Am zweiten Spieltag der EHF Champions League wartet im ersten Heimspiel als HB Ludwigsburg auf internationaler Bühne direkt ein Kracher auf den Deutschen Meister. Mit Györi Audi ETO KC gastiert am Sonntag, 15. September, 14 Uhr, der aktuelle Königsklassen-Sieger in der MHPArena.

Auf nationaler Ebene ist die HB Ludwigsburg mit dem Supercup-Sieg und vier Punkten aus den ersten beiden Spielen in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) sehr gut in die neue Spielzeit gestartet. In der EHF Champions League gab es zum Auftakt eine erwartete 22:28-Auswärtsniederlage bei Odense Handbold. Im ersten Heimspiel in der Königsklasse unter neuer Flagge wird die Aufgabe für die HBL keinesfalls leichter. 105 Tage nach dem Finale in der Champions League kommt es jetzt für den Deutschen Meister in der Ludwigsburger MHP Arena zur Neuauflage des Endspiels gegen Györi Audi ETO KC. „Wir blicken sehr gespannt auf unser erstes Heimspiel der neuen Champions League-Saison. Dabei treffen wir auf den amtierenden Champions League-Sieger und wissen, dass wir eine schwere Aufgabe vor uns haben“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.

Sein Team hatte im letzten Spiel als SG BBM Bietigheim das Duell um die Champions League-Krone beim EHF FINAL4 in Budapest Anfang Juni mit 24:30 verloren. Es war bereits der sechste Königsklassen-Triumph für das ungarische Topteam aus Györ, das zuvor zwischen 2013 und 2019 bereits fünfmal in der Champions League erfolgreich war. Auf nationaler Ebene ist der Györer Turnvereinigung Handballklub, wofür die Abkürzung ETO KC übersetzt steht, mit 17 Meistertiteln und 15 Pokalsiegen das absolute Aushängeschild. In der vergangenen Saison musste sich Györ aber in beiden nationalen Wettbewerben mit dem Vizetitel begnügen und jeweils FTC-Rail Cargo Hungaria Budapest geschlagen geben. Dafür sicherte man sich nach fünf Jahren Unterbrechung wieder die Königsklasse und zählt auch in dieser Saison zu den Topfavoriten. „Das hat Györ direkt zum Auftakt mit einem Sieg gegen einen Titelkandidaten unterstrichen“, sagt Vestergaard. Am ersten Champions League-Spieltag gewann der Titelverteidiger gegen Team Esbjerg, den Königsklassen-Dritten der Vorsaison, am vergangenen Samstag mit 28:26.

Jetzt kommt es bereits zum sechsten Aufeinandertreffen des fünffachen Deutschen Meisters mit dem 17-maligen ungarischen Titelträger. Neben dem Finale der vergangenen Saison traf man bereits in den Champions League-Playoffs 2020/21 sowie in der Gruppenphase der vergangenen Saison aufeinander. Bisher gingen alle Duelle an den sechsfachen Champions League-Sieger, der seit März von Per Johansson trainiert wird. Der 53-jährige Schwede hat Anfang September das Amt als Trainer der niederländischen Frauen-Nationalmannschaft, das er seit Februar 2022 innehatte, abgegeben, um sich komplett auf die Tätigkeit als Vereinstrainer in Ungarn zu konzentrieren. Personell haben die Ungarinnen mit der slowenischen Nationalspielerin Ana Gros, die zu RK Krim zurückgekehrt ist, und mit Stine Bredal Oftedal, die nach sieben Jahren in Györ ihre Karriere beendet hat, speziell im Rückraum Leistungsträgerinnen verloren.

Auf der Torhüterin-Position ist Silje Solberg in die norwegische Heimat zu Vipers Kristiansand gewechselt. Dafür wurde die französische Nationaltorfrau Hatadou Sako von Metz Handball verpflichtet und auch auf den anderen Positionen mehr als ordentlich nachgelegt. Von Team Esbjerg kam die frisch mit Olympia-Gold dekorierte Norwegerin Kristine Breistøl sowie die drei niederländischen Nationalspielerinnen Dione Housheer, Bo van Wetering (beide von Odense) und Kelly Dulfer, die damit früh in der Saison nach Ludwigsburg zurückkehrt. Die 30-Jährige hatte nach ihrem Wechsel von Dortmund nach Bietigheim 2021 drei Jahre lang das Spiel des Deutschen Meisters im linken Rückraum geprägt, insgesamt neun Titel gewonnen, unter anderem die EHF European League 2022, und war diesen Sommer nach Györ weitergezogen. Ein Wiedersehen auf Ludwigsburger Seite mit den ehemaligen Teamkolleginnen gibt es für Dorottya Faluvegi, die 2023 aus Györ kam, und Noemi Hafra, die noch bis Saisonende vom ungarischen Topteam an die HBL ausgeliehen ist. „Wir freuen uns auf ein spannendes Spiel am Sonntag und darauf, Kelly Dulfer wieder in der MHPArena begrüßen zu können“, sagt Vestergaard, so Jakob Vestergaard, der nach wie vor auf sein starkes Kreisläufer-Duo verzichten muss: Sofia Hvenfelt fällt wegen einer Bänderdehnung aus, Kaba Gassama aufgrund einer Schulterverletzung. Karolina Kudlacz-Gloc befindet sich weiterhin in Babypause, und auch bei der angeschlagenen Veronika Malá bleibt zu hoffen, dass sie bald zurückkehrt.

Tickets für das hochklassige Aufeinandertreffen sind online bei Reservix, an allen Reservix-Vorverkaufsstellen und am Sonntag an der Tageskasse erhältlich. Für alle, die nicht in der Arena dabei sein können, wird das Spiel auf den Plattformen von DYN und DAZN übertragen.

Geleitet wird die Partie von den beiden Schiedsrichterinnen Tatjana Prastalo und Vesna Balvan aus Bosnien und Herzegowina. Anwurf ist um 14 Uhr in der Ludwigsburger MHP Arena.

Text: HB Ludwigsburg