Vom 28.08. bis 08.09. faden die Paralympics in Paris statt. Was am Ende in Erinnerung bleiben wird sind die beeindruckenden Bilder und die überragende Stimmung. Viele der Sportstätten versprühten einen ganz eigenen Charme.
Niko Kappel „verschenkt“ Gold und holt Silber
Die zweite Medaille für württembergische Athleten konnte Niko Kappel (VfB Stuttgart) gewinnen. Der Weltmeister und Weltrekordhalter hat seinen Paralympics-Medaillensatz vervollständigt. Nach Gold in Rio und Bronze in Tokio stößt Niko die Kugel in Paris auf 13,74 Meter und holt Silber.
Sein erster Versuch sollte sein bester sein: Nachdem Niko Kappel mit 13,74 Metern in den Wettkampf in Paris eingestiegen war, machte sich sein 80 Leute großer Anhang berechtigte Hoffnungen, dass der 29-Jährige vom VfB Stuttgart wie 2016 bei seinem Paralympics-Debüt in Rio de Janeiro Gold in der Klasse F41 holen könnte. Doch im zweiten Versuch machte sein usbekischer Dauerkonkurrent Bobirjon Omonov diese Hoffnungen zunichte, als er auf 14,32 Meter stieß – eine Weite, an die Kappel am Montagvormittag im Stade de France nicht herankam. „Ich kam gar nicht rein heute, ich habe alles versucht“, sagte Kappel sichtlich niedergeschlagen: „Ich konnte die Stimmung gar nicht so mitnehmen im Stadion. Eigentlich liebe ich das über alles, vor so einer Kulisse an den Start zu gehen und dann laufe ich nur mit 13,74 Metern raus, das ist ärgerlich. Es war absolut mehr als im Machbaren.“
Yannis Fischer in starken Feld Sechster
Yannis Fischer (VfB Stuttgart), der seit seinem WM-Sieg 2023 in Paris mit Rückenschmerzen und Bandscheibenproblemen zu kämpfen hat, belegte mit 10,56m Rang sechs im Kugelstoßen der Klasse F40. Wie eng das Teilnehmerfeld zusammen ist zeigt, dass der Sieger Miguel Monteiro mit 11,21m nur knapp 70cm weiter gestoßen hat. „Im Moment überwiegt die Enttäuschung. Das Feld ist sehr stark, wir waren alle dicht beieinander. Wäre mir ein Stoß rausgerutscht, hätte es vielleicht für eine Medaille gereicht. Am Ende Platz sechs wie in Tokio – so habe ich mir das nicht vorgestellt, auch wenn ich froh bin, dass ich überhaupt dabei sein konnte“, sagte der Athlet vom VfB Stuttgart, der dennoch etwas Positives mitnehmen konnte: „Es hat mich mega gefreut, dass das Stadion voll ist, ich hatte gehofft, dass es mich im Wettkampf trägt. Aber auch so ist es toll, dass die Leute so sportbegeistert sind, dass sie die Paralympics feiern und unterstützen, das ist auf jeden Fall ein schöner Weg.“
Quelle: WBRS Newsletter 11|2024