Das ist 2. Liga. Der Tabellenzweite spielt beim Tabellenletzten, und die Entscheidung fällt erst in der Crunchtime. Die SG BBM Bietigheim gewinnt das Montagsspiel beim EHV Aue mit 27:31 (13:14) Toren.
„Ich bin zufrieden mit dem Sieg, ich bin zufrieden damit, auswärts zwei Punkte geholt zu haben“, sagte Iker Romero ganz pflichtgemäß. Der spanische Trainer der SG BBM sah sein Team in einer ganz ähnlichen Situation wie im allerersten Match der Saison, als seine Jungs beim Aufsteiger die Pokalaufgabe ähnlich knapp (30:33) lösen konnten.
„Was uns heute kaputtgemacht hat, war das Kreisspiel von Fischer und Wiederstein“, sagte Aues neuer Coach, der Isländer Olafur Stefansson. Das Bietigheimer Kreisduo wurde immer wieder in Szene gesetzt und markierte zwölf Treffer. Aus der zweiten Reihe produzierten die Gäste am Montag dafür umso weniger Zählbares. „Gefühlt haben wir heute nicht gegen den Tabellenletzten gespielt“, sagte SG BBM-Spielmacher Juan de la Peña. „Wir haben zu viele verworfen, kommen aber dank einer guten Abwehr zu viel mehr Kontra. Das war heute der Unterschied.“
Die SG BBM benötigte in der Erzgebirgshalle in Lößnitz geraume Zeit, um ihre Defensive zu justieren. Der Tabellenletzte führte mit 6:2 Toren. Bietigheims Abwehr kam da noch häufig den berühmten Schritt zu spät, wenn Aue das Tempo von links nach rechts anzog. Danach allerdings waren die Schwaben im Spiel. Tom Wolf gleicht vom Siebenmeterpunkt zum 8:8 aus, Jonathan Fischer markiert die 8:9-Führung nach 18 Minuten.
Schon das 13:14 zu Pause war etwas schmeichelhaft, nachdem die SG BBM 60 Sekunden vor dem Ende der Halbzeit mit 11:14 geführt hatte. Auch eine 5-Tore-Führung (18:23) der Schwaben hatte dem Aufsteiger in Abschnitt 2 nicht den Zahn ziehen können. Die Erzgebirgshandballer hielten bis in die Schlusssekunden die Hoffnung auf dringend benötigte Punkte hoch. Aues bester Werfer, Elias Gansau, trifft gut drei Minuten vor dem Ende zum 27:29. Die Tore von Alexander Velz und Tim Kaulitz machten dann den sechsten Auswärtserfolg perfekt.
Und wie schon im Pokalspiel hatte Keeper Sveinbjörn Petursson mit seinen 17 Paraden das Zeug zum Helden beim EHV. Er wurde es aber dann doch nicht, weil die SG BBM eben doch etwas mehr Qualität zeigte und im zweiten Abschnitt vor allem in der Abwehr zulegen konnte. Wir spielen eine sehr gute Abwehr, provozieren damit viele technische Fehler beim Gegner und haben am Ende auch eine sehr gute Torhüterleistung“, analysiert Iker Romero. „Die letzten zwei, drei, vier Spiele verwerfen wir zuviel“, mahnt der Spanier zurecht mehr Konzentration im Abschluss an. Eine sinkende Abschlussqualität käme beim Tabellenzweiten zur Unzeit. Schon am Freitag (19 Uhr) kommt der Tabellenvierte HSC Coburg mit einer sechs Spiele andauernden Siegesserie in die Bietigheimer EgeTrans Arena.
Bericht: Bernhard Gaus