punkten. Und dann nach Hause zurückzukehren und mit der gleichen Einstellung ins nächste Spiel zu gehen, um es ebenfalls zu gewinnen“, sagt Kapitän Yorman Polas Bartolo.
Neben der eigenen Leistungsfähigkeit, die Ludwigsburg auch mit Lenny Anigbata und Julis Baumer, die beide wieder einsatzfähig sind, angeht, gilt es auch, Dijon zu kontrollieren. Seit den Duellen im Herbst ist das Team etwas verändert. Booth und Hrovat sind neu, Kyler Edwards (jetzt Elitzur Ironi Netanya) und Joshua Obiesie (AEK Betsson BC) nicht mehr dabei. Weiterhin sind damit, im ausgeglichen Mannschaftsgefüge von Laurent Legname, Markis McDuffie (11,9 Punkte), Christian Sengfelder (12,1), Gavin Ware (10,2) und David Holston (9,0 / 5,0 Assists) die relevantesten Akteure. Auf dem Parkett. Neben dem Parkett erwartet die Ludwigsburger eine sicherlich lautstarke Kulisse, die intrinsisch motiviert von der eigenen Bilanz, der Chance zum Erreichen der nächsten Runde und dem Wissen, wie kurz der potenzielle Weg ins Finale sein kann, den Gelb-Schwarzen alles abverlangen wird.
gelb-schwarze Watch-Party im Kino
Neben der Vor-Ort-Unterstützung setzen die Schwaben auf ihre eigene Stärke und den Rückhalt im Rückspiel – möchten aber direkt am Mittwoch schon den Grundstein legen. Alle Fans, die nicht vor Ort dabei sein können, sind derweil herzlich ins Central-Kino (Arsenalstraße 4, 71638 Ludwigsburg) eingeladen. Gemeinsam mit Inhaber Claus Wollenschläger und Medien-Partner Dyn gibt’s in der Ludwigsburger Innenstadt eine gelb-schwarze Watch-Party. Der Eintritt ist kostenfrei. Snacks und Getränke gibt’s, als wenn regulärer Kino-Betrieb wäre – und danach das bisher wichtigste Spiel im Saisonverlauf auf der 33 Quadratmeter großen Leinwand. Stage is set!
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg