Mit einem Härtetest in Würzburg starten die MHP RIESEN Ludwigsburg am Samstag (01.03.; 18:30 Uhr) ins letzte Hauptrunden-Drittel und den im Idealfall sieben Partien umfassenden März. Bevor es im FIBA Europe Cup im Viertelfinale ans Eingemachte geht, möchten die Schwaben im A81-Derby in Franken einen wichtigen Erfolg mit Blick auf die nationale Postseason einfahren – und siegreich aus der BBL Pokal- und Länderspielpause kommen.

Ezra Mañjon war mit Freunden in der Schweiz und im Schnee, Yorman Polas Bartolo mit seiner Partnerin zum Städtetrip in Amsterdam und Deane Williams mit seiner Familie in der britischen Heimat. Ebenfalls auf Heimatbesuch waren Jonas Wohlfarth-Bottermann (Köln / Bonn), Hunter Maldonado (Colorado Springs), Joel Scott (Monument) und Brandon Tischler (Bamberg), während Jarred Ogungbemi-Jackson mit der Familie die mallorquinische Sonne genoss und Dominykas Pleta (Alicante) ebenfalls wärmere Temperaturen bevorzugte. Allein bei dieser Aufzählung wird klar: Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben die vergangenen pflichtspielfreien Wochen genutzt, um Kraft zu tanken, zu regenerieren und, zumindest mal für sieben Tage, zu entspannen.

Seit dem 20. Februar sind die Gelb-Schwarzen wieder zurück im Trainingsbetrieb und unter der Ägide von John Patrick, Lars Masell und Kenji Sato am Arbeiten und Schuften. Einerseits, um sich auf das Gastspiel in Würzburg, andererseits, um sich auf die kommenden Wochen vorzubereiten. Denn die haben es schließlich in sich: Das Tableau in der easyCredit BBL ist extrem eng beisammen und die Plätze äußerst umkämpft. Ludwigsburg rangiert mit einer Bilanz von 11 Siegen und 9 Niederlagen momentan zwei Erfolgserlebnisse hinter Rang 3 (Ulm: 13 / 6) und zwei vor Rang 12 (Oldenburg: 9 / 10). Aus Sicht aller Mannschaften soll es ein Playoff-Platz werden, in Anbetracht der Qualität der Kontrahenten kann für alle Klubs aber auch eine der vier Play-In-Platzierungen immer noch eine gute Sache sein – auch wenn diese natürlich in der aktuellen Saisonphase kein Verein, so auch die Ludwigsburger, anstrebt.

Für die MHP RIESEN liegt ein großer Fokus der eigenen Agenda gleichwohl auch auf dem internationalen Parkett, wo es in den beiden kommenden Wochen gegen JDA Bourgogne Dijon im Viertelfinale ums Weiterkommen gehen wird und sich gewissermaßen ein Kreis schließt: Im November gastierten die Gelb-Schwarzen zunächst in Dijon, ehe es gegen Würzburg ging. Nun ist es umgekehrt – und soll, anders als im Herbst, in beiden Partien ein Erfolgserlebnis mit sich bringen.

„Ein Duell, das Spaß machen wird“

Für Ludwigsburg hat sich die personelle Ausgangslage im Quervergleich deutlich verbessert: Jacob Patrick und Yorman Polas Bartolo sind anders als beim Hinspiel beide einsatzbereit, Deane Williams ist vollumfänglich zurück im Mannschaftstraining und nahe dem Comeback, einzig Jarred Ogungbemi-Jackson steht nicht zur Verfügung.

„Würzburg ist einer der wenigen noch international aktiven Klubs [und steht in Top-16-Gruppe I aktuell bei einer 2:0-Bilanz]. Seit dem Hinspiel hatten sie, wie auch wir, mit einigen Verletzungen und einer Krankheitswelle zu kämpfen. Jhivvan Jackson hat dennoch, währenddessen seine persönlich großartige Saison fortgesetzt. Er führt unsere Liga [die easyCredit BBL] im Scoring [20,1 Punkte pro Partie] an. Hannes Steinbach wird immer besser und Würzburg gelingt es, auf dem Transfermarkt Top-Talent(e) zu verpflichten: Mit Aubrey Dawkins, Calvin Wishart und Davion Minz haben sie gefährliche Scorer dazubekommen. Die Atmosphäre in Würzburg, in der kleinen, alten Halle, ist immer laut und gut – das wird bestimmen ein Duell, das Spaß machen wird“, sagt Headcoach Patrick.

Bezugnehmend auf das Gesagte und die drei neuen Namen: Dawkins (6,0 Punkte / 3,2 Rebounds) wechselte Anfang Januar aus Nischni Nowgorod und Minz (noch ohne Einsatz) Mitte Februar aus Oostende nach Würzburg, während Wishart (5,5 / 2,0 / 2,5 Assists) von der zweiten Mannschaft hochgezogen wurde. Alle drei Akteure sollen dazu beitragen, dass in der Basketball Champions League die Playoffs erstmals und in der easyCredit BBL erneut erreicht werden – und gleichzeitig die Krankheits- und Verletzungsmisere überstanden wird. Im Januar und Februar fehlten den Franken zeitweise Nelson Phillips, Zac Seljaas, Bazou Koné, Max Ugrai, Lukas Wank, Fabian Bleck und Christian Skladanowski. Eine Abwesenheitsliste, die den tabellarischen Abschwung von Platz drei auf zehn durchaus erklärt und gleichzeitig die Erfolgserlebnisse in der BCL (2:0), gegen Göttingen (79:78) und in Bamberg (93:98) noch deutlich besser wirken lässt.

Rebounds als X-Faktor

Nach der Pflichtspielpause sind die Würzburger vielleicht nicht vollumfänglich, wohl aber beinahe umfassend genesen – weshalb von den Franken in den kommenden Wochen sehr viel zu erwarten ist.

Für den Faschingssamstag wissen die Ludwigsburger derweil sehr genau, was sie erwarten können; sowohl im Positiven als auch im Negativen. Denn das Hinspiel in der MHPArena veranschaulichte sehr gut, worauf es ankommt. In den ersten anderthalb Abschnitten waren die MHP RIESEN klar besser, sie waren offensiv effizient und defensiv präsent, erspielten sich einen gewissen Vorsprung (27:19), blieben aber nicht konstant. Anders Würzburg: Unterstützt vom lautstarken Gäste-Support dominierten sie den Rebound (40:22), erspielten sich zahlreiche und sehr viele Wurfgelegenheiten, die von Jackson (20), Seljaas (19), Mike Lewis II (11), Mike Davis Jr. (11) und Koné (10) exzellent genutzt wurden. Während Davis Jr. nicht mehr in Rot-Weiß aufläuft und durch die drei Nachverpflichtungen ersetzt wurde, waren Jackson (Panama | 94:68 vs. Paraguay & 81:74 vs. Brasilien) und Lewis II (Katar | 92:71 vs. Kasachstan) auch während der Pause im Einsatz, stehen entsprechend voll im sprichwörtlichen Saft. Die Würzburger Guard-Hydra ist bekannt, berüchtigt und die Schlüssel zum Sieg offenkundig.

Für Ludwigsburg gilt es entsprechend, die Anfangssequenzen des Hinspiels als Basis zu nehmen und, nachdem zuletzt drei Heimsiege in Serie gelangen, im von Auswärtsspielen geprägten März auch in der Fremde über 40 Minuten hinweg zu überzeugen. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, reisen die Schwaben, trotz der kurzen Wegstrecke, bereits am Samstagvormittag und zum Shootaround gen Franken und werden dann in einem Tageshotel die letzte Einstimmung vor Ort angehen. Am Nachmittag folgen dann dutzende RIESEN-Fans, die den Fan-Block der tectake ARENA sicherlich an Fasching optisch und akustisch zum Hingucker machen werden.

Infos

FIT/One Würzburg Baskets vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Samstag, 01.03.2025; Tip-Off 18:30 Uhr
tectake ARENA, Stettiner Straße 1, 97072 Würzburg
Live bei Dyn

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg