Die heiße Phase der Drittligasaison 2023/2024 hat begonnen. Der HC Oppenweiler/Backnang steht vor anspruchsvollen Aufgaben. Am Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle Oppenweiler) trifft der Zweite auf den Vizemeister der vergangenen Runde, den TuS Fürstenfeldbruck. Der wartet, auch wenn er aktuell nur Achter ist, mit einer sowohl individuell stark besetzten wir auch gut eingespielten Mannschaft auf. Schon in der Vergangenheit waren die Duelle beider Teams immer spannend.

Von Alexander Hornauer

Der HC Oppenweiler/Backnang hat 20 von 30 Drittligaspielen dieser Saison absolviert. Nun beginnt das letzte Saisondrittel und folglich jenes, das darüber entscheidet, welche zwei Mannschaften den Sprung in die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga erreichen. Es ist eine Phase voller Intensität und Spannung – ein Saisonabschnitt, in dem es mehr und mehr auf jeden einzelnen Punkt ankommt. Für den HCOB wurden die Topspiel-Wochen mit dem Duell beim Tabellendritten SG Pforzheim/Eutingen eingeläutet. In den nun anstehenden Begegnungen gegen den TuS Fürstenfeldbruck, die HSG Konstanz, die Wölfe Würzburg und den VfL Pfullingen geht es ausnahmslos gegen weitere Topteams. „Das ist ein ganz wichtiger Abschnitt in dieser Saison“, sagt Trainer Daniel Brack und erklärt: „Genau so müssen wir in diesen Spielen auch auftreten.“ Mit hohem Fokus, voller Leidenschaft, „immer im Bereich des sportlichen und des emotionalen Limits.“ Die Liga sei sehr eng, die Runde kann bis zum Ende spannend bleiben, sagt Daniel Brack, jedes Spiel habe eine große Bedeutung. Rückraumspieler Niklas Diebel sieht sich und seine Mannschaftskameraden gerüstet für den Endspurt: „Das Spiel am vergangenen Wochenende war der klare Beweis dafür, dass wir wissen, was wir in diesem letzten Saisondrittel abrufen und leisten müssen, um unsere Ziele zu erreichen.“

Der HC Oppenweiler/Backnang kann selbstbewusst auftreten. 32:8, Platz zwei, nur ein Minuspunkt mehr als Tabellenführer HSG Konstanz. Die Ausgangslage ist gut. Der Sieg bei der SG Pforzheim/Eutingen war bedeutsam, wurde mit vielen mitgereisten Fans zurecht gefeiert und gab der Mannschaft einen Push. Auch deshalb, „weil wir auswärts in den Spielen zuvor nicht in dieser souveränen Verfassung waren, dieser Sieg jetzt aber – auch in der Höhe und in der Klarheit – ein sehr wichtiger Erfolg für uns war.“ Die HCOB-Abwehr funktionierte, die Trefferquote war hoch, viel passte. Niklas Diebel findet: „Wir haben sehr viele Zweikämpfe gewonnen, sehr intensiv gedeckt und uns in den richtigen Momenten gegenseitig geholfen.“ Trainer Daniel Brack sieht es ähnlich, sagt aber auch: „Ich sehe weiter Ansatzpunkte, wo wir uns verbessern können.“ Aber das sei gut, denn es bietet Perspektiven. Gerade in der Partie gegen den TuS Fürstenfeldbruck werden die Handballer aus dem Murrtal erneut eine ganz starke Leistung benötigen.

„Wir wissen, dass es gegen Fürstenfeldbruck sehr schwierig wird“, sagt der Coach. Dass die Mannschaft aus Oberbayern in der Tabelle „nur“ auf Rang acht steht, ist der Tatsache geschuldet, dass die Mannschaft ein paar Punkte unerwartet liegen ließ und zeitweise Verletzungspech hatte. Zuletzt musste sogar Torwart-Urgestein Michael Luderschmid einspringen. Für Daniel Brack „ist Fürstenfeldbruck von der individuellen Besetzung ein absolutes Topteam, und mit Martin Wild haben sie einen ausgebufften und intelligenten Trainer. Sie sind immer schwer zu schlagen.“ Dass es seiner Mannschaft im Hinspiel nach einer spannenden und nervenaufreibenden Partie gelungen war, beide Punkte aus Fürstenfeldbruck zu entführen, sei allerdings ein gutes Omen – und vielleicht hilft auch der Heimvorteil beim Unterfangen, dem TuS die Punkte drei und vier in dieser Runde abzuknüpfen. Ein weiterer Schlüssel könnte aus Sicht von Niklas Diebel die Defensive werden, „wenn wir ein ähnliches Level an Abwehrqualität auf die Platte bekommen wie im Spiel bei der SG Pforzheim/Eutingen.“

Personell sieht es beim HCOB an sich vielversprechend aus, zumindest gabs unter der Woche keine Verletzten, wenn auch ein paar Erkältete. Erfreulich war zuletzt die Rückkehr von Linkshänder Tim Dahlhaus, der in Pforzheim nach langer Verletzungspause sein erstes Saisonspiel absolvierte. Er kam in die Partie, als die Begegnung entschieden war, und hatte dann gute Aktionen. Trainer Daniel Brack warnt vor überzogenen Erwartungen, rechnet mit etwas Eingewöhnungszeit, freut sich aber, eine zusätzliche Option für den Rückraum zu haben.