Der Abschluss der Drei-Spiele-Woche bringt für die MHP RIESEN Ludwigsburg ein weiteres Match-Up in der easyCredit BBL mit sich. Am Samstag (05.10.; 20:00 Uhr) gastieren die Gelb-Schwarzen bei den Orange-Weißen, also bei ratiopharm ulm. Der letztjährige Playoff-Halbfinalist ist bis dato wettbewerbsübergreifend ungeschlagen – was eine Gemeinsamkeit zu dieser (RIESEN-) und der letzten (Ulm-)Saison beinhaltet.

Was haben der FC Bayern Basketball, die Basketball Löwen Braunschweig und die ROSTOCK SEAWOLVES gemeinsam? Nein, an dieser Stelle muss nicht lange gegrübelt werden, die gesuchte Antwort gibt’s direkt: Alle drei Klubs waren vor dem Duell mit den MHP RIESEN Ludwigsburg im nationalen Liga-Betrieb noch ungeschlagen. Folgerichtig agierten alle drei gegen die Schwaben mit sprichwörtlich breiter Brust und großem Selbstbewusstsein. In zwei von drei Fällen gingen die Barockstädter als Sieger hervor, Ludwigsburg fügte sowohl München als auch Rostock die erste Niederlage zu und triumphierte in der Festung MHPArena. Einzig in Braunschweig verließen die Gelb-Schwarzen bis dato das Parkett als Unterlegener, dafür fiel die Niederlage krachend aus. Womit die Frage bleibt: Waren die Niedersachsen so gut – mit Sicherheit – oder sind die Baden-Württemberg in heimischen Gefilden einfach nochmals ein Level besser? Der Samstagabend wird auf jeden Fall eine gewisse Antwort geben, denn erneut geht’s auf Reisen, erneut geht’s in fremder Halle gegen einen offensivstarken Gegner und den akustischen Druck der Tribünen.

Yorman Polas Bartolo, die Patrick-Brüder und alle anderen vor einem Jahr Beteiligten wissen derweil exakt, was mit dieser Ausgangslage möglich ist. Schließlich zerlegten die Ludwigsburger die bis dahin ungeschlagenen Ulmer nach allen Regeln der Basketballkunst, rasierten den Meister von 2023 beim 99:70-Erfolg erfolgreich gegen den Strich. Dieser erwiderte die zugefügte Packung seinerseits mit einer dominanten Vorstellung, revanchierte sich gar mit 34 Zählern Differenz.

Nun gibt’s die Ausgangslage der Vorsaison erneut, verglichen mit dem Vorjahresherbst aber mit einem RIESEN-Vorteil: Der organisierte Fan-Support tritt die Reise nach Ulm an, wird gemeinsam mit den Zuschauern des Heimteams für eine sicherlich großartige Derby-Kulisse und hoffentlich für die gelb-schwarze Nuance zum Sieg sorgen.

Drei Ulmer Guards im Fokus

Personell steht beidseitig hinter je einem Akteur ein Fragezeichen. Auf Ludwigsburger Seite ist der Einsatz von Kellan Grady, auf Ulmer Seite der von Ex-RIESE Karim Jallow fraglich. Zumindest Letzterer verkündete bereits im Wochenverlauf, dass es wohl noch einige Zeit brauche, bis er wieder eingreifen könne. Gradys sendet zwar keine Gesundheitsupdates via Social Media, wenn der US-Amerikaner seinen Status allerdings verschriftlicht hätte, würde ‚day to day‘ in der Caption stehen. Der 27-Jährige wird mit nach Ulm reisen, alles weitere wird vor Ort entschieden werden.

Entscheidend könnte derweil auf jeden Fall das Duell der Guards werden. Hier haben beide Mannschaften einerseits sehr gute und andererseits auf jeden Fall einsatzfähige Spieler in ihren Reihen. Während Ezra Mañjon, Jacob Patrick, Hunter Maldonado, Justin Simon und Co. bekanntermaßen gut, aber ohne Fortune beim Distanzwurf (20/76 | 26 3P%) in die Spielzeit gestartet sind, sind ihre Ulmer Pendants derweil treffsicherer unterwegs: Justinian Jessup (17,5 PpS / 46 3P%), Alfonso Plummer (14,5 / 55,0 3P%) und Ben Saraf (13,0 / 43 3P%) sorgen für massive Offensivgefahr und dafür, dass das Spiel am Donauufer läuft. Und zwar gewaltig. Denn besagte vier Saisonsiege holte die Mannschaft von Neu-Headcoach Ty Harrelson gegen Chemnitz, Sopot, Würzburg und Badalona, revanchierte sich bei Franken und Spaniern für das Viertelfinal – und Achtelfinal-Aus in easyCredit BBL und BKT EuroCup und untermauerten dabei ihr eigenes Leistungsvermögen. Die Frühform stimmt, was nicht nur an dem oben genannten Spielertrio, sondern Quantität und Qualität des Kaders liegt. Auch Nelson Weidemann, Noa Essengue, Isaiah Roby, Marcio Santos, Philipp Herkenhoff und Tommy Klepeisz konnten bereits Rhythmus aufnehmen.

Gelb-schwarze Masterclass in der Verteidigung

Zwar etwas weniger Offensivflow, dafür aber Expertise im Bereich ‚gegnerischen Rhythmus durch exzellente Verteidigungsarbeit verhindern‘ haben derweil die Ludwigsburger. Die Gelb-Schwarzen hielten München bei 78 und Rostock bei 70 Zählern – und möchten nun auch in Ulm über den Kampf, die Intensität und die Defensive ins Spiel kommen, im Spiel bleiben und besagtes Spiel an sich reißen. Derby ist schließlich nur einmal im Jahr.

Um bestmöglich vorbereitet und gleichzeitig auch bestmöglich regeneriert zu sein, reisen die Barockstädter erst am Samstag die rund 120 Kilometer nach Neu-Ulm. Am Spieltag folgen Shootaround und Akklimatisation, Spieltagsbesprechung und Video-Scouting im Tageshotel, ehe es am Abend ans Eingemachte geht.

Fans, die den Weg in die Münsterstadt nicht mitmachen, aber auch nichts verpassen wollen, sei einmal mehr die Übertragung bei Dyn ans Herz gelegt – wofür die Frühbucherphase noch an diesem Wochenende läuft. An den Mikrofonen führen Tobias Schimon und Anne Kamphausen durch die Sendung.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg