Randsportradar von Beyond Sports: Sport Stacking

Stell dir vor, du hast nur wenige Sekunden, um Becher in einer bestimmten Reihenfolge zu stapeln und wieder abzubauen. Klingt einfach? Beim Sport Stacking ist das ein Wettkampf auf höchstem Niveau! In unserer Rubrik „Randsportradar” präsentieren Dani und Olli vom Podcast „Beyond Sports” diese spannende Geschicklichkeitssportart für Jung und Alt. Sie sprachen mit Wolfgang Bleischwitz, dem Gründer und Abteilungsleiter der Sport Stacking Abteilung des TV Zuffenhausen, darüber, warum Sport Stacking gut für den Kopf ist, wie die genaue Technik erlernt wird und wie es ist, mit seinem Sohn um Titel zu spielen.

„Irgendwann, als es in Deutschland aufkam und im Fernsehen lief, hat mein Sohn es gesehen. Daraufhin hat er sich die Becher gekauft und damit angefangen“, beginnt Wolfgang Bleischwitz im Podcast. Anders als sonst war es in diesem Fall nicht der Vater, der den Sohn zur Sportart brachte, sondern umgekehrt. Zunächst hat Wolfgang nicht viel davon gehalten. Doch als er mitbekam, dass es auch einen Erwachsenen-Wettbewerb und ein Eltern-Kind-Doppel gibt, war er angefixt. „Und das hat mich dann motiviert und ich habe es mir von meinem Sohn beibringen lassen. 2008 bin ich dann gleich in einer Disziplin deutscher Vizemeister geworden und im Eltern-Kind waren wir auch recht gut. So gut, dass uns der Bundestrainer gefragt hat, ob wir mit zur Weltmeisterschaft fahren wollen, von der wir dann als Eltern-Kind-Weltmeister mit Weltrekordzeit zurückgekommen sind. Das als Newcomer zu schaffen, war einfach genial”, schwelgt er in Erinnerungen.

Aber wie funktioniert Sport Stacking eigentlich? Sport Stacking ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem man mit einem Satz von zwölf geformten Bechern Pyramiden in einer bestimmten Reihenfolge auf- und wieder abstapelt. Die Herausforderung liegt in der Kombination aus Schnelligkeit, Präzision und Konzentration, da jeder Bruchteil einer Sekunde über Sieg oder Niederlage entscheidet. Was Sport Stacking so besonders macht, ist die Mischung aus körperlicher und mentaler Anstrengung. Es geht nicht nur darum, schnelle Hände zu haben, sondern auch um die Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben.

Becher stapeln gegen die Uhr: Wolfgang Bleischwitz in seinem Element. Foto: privat

Da der Sport ursprünglich aus der Bewegungslehre kommt, ist Stacking auch gut für den Kopf, weil immer abwechselnd die linke und rechte Hand benutzt werden und es dazu führt, dass beide Gehirnhälften aktiv sind. Das sieht auch der Abteilungsleiter des TV Zuffenhausen so: „Und wenn man das regelmäßig macht, bilden sich da stärkere und bessere Verbindungen zwischen den beiden Gehirnhälften und das hilft einem bei vielen Sachen. Die meisten Kinder bei uns im Verein, die den Sport etwas länger machen, sagen, sie wären besser in Mathe und lernen schneller und einfacher Vokabeln, weil man eben einfach durch das Training immer beide Gehirnhälften aktiviert.” Dass Schulen dieses Potenzial in Deutschland noch nicht erkannt haben, wundert den 64-Jährigen. „In Deutschland gilt halt der Lehrplan und sonst nichts. In den USA wird es inzwischen an über 60.000 Schulen im Sportunterricht gemacht, einfach um Hand-Auge-Koordination und Reaktionsvermögen zu trainieren und ganz nebenbei was Gutes fürs Gehirn zu tun.”

Wolfgang faszinieren aber vor allem noch zwei andere Dinge an seiner Sportart: „Zum einen, dass es in wirklich jedem Alter ausgeübt werden kann und zum anderen, dass man bei regelmäßigem Training auch nach vielen Jahren immer noch schneller wird.“ Ein perfektes Alter für die Sportart gibt es laut Bleischwitz Senior nicht, allerdings werden die schnellsten Zeiten im Jugendbereich zwischen 12 und 18 Jahren aufgestellt.

Was auf Videos oft spielerisch leicht wirkt, erfordert in Wirklichkeit viel Zeit und intensives Training. „Das Wichtigste ist eigentlich immer, dass man ohne Kraft arbeitet. Es muss ganz locker sein, also wenn einer meint, er müsste mit den Bechern Nägel in den Tisch klopfen, dann wird es nichts”, erzählt Wolfgang und fügt an, dass die Becher seitlich angefasst werden sollten, damit die Hand nicht im Weg ist. Darüber hinaus braucht es Übung, um zu verstehen, „wie man die Becher perfekt auf der Matte positioniert.“

Beim TV Zuffenhausen wird Sport Stacking seit der bereits erwähnten WM 2008 angeboten. „Es wurde beschlossen, eine Abteilung zu gründen, um neue Mitglieder langfristig an den Verein zu binden. Als frisch gekürter Weltmeister konnte ich da nicht nein sagen“, erzählt der Abteilungsgründer. Da er auch das Training leitet, verbringt er regelmäßig Zeit mit seinem Sport. Besonders hervorzuheben ist das Showtraining: „Wir trainieren nicht nur für Wettkämpfe, sondern auch für Shows, bei denen wir unter anderem im Takt zur Musik stacken. Unsere Showgruppe wird immer wieder für Events gebucht – ob Firmenfeiern, Geburtstage oder Hochzeiten, wir haben schon alles gemacht.“

Falls auch dein Interesse geweckt wurde und du Lust auf Sport Stacking hast, dann schau doch mal bei www.tv-89-zuffen