In der Landeshauptstadt kam es am 03. Februar 2024 zu einer zweifachen Premiere: Zum ersten Mal fanden die Internationalen Offenen Süddeutschen Meisterschaften in Stuttgart statt, und zum ersten Mal war das im Juni 2022 eröffnete Sportbad NeckarPark Schauplatz eines Wettkampfes im Para Schwimmen.

„Uns war klar, dass wir uns und den Para Sport unbedingt in diesem tollen neuen Schwimmbad präsentieren müssen“, sagte Christina Ziegler, Fachwartin Schwimmen beim WBRS und Abteilungsleiterin der Para Abteilung beim SV Cannstatt. Alexander Scholz (Präsident SV Cannstatt) und Christina Ziegler eröffneten pünktlich um 9:30 Uhr den Wettkampf. 175 Teilnehmende aus 34 Vereinen aus Deutschland und Österreich kamen an den Cannstatter Wasen. Die Schwimmerinnen und Schwimmer traten in 30 Einzeldisziplinen und 2 Staffelwettbewerben gegeneinander an. Dank der Umrechnung der geschwommenen Zeiten in Punkte konnten die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen sowie die der Aktiven ohne Behinderung verglichen werden. Auch in den gemischten Staffelwettbewerben, in denen zwei weibliche und zwei männliche Teilnehmer als Mannschaft antraten, konnten so inklusiv aufgestellt und geschwommen werden. Erfolgreichster Verein war die Auswahlmannschaft „Team Bayern“, gefolgt vom SV Cannstatt und dem Alstersport e.V. aus Hamburg.

Vom WBRS gingen 27 Para-Athletinnen und Para-Athleten an den Start. Unter ihnen zeigte Eneas Polonius Gil (Jahrgang 2011) von den Wasserfreunden Mühlacker eine hervorragende Leistung und gewann in der Jugend C vier Mal Gold und zwei Mal Silber. Lucas Liebermann (Jahrgang 1998) vom SSV Ulm schwamm bei seinem ersten Wettkampf im Para Schwimmen jeweils unter die Top 7. David Sanzenbacher (Jahrgang 2006) von der Behindertensportgemeinschaft Neckarsulm gewann in der offenen Altersklasse einmal Silber und einmal Bronze. Vom SV Cannstatt konnte sich Para-Nachwuchsschwimmerin Noémie Cantarellas (Jahrgang 2014) über drei Mal Gold und drei Mal Silber in der Jugend D freuen. Georgios Gkogkenko (Jahrgang 2008, ebenfalls SV Cannstatt) gewann in der Jugend B und mit der inklusiv besetzten 4x50m Lagen-Staffel je einmal Bronze.

Mit David Sanzenbacher, Eneas Polonius Gil, Georgios Gkogkenko und Lucas Liebermann konnten vier Athleten des WBRS ihre Pflichtzeiten für die Internationalen Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Berlin erreichen. Ebenfalls gab es einen Deutschen Rekord zu vermelden: Jonas Schneider, Team Bayern, unterbot mit 29,53 Sekunden über 50 m Rücken die bisherige Bestmarke in der Startklasse AB.

Auch hinter den Kulissen war es eine inklusive Veranstaltung, betonte Christina Ziegler: „Es ist immer ein schönes Erlebnis, wenn wir im Verein abteilungsübergreifend eine Veranstaltung auf die Beine stellen.“ So übernahm die Schwimmabteilung des SV Cannstatt professionell das Catering und unterstützte mit ihrer im vergangenen Jahr im Sportbad gesammelten Erfahrung. „Seit 2013 veranstalten wir Landesmeisterschaften und Schwimmfeste in der Region Stuttgart. Aber die Süddeutschen waren für uns der bisher größte Wettkampf, den wir organisiert haben und daher mit reichlich Aufregung verbunden“, sagte Jan Heffner, Fachwart Schwimmen beim WBRS, und freute sich zusammen mit dem Organisationsteam der Abteilung Para Schwimmen im Schwimmverein Cannstatt über den reibungslosen Ablauf des Wettkampfs.

Besonders gefreut haben sich die Organisatoren über den Besuch der Ehrengäste aus den Bereichen Sport und Politik. Neben Herrn Fred-Jürgen Stradinger (Präsident Sportkreis Stuttgart) und Herrn Harald Laue (Vizepräsident Behindertensport Stuttgart) waren auch Frau Jennifer Langer (Behindertenbeauftragte der Stadt Stuttgart), Frau Gabriele Munk (Stadträtin B90/Grüne) und Frau Katrin Steinhülb-Joos (Landtagsabgeordnete der SPD für Stuttgart) vor Ort. Herr Dr. Clemens Maier, Bürgermeister Referat Sicherheit, Ordnung und Sport der Stadt Stuttgart, unterstützte durch die Übernahme der Schirmherrschaft. „Wir bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern, bei unseren Sponsoren, den Unterstützenden sowie bei der Stadt Stuttgart für die großartige Unterstützung im Vorfeld und während der Veranstaltung.“

Text: Christina Ziegler, Jan Heffner
Quelle: wbrs-online.net