Der HC Oppenweiler/Backnang hat gegen den HBW Balingen-Weilstetten II die Punkte 49 und 50 eingefahren. Das ist neuer Vereinsrekord. Mit dem 32:26-Sieg übertraf der Drittliga-Meister bereits am viertletzten Spieltag die Bestmarke aus dem Jahr 2002.

Von Alexander Hornauer

Gegen die Zweitliga-Reserve von der Zollernalb gelang den Murrtalern der 25. Saisonsieg, so viele wie noch nie in einer Spielzeit. Die nun übertroffene Bestmarke von 49 Punkten aus 30 Spielen hielt 23 Jahre: In der Saison 2001/2002 wurde der TV Oppenweiler Zweiter in der Baden-Württemberg-Oberliga. Damals stieg die Mannschaft nach Aufstiegsspielen in die dritthöchste Spielklasse auf, die damals noch Regionalliga hieß. Vielleicht ein gutes Omen, schließlich stehen auch in dieser Runde Aufstiegsspiele an.

Im viertletzten Rundenspiel gegen den HBW II setzten sich die Murrtaler bereits in der Anfangsviertelstunde entscheidend ab. In dieser rührten die HCOB-Handballer in der Abwehr Beton an. Erst nach über zehn Minuten ließen sie den ersten Gegentreffer zu. Torhüter Janis Boieck konnte sich mehrfach auszeichnen und gewann unter anderem das Siebenmeterduell mit HBW-Handballer Mischa Locher. Vorne agierten die Murrtaler zielstrebig und spielfreudig und lagen schnell mit 8:1 in Führung. Damit war schon früh absehbar, welche Mannschaft die MURRTAL-ARENA als Sieger verlassen würde.

Gästecoach Micha Thiemann sagte später, dass ihn die Anfangsphase seiner Mannschaft gestört habe. In einer frühen Auszeit machte er seinem Unmut Luft. Er wusste aber auch den Spielverlauf einzuschätzen. „Man hat gesehen, dass wir einen schmalen Kader hatten“, relativierte der langjährige Spieler des VfL Pfullingen. Mit Mika Schüler und Till Wente fehlten Leistungsträger verletzt, U21-Nationalspieler Danil Dyatlov und der hochtalentierte Kreisläufer Bennet Strobel liefen für das Zweitliga-Team des HBW auf. „So haben wir ohne gelernten Kreisläufer und ohne Linkshänder im Rückraum gespielt“, resümierte Micha Thiemann.
Sein Team machte ihm im weiteren Verlauf der Begegnung auch Freude. Der HBW fand in der fairen Begegnung – die Schiedsrichter kamen mit drei Zeitstrafen aus – verstärkt den Zug zum Tor und konnte den Rückstand recht konstant halten. Der HCOB ließ den Ball phasenweise gut laufen und erzielte schön herausgespielte Tore. In manchen Abschnitten fehlte im Torabschluss angesichts der Tatsache, dass sich der Abstand eingepegelte und der Sieg praktisch kaum in Gefahr geriet, ein wenig die Konsequenz. Zur Pause lagen die Hausherren mit 16:11 vorn, und auch im zweiten Durchgang blieb es meist bei fünf bis sieben Toren Differenz.

HCOB-Trainer Stephan Just verteilte die Spielzeit recht gleichmäßig auf seine Akteure. Die Außen Nils Eilers und Axel Goller spielten durch, wobei ersterer mit sieben Treffern zum erfolgreichsten Werfer der Partie avancierte. Florian Frank, der als Backup für Nils Eilers eingeplant war, kam nicht zum Einsatz. „Ihn habe ich vergessen“, meinte Trainer Stephan Just nach dem Spiel humorvoll. Im Tor durfte Janis Boieck wie schon in der Vorwoche in Kornwestheim durchspielen, nachdem Levin Stasch in den beiden vorangegangenen Partien jeweils über die volle Spielzeit ran durfte.

Ärgerlich war in der Schlussphase, dass Elias Newel nach einem erfolgreichen Torwurf über Schmerzen in der Hüfte klagte. Der U21-Nationalspieler verließ sofort das Spielfeld, nur nichts riskieren, in den nächsten Wochen stehen noch wichtige Aufgaben an. Die gegen den HBW II löste der HCOB souverän – und ist auch nach 14 Spielen in der heimischen Halle ohne Punktverlust.