Die MHP RIESEN Ludwigsburg beenden das Top-16 im FIBA Europe Cup mit einem deutlichen 95:67-Sieg gegen Spirou BC Charleroi. In der finalen Zwischenrunden-Partie dominieren die Schwaben ab dem zweiten Viertel, forcieren gegen überforderte Belgier 25 Ballverluste und sichern sich, durch die 6:0-Bilanz, den Playoff-Heimvorteil über alle weiteren Runden.
Mit einem unveränderten Aufgebot zuzüglich Rückkehrer John Patrick, der 48 Stunden nach dem Derby-Sieg gegen Ulm an seine angestammte Position zurückkehrte, kamen die Hausherren nicht gut ins Spiel. Charleroi, das nur mit einem eigenen Erfolgserlebnis weiterhin Playoff-Chancen gehabt hätte, gab zunächst die Taktung vor. Joel Scott, Ezra Mañjon und Justin Simon gingen voran, die belgischen Gäste waren aber insgesamt besser, fokussierter, treffsicherer (6:6 / 9:12 / 15:20). Erst nach einer Neujustierung, der ein technischer Fehler an der Uhr vorangegangen war, fanden die Schwaben ihren Rhythmus und alsbald Zugriff zum Spiel – auch wenn der Spielstand dies noch nicht verdeutlichte (17:23).
Wesentlich mehr Flow sollte dann der zweite Abschnitt mit sich bringen: Beginnenden mit zwei Distanztreffern von Jacob Patrick und Yorman Polas Bartolo arbeiteten die Schwaben zuerst am Führungswechsel, dann an der eigenen Dominanz und insgesamt am Ergebnis: Insgesamt 13 Turnover forcierten sie binnen zehn Minuten, kamen ins Laufen und setzten sich mit einem 17:0-Lauf ab. Charleroi präsentierte sich zwar allen voran aus der 6,75-Meter-Distanz beachtlich, war im Ballvortrag gegen die RIESEN-Defensive aber chancenlos und, nachdem Yordan Minchen mit zwei unsportlichen Fouls des Parketts verwiesen wurde, auch hoffnungslos. Die Unterstützung der Gästefans ebbte ab, während die Hausherren nun vollumfänglich Spielkontrolle hatten: Ludwigsburg gelangen spielerisch leichte Aktionen, die fortwährend für Punkte sorgten (49:35, 20.).
Intensität flacht ab, Ludwigsburg bleibt Herr im Haus
Der Wiederbeginn sollte ähnlich verlaufen: Charlerois Bemühungen wurden von den MHP RIESEN herausragend unterbunden und nur von einzelnen Gäste-Zählern unterbrochen, die aber nicht mehr als Stückwerk blieben. Ansonsten dominierten und scorten die Hausherren (53:43). Nach sieben Hunter-Maldonado-Punkten, der gemeinsam mit Mañjon und Polas Bartolo offensiv nicht zu stoppen war, war die Partie endgültig entschieden. Der 25-Jährige führte seine Farben, mit einem persönlich herausragenden Plus-/Minus-Wert von +29, zur Entscheidung (77:54, 30.).
Das vierte Viertel wurde deshalb zum beidseitigen Schaulaufen. Während die Stringenz der eigenen Aktionen beidseitig abebbte – was aufgrund des Spielstandes erwartbar, aus RIESEN-Sicht sinnvoll und Charleroi-Hinsicht nachvollziehbar war – erweiterte Patrick seine Rotation. Dominykas Pleta, Simon Feneberg und Brandon Tischler rückten rein, konnten ebenfalls beim höchsten Saisonsieg noch mitwirken und die anschließende, kurze Feier mit ihren Kameraden genießen.
Ludwigsburg beendet die Zwischenrunde mit dem bestmöglichen Ergebnis und der perfekten Bilanz – als einzige Mannschaft im Wettbewerb. Auf welchen Klub die MHP RIESEN im Playoff-Viertelfinale (Hinspiel voraussichtlich 05.03.; Rückspiel 12.03.) treffen werden, entscheidet sich am Mittwoch-Abend zwischen Saloniki, Dijon und Oradea. Darauf liegt selbstverständlich ein gewisses, gelb-schwarzes Interesse – wichtiger ist jedoch zunächst die doppelte Herausforderung in der easyCredit BBL. Am Samstag (08.02; 20:00 Uhr) gastieren die Schwaben zum Derby in Heidelberg, danach kommt Bonn (11.02.; 20:00 Uhr) in die MHPArena.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg