Nach dem Viertelfinal-Aus im FIBA Europe Cup am Mittwoch richtet sich der RIESEN-Blick fortan exklusiv auf das „Brot und Butter“-Business in der easyCredit BBL. In den kommenden zwei Monaten möchten die Schwaben ihre Tabellenplatzierung zunächst konsolidieren und dann sukzessive verbessern, um sich auch in dieser Spielzeit für die Playoffs zu qualifizieren. Zunächst gastieren die Ludwigsburger am Sonntag (16.03.; 16:30 Uhr) in Frankfurt, die sich von der Partie ebenfalls eine Trendwende erhoffen. Dyn und WELT TV übertragen live ab 16:15 Uhr aus der Süwag Energie ARENA.
Die emotionale Gefühlslage in Ludwigsburg beinhaltete in den vergangenen Tagen und Stunden eine Mixtur aus Enttäuschung, Ernüchterung und Frust. Die letzten Partien waren in vielerlei Hinsicht kräftezehrend und schlecht, die beiden Dijon-Mittwoche ein Tiefschlag, der alle Beteiligten – Spieler, Trainer, Verantwortliche und Fans – noch eine Weile begleiten wird. Die Gelb-Schwarzen hatten mehr als das FIBA-Europe-Cup-Viertelfinale angestrebt. Auch wenn das Erreichen der Runde der letzten Acht positiv ist; auf internationalem Parkett wäre mehr möglich gewesen. Zu viele Fehler, zu viele personelle Abwesenheiten und zu viele ungenutzte Potenziale verhinderten schwäbische Glücksgefühle. Während die Aufarbeitung und Analyse in der Barockstadt läuft, können und werden die Ludwigsburger in den kommenden Wochen auch weiterhin ihr generelles Saison-Schicksal in der eigenen Hand haben – und möchten dies positiv-gestimmt angehen und die RIESEN-Familie mit Erfolgserlebnissen belohnen. Gerne schnellstmöglich, sehr gerne direkt am Sonntag und in Frankfurt.
Die Hessen befinden sich, wie auch die Ludwigsburger, nicht in ihrer besten Phase und reagierten darauf personell mehrfach: Forward Marcus Domask wurde im Februar nachverpflichtet, Headcoach Denis Wucherer am zurückliegenden Sonntag beurlaubt und die Mannschaft mit Interimscoach Klaus Perwas in den vergangenen Tagen ins Trainingslager nach Mallorca geschickt. Dorthin reisten Trey Calvin (Leiste) und Garai Zeeb (Knie) zwar nach, hinter beiden Akteuren steht aber, wie auch bei David Muenkat (Sprunggelenk), ein Fragezeichen bezüglich eines möglichen Einsatzes am Sonntag. Klar ist: Frankfurt wird neu eingestellt, mit den eigenen Fans im Rücken und den schwarz-goldenen Jubiläumstrikots am Körper, hochmotiviert und voller Revanchegelüste aus dem Hinspiel in die Partie gehen – und den MHP RIESEN dabei alles abverlangen. Stichwort Hinspiel: Dieses gewannen die Ludwigsburger an Weihnachten 82:61, dominierten über die Rebounds und feierten einen der höchsten Heimsiege im Saisonverlauf. Damals mit dabei: Booker Coplin, Deane Williams und Kellan Grady, die offensichtlich alle nicht (mehr) spielberechtigt sind und demnach nicht zum Einsatz kommen werden.
BBA-Trumpf auf dem Parkett
Zwar spielberechtigt, gleichzeitig, aber nicht sonderlich wahrscheinlich, ist der Einsatz der bereits am Mittwoch fehlenden Hunter Maldonado, Elijah Pemberton und Jacob Patrick. Headcoach John Patrick ist indes wieder weitestgehend hergestellt, leitete bereits am Freitag das Training und dürfte am Mainufer auch an die Seitenlinie zurückkehren. Beim Spieler-Trio wird indes der Genesungsprozess abgewartet. Sollte sich die Einsatzwahrscheinlichkeit erhöhen, wird der Reisetross entsprechend erweitert und/oder alternativ wieder mit Doppellizenzlern aus dem ProB-Aufgebot komplettiert. Die altersbedingt jüngsten Ludwigsburger machten zuletzt im Trainingsbetrieb Werbung in eigener Sache und empfahlen sich, unter anderem in Person von Julis Baumer gegen Dijon (21:04 Minuten), auch für mehr – gleichzeitig steht auch in der ProB an diesem Wochenende in Ehingen (15.03.; 18:00 Uhr) ein Spiel von immenser, sportlicher Bedeutung auf der Agenda.
Unabhängig aller Varianten und Variablen gilt es, das Wochenende zur Trendwende zu nutzen: Durch das Ausscheiden im FEC haben die Ludwigsburger fortan und dauerhaft mehr Trainingszeit, um sich auf ihre Gegner vorzubereiten und an sich zu arbeiten, zu gesunden und zu entwickeln. Eine Tatsache, die nicht angestrebt wurde, insgesamt aber auch Positives mit sich bringt.
Die Zeit drängt, dennoch sind noch sehr viele Spieltage offen – und die sollen mit dem guten Gefühl eines Auswärtssieges angegangen werden. Natürlich wäre es dafür hilfreich, Malik Parsons (17,1 Punkte), Jordan Theodore (13,0 / 4,6 Assists), Trey Calvin (12,1), Kamaka Hepa (9,6 / 4,6 Rebounds) und Einaras Tubutis (8,2 / 6,4) zu stoppen, gleichzeitig richtet sich der Blick nicht nur auf den Gegner, sondern auf sich selbst. Wenn die Schwaben ihr Leistungsmaximum erreichen, ist alles, andernfalls gar nichts möglich.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg