Randsportradar – präsentiert von Beyond Sports Podcast: Icefreestyle
Was kommt dabei heraus, wenn man Eislaufen, Turnen und Hip Hop miteinander verbindet? Genau – Icefreestyle! In unserer neuen Rubrik „Randsportradar“ präsentieren Dani und Olli vom Podcast „Beyond Sports“ diese actionreiche und kreative Trendsportart. Sie sprachen mit dem Stuttgarter Freestyler Florian Eppinger über die Besonderheiten seines Sports, sowie über Deutschlands größte Icefreestyle-Community, die hier in Stuttgart ihren Ursprung hat.
Autor:Lara Auchter
„Eigentlich ist Icefreestyle HipHop auf Eis“, beginnt Florian Eppinger im Podcast. „Wir verbinden Eiskunstlauf-, Breakdance- und Turnelemente miteinander und performen diese auf der Eisfläche“. Ob akrobatische Tricks, spektakuläre Sprünge oder elegante Tanzschritte, Icefreestyle bietet Platz für jeden. „Jeder Sportler, hat einen anderen Backround und bringt verschiedene Elemente und Kombinationen mit rein. So entwickelt jeder seinen eigenen, individuellen Stil“, fügt Eppinger an.
Wann genau die Sportart ihren Anfang nahm, diese Frage lässt sich nicht beantworten. Erst in den letzten Jahren und mit der Hilfe von Florian Eppinger wurde die Trendsportart immer populärer und bildete eine immer weiter anwachsende Community.
Der 23-jährige Stuttgarter ist Gründer der Organisation „Icerad“, einer Community aus Freunden, die Spaß auf dem Eis hat. „Wir wollten den Sport massentauglicher machen und für jeden verfügbar sein. Unser Leitfaden basiert auf Offenheit und Integration, egal ob man schon in der Szene drin ist oder komplett neu dazukommt. In unserer Community wird jeder willkommen geheißen, um unseren Sport populärer zu machen und uns gemeinsam weiter zu entwickeln“, erklärt der Icefreestyler seine Intentionen.
„Icerad“ hat seit der Gründung Ende 2017 über 50 Standorte in Eishallen in ganz Deutschland, sowie in Städten in Frankreich, Österreich und sogar England. Über 1.000 Athleten sind in ihren Gruppen fest verankert und Teil der Icerad-Community. Eine genaue Mitgliederanzahl gibt es nicht, da Icerad kein Verein ist und weder Mitgliedsbeiträge fordert, noch Mitgliedsanträge stellt.
„Es ist natürlich schwer zu sagen, wieviele Freestyler wirklich Teil unserer Community sind, aber allein in Stuttgart kommen über 50 Leute mehrmals die Woche in die Eishalle. Die wirkliche Zahl variiert natürlich, aber ich bin sehr stolz, dass das Projekt so gut funktioniert und wir eine solch starke Community etablieren konnten“, erzählt der 23-Jährige.
Fotos: marcmaxgruber
Um im Icefreestyle bestehen zu können, ist besonders Selbsdisziplin ein wichtiges Gut. „Man muss motiviert sein, Tricks und Elemente selber zu lernen, da man eigentlich kein wöchentliches Training mit einem Coach hat, sondern jeder individuell das lernt, was er möchte. Es gibt kein Basisrepertoire an Tricks, das man drauf haben muss“, erklärt Florian Eppinger und fügt an: „Viel Gleichgewicht, gute Körperhaltung und ein gewisses Maß an Eleganz sind wichtig, um die Tricks und Bewegungen sauber und schön ausführen zu können“. Disziplinen gibt es nicht, nur verschiedene Stilkategorien, die aus den diversen Backgrounds der Freestyler hervorgehen. Der eine Freestyler zeigt Elemente, die aus dem Turnen, Eiskunstlauf oder Ballett kommen, der andere wiederum spektakuläre, akrobatische Sprünge und Tricks, die eher im Parkour aufzufinden sind. Die Sportler mit einem Tanzbackround zeigen hingegen viele Hip-Hop-Moves und Breakdance-Elemente.
Elegant, agil und geschickt – so würde der Stuttgarter sich und seine Freestyle-Kollegen beschreiben. Auch Kreativität spielt eine entscheidende Rolle und hebt die Sportart mit neuen Tricks auf immer höhere Ebenen.
Doch Wettbewerbe, um dieses Können zu präsentieren, gibt es in Deutschland nicht. „Vor Corona hatten wir den Icefreestyle Cup. Dort gab es Einzel- und Gruppenentscheidungen und es wurde wie im Eiskunstlauf durch eine Jury bewertet. Choreographie, Schwierigkeitsgrad und Ausführung waren dabei entscheidend“, gibt Eppinger preis.
Inzwischen gibt es aber, wie es vom Hip-Hop bekannt ist, Freestyle-Kreise, in denen jeder Einzelkünstler im Battle sein Können zeigt und vom Publikum durch lautstarken Jubel ein Sieger gekürt wird. Ein Modell, das die Freestyle-Szene spaltet, wie Florian Eppinger meint: „Ich kenne viele Freestyler, die extra nach Frankreich zu Wettbewerben fahren. Ich kenne aber auch die Seite, die es nicht gut heißen würde, wenn unser Sport auf verschiedene Bewertungskriterien und Elemente reduziert wird. Letztendlich ist Icefreestyle immer noch eine Kunst, und jeder Stil ist individuell. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn wir hier in Deutschland eine Lösung finden, die alle zufriedenstellt“.
Dani und Olli von BEYOND SPORTS
„Icerad“ veranstaltet eigene Events, die überregional die Community zusammenbringen, andere Sportler mit unterschiedlichen Nationalitäten und verschiedenen Stilen connected und von dem Austausch untereinander lebt. „Unsere Community ist so vielfältig und weitläufig, es macht immer wieder Spaß, neue Leute kennenzulernen und aus jedem Event etwas mitzunehmen. Es ist schön zu sehen, was für einen Impact meine Organisation auf Menschen hat, und dies gibt mir immer mehr Motivation weiterzumachen und immer weiter zu wachsen“, erzählt der Icerad-Gründer.
Falls auch dein Interesse geweckt wurde und du Lust auf Icefreestyle hast? Dann schau doch mal bei www.icerad.de oder auf Instagram unter @iceradstuttgart vorbei.
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Icefreestyle mit Florian Eppinger