Mit dem Ziel, die Trendwende einzuleiten, reisten die MHP RIESEN Ludwigsburg nach Frankfurt – kehren nun allerdings mit leeren Händen heim: Die Schwaben kassieren, nach einer soliden ersten Halbzeit, eine verdiente 69:77-Niederlage, da sie in der zweiten Halbzeit schwach agieren und im Schlussabschnitt chancenlos sind.

An sich starteten die Barockstädter personell verstärkt in den 24. Spieltag. John und Jacob Patrick waren ebenso wie Elijah Pemberton einsatzfähig und trugen allesamt ihren Teil zum defensivstarken Start bei. Jonas Wohlfarth-Bottermann, der an alter Wirkungsstätte in der Startformation stand, war zwar binnen kürzester Zeit zwar foulbelastet, trug dann aber maßgeblich bei. Die Ludwigsburger agierten abgezockt und kamen durch Yorman Polas Bartolo und Justin Simon zu Zählbarem (1:7). Ganz generell erarbeiteten sich die Gäste gute Gelegenheiten, die sie aber zu selten in Zählbares ummünzten (13:15, 10. Spielminute).

Nachdem die Ansätze zunächst gut, die Ausbeute aber schwach war, sollte sich zu Beginn des zweiten Viertels die Dinge fügen: Ezra Mañjon traf doppelt aus der 6,75-Meter-Distanz, Johannes Patrick zwischenzeitlich von der Freiwurflinie. Ludwigsburg zog die Stimmung aus der mit 5.000 ausverkauften Süwag Energie ARENA, zwang Frankfurt zur Auszeit (15:23, 13.) und sorgte danach für die Szene der Partie: Mañjon bediente Joel Scott mustergültig per Alley-Oop, was der Big Man sehenswert vollendete. Da auch Simon den zweiten Distanzwurf verwandelte, Patrick diesem Beispiel folgte und für die SKYLINERS ausschließlich Garai Zeeb zu überzeugen wusste, setzte sich Ludwigburg ab (25:33 / 27:39); konnte den Vorsprung aber nicht in die Pause retten: Jordon Theodore sorgte durch fünf Zähler, per Dreier und Buzzerbeater-Floater, für hessischen Aufwind (32:39, 20.).

Schrittweiser Kompletteinbruch

Ein kurzzeitiger Eindruck, der sich leider nachhaltig auch nach dem Gang in die Katakomben fortsetzte: Einem einzelnen Lichtblick von Jacob Patrick, der direkt zu Beginn traf, folgten zahlreiche Frankfurter Zähler und eine massive Foulbelastung der Gäste: Neben Wohlfarth-Bottermann mussten auch Mañjon, Polas Bartolo und die Gebrüder Patrick mit drei Fouls gehandicapt agieren. Das wesentlich Negative daran: Ludwigsburg bekam die Frankfurter Aktionen nicht mehr gestoppt und kam im Angriff nicht mehr zur Geltung. Einaras Tubutis und Jacob Knauf dominierten die Bretter, Frankfurt das Scoreboard – aufgrund des besseren Teamplays und der besseren, weil reiferen Spielgestaltung. Nichtsdestotrotz konnten die MHP RIESEN das Blatt, nachdem sie die Führung durch einen Kamaka-Hepa-Dreier verloren hatten, nochmals wenden: Polas Bartolo und ein Power-Play gegen zwei Gegner sorgten kurzzeitig für den Momentum Shift (49:50 / 51:55 / 53:57, 30.).

Nachhaltig profitieren konnten die Gäste davon aber nicht: Knapp zwei Minuten blieben sie punktlos, konnten durch Jacob Patrick ein Vierpunkt-Spielzug gar davonziehen (55:63), sich aber nicht konsolidieren. X-fach vergaben sie in der Offensive gute Gelegenheiten, standen sich komplett selbst im Weg und kollabierten regelrecht. Frankfurt spielte sich in einen Lauf (63:63), überzeugte durch die Guards und war für schwankende RIESEN nicht mehr aufzuhalten. Theodore, Malik Parsons und Marcus Domask sorgten für hessisches Entzücken und schwäbischen Frust.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg