Kurz vor dem Ende der Hauptrunde in der easyCredit BBL kommt letztmals Bewegung ins Aufgebot der MHP RIESEN Ludwigsburg: Die Schwaben haben ihre vierte Nachverpflichtungsoption genutzt, um Booker Coplin mit einem Vertrag bis Saisonende auszustatten. Der 27-Jährige wechselt aus Frankfurt in die Barockstadt und ist ab sofort einsatzberechtigt. Fortan nicht mehr im gelb-schwarzen Trikot werden Elijah Pemberton und Jarred Ogungbemi-Jackson auflaufen.
Offensiv- und charakterstark, deutschlanderfahren und direkt einsatzbereit: Mit dem Transfer von Booker Coplin haben Headcoach John Patrick und die MHP RIESEN Ludwigsburg ihre Personalplanungen der laufenden Spielzeit endgültig abgeschlossen. Der 27-jährige Guard wechselt ablösefrei von den SKYLINERS aus Frankfurt nach Schwaben und wird damit auch seine dritte Karrierestation in Deutschland haben. Zuvor führte Coplin die ART Giants Düsseldorf aus der ProB in die ProA und im vergangenen Jahr Frankfurt zum Aufstieg in die easyCredit BBL. Im jeweils zweiten Vertragsjahr half der US-Amerikaner mit seinen Leistungen für die Etablierung in der nächsthöheren Liga und, im hessischen Fall, auch für die Halbfinal-Qualifikation fürs VIMODROM TOP FOUR.
Mitwirken konnte Coplin im Halbfinale des BBL Pokals aber nicht: Nach einer positiven A-Probe wurde der Guard Mitte Januar von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) gesperrt, beteuerte aber ab diesem Zeitpunkt seine Unschuld, half von Beginn an bei der Aufklärung des Vorfalls und konnte, in intensiver Zusammenarbeit mit der NADA in der Vorwoche nachweisen, dass die positive Testung durch die Einnahme eines Medikamentes, dass Coplin bereits seit Kindheits- und Jugendtagen einnehmen muss, einhergeht. Am Montag folgte der NADA-seitige Freispruch Coplins, sodass dieser – da Frankfurt personell nicht mehr mit ihm plante – für die Ludwigsburger verfügbar wurde und am Mittwoch mit dem Flugzeug aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zurückkehrte.
Mit der #9 auf Brust und Rücken möchte der 1,91 Meter große Guard nun im gelb-schwarzen Trikot seine Qualitäten unter Beweis stellen, schnellstmöglich in seinen Rhythmus zurückkommen und an das in Frankfurt Gezeigte (10,4 Punkte / 36,5 3P%/ 3,3 Rebounds / 2,6 Assists) anknüpfen. Aller Voraussicht nach wird Coplin bereits beim Heimspiel gegen Oldenburg in der ausverkauften MHPArena sein Debüt feiern können – und dann vielleicht auf Deutsch ein Interview führen, denn fleißig gelernt wird im Hause Coplin bereits seit Monaten.
„Ich bin froh, dass Booker jetzt bei uns ist und Frankfurt den Wechsel ermöglicht hat. Er kennt die Liga und das Land und hat sich in seinen wenigen Einheiten mit uns bereits exzellent eingebracht. Er wird uns im weiteren Verlauf sicherlich helfen, Spiele zu gewinnen“, sagt Patrick zur Verpflichtung Coplins.
Der gebürtig aus Shakopee, einer Stadt im Großraum Minnesota, kommende US-Amerikaner ist seit November 2023 verheiratet. Ehefrau Tamira wird in der kommenden Woche ebenfalls in Ludwigsburg erwartet und dann ebenfalls Teil der gelb-schwarzen Familie werden, die gemeinsam in den kommenden Wochen und mit fünf einsatzfähigen Import-Spielern in Richtung Postseason-Platzierungen strebt.
Vertragsauflösung & notwendige Operation: doppeltes Saisonende
Während Coplin aus der garantiert achtwöchigen Zeit ein mindestens neun- bis zehnwöchiges Intermezzo und damit eine Postseason-Qualifikation machen möchte, ist die Zeit von Elijah Pemberton in Ludwigsburg nach ebenfalls acht Wochen bereits beendet. Der 27-Jährige kam Ende Januar aus Belgien in die Barockstadt und erwies sich nicht als die erhoffte Verstärkung – was beide Seiten gleichermaßen ernüchterte und nun in einer, ebenfalls beidseitig angestrebten, Vertragsauflösung resultierte. Der US-Amerikaner kam in acht Partien zum Einsatz (⌀ 09:37 Minuten) und in diesen auf rund 3,0 Punkte. Die MHP RIESEN wünschen Pemberton alles Gute.
Operation erforderlich: Saisonende für Jarred Ogungbemi-Jackson
Seit Anfang November steht Jarred Ogungbemi-Jackson den MHP RIESEN Ludwigsburg und Headcoach John Patrick verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Nach einer umfangreichen, konservativen Behandlung und einer nicht erfolgreichen Erhöhung der Belastung ist klar, dass sich der 33-Jährige einer Knie-Operation wird unterziehen müssen, die ihn auch bis Saisonende zum Zuschauen zwingen wird.
Eine wirkliche Eingewöhnungszeit oder gar Findungsphase benötigte Jarred Ogungbemi-Jackson nicht, als er im Oktober 2024 nach Ludwigsburg wechselte. Der Kanada-Jamaikaner hinterließ in den Partien gegen Dijon, in Bonn, in East Kilbride sowie gegen Vechta einen exzellenten Eindruck. Mit wettbewerbsübergreifend 12,0 Punkten, einer 42%-igen Dreierquote, 3,3 Assists und einer sportlich sowie menschlich großartigen Art fügte sich der 33-Jährige exzellent ein, musste alsbald aber pausieren. Die Folgen einer in der Vergangenheit erlittenen Knieverletzung sorgten für erhebliche Probleme und eine zunächst mehrwöchige und mittlerweile mehrmonatige – auf Ogungbemi-Jacksons Wunsch konservative – Behandlung durch den medizinischen Staff rund um die Physiotherapeuten Tobias Volle und Julian Koller (beide PraeMedicon) sowie Team-Arzt Dr. Florian Langhoff. Diese brachte zwar eine signifikante Verbesserung der Situation, aber keine dauerhaft zukunftsfähige Lösung mit sich, sodass eine Operation, zur Fortsetzung der Karriere, zwangsweise erforderlich ist und Anfang April durchgeführt werden wird.
Das Worst-Case-Szenario, von dem Headcoach John Patrick bereits im Herbst ausgegangen war, ist entsprechend eingetreten. „Jarred hat sich sehr positiv auf alle im Team ausgewirkt, sowohl auf dem Platz als auch außerhalb davon. Obwohl es eine große Enttäuschung ist, dass er nur wenige Spiele für uns bestreiten konnte, waren und sind seine Einstellung und Erfahrung eine Bereicherung für das Team. Er wird weiterhin zum Training kommen, die anderen motivieren und sich auf seine Operation vorbereiten“, sagt der Deutsch-Amerikaner.
Nach der Operation wird Ogungbemi-Jackson, der sich zuletzt auch aktiv in Schulkooperationen einbrachte und in Ludwigsburg noch einen Vertrag bis Sommer 2025 respektive Saisonende besitzt, seine Rehabilitation in der Barockstadt starten.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg