Die Verwandlung des Matchballs in der Basketball Champions League in Richtung Play-In-Qualifikation misslingt. Ludwigsburg kassiert bei King Wilki Morskie Szczecin eine 60:80-Niederlage und damit auch den direkten Vergleich. Vor dem abschließenden Gruppenphasen-Spieltag (20.12. vs. Athen) rangieren die Schwaben demnach auf dem dritten Platz.

Die gute Nachricht gab’s für Headcoach Josh King (lediglich) vor Spielbeginn: Jayvon Graves, Jonathan Bähre und Nico Santana Mojica, die allesamt krankheitsbedingt am Samstag kürzer treten oder aufgrund der ProB-Doppelbelastung passen mussten, rückten allesamt zurück ins Aufgebot – Graves nahm direkt auch „seinen“ Platz in der Startformation wieder ein.

Nach kräftezehrenden Wochen und sechs Auswärtspartien binnen 24 Tagen erwischten die MHP RIESEN Ludwigsburg aber einen schwachen Start. Von Beginn an setzte Stettin die Akzente. Wie schon im ersten Duell startete der polnische Meister herausragend, was Morris Udeze, Przemyslaw Zolnierewicz und Andrzej Mazurczak direkt in Zählbares ummünzten (6:0 / 9:2, 4. Spielminut). Während Center Udeze und Point Guard Mazurczak der Partie ihren Stempel aufdrückten, fand bei den schwäbischen Gästen kaum ein Wurf den erhofften Weg durch das Netz. Kapitän Yorman Polas Bartolo traf zwar doppelt auf der Distanz, trotz zahlreichen Adaptionsversuchen waren die Ludwigsburger aber verdientermaßen im zweistelligen Rückstand (22:12, 10.).

Obwohl die Viertelpause den Gästen demnach gelegen kam, machten sich eher die Hausherren die Zusatzansprache zu Nutze: Angeführt von Udeze machte Stettin das Spiel und Ludwigsburg das Leben schwer. Der Center war nicht zu stoppen und half dabei, dass sowohl das Rebound-Duell (50:35) als auch das Punkten in der Zone (42:18) über die kompletten 40 Minuten klar an die Stettiner ging. Zwischenzeitlich bremsten fünf konsekutive Graves-Zähler, ein Distanztreffer von Jaren Lewis und eine King-Auszeit zwar den Lauf, nachhaltig waren die Gastgeber aber nicht zu stoppen (42:26, 20.)

(Nur) eine bessere Verteidigung

Mit einer offensiv etwas besseren Wurfquote und einem defensiv weitaus besseren Zugriff auf die Partie kamen die Gelb-Schwarzen aus der Kabine – und verkürzten das entstandene Defizit deutlich. Allen voran Jacob Patrick war in dieser Phase der Partie nicht zu stoppen. Der Nationalspieler setzte exzellente Nadelstiche und tat es Desure Buie und Lewis gleich, die zuvor bereits für Initialzündungen gesorgt hatten. Doch obwohl das Defizit nun im einstelligen Bereich war und beim Stand von 50:43 von Silas Melson aus der Ferndistanz zum Viertelende noch auf -4 hätte gedrückt werden können, war Stettin zur Unzeit wieder am Drücker – in den noch verbliebenen Sekunden netzte Mazurczak seinerseits von Downtown ein und brachte Stettin auf die Siegerstraße (53:43, 30.).

Denn während die Schwaben im dritten Viertel noch mindestens auf Augenhöhe agiert hatten, waren die Westpommern ab der 31. Minute wieder tonangebend. Punkt um Punkt und Angriff um Angriff zogen sie davon und konsolidierten ihren Vorsprung im Minutentakt. Ludwigsburg steckte in der Schlussphase zwar keinesfalls auf, war an diesem Abend aber nicht mehr in der Lage, um das Blatt zu wenden. Das Gegenteil war der Fall: die 60:80-Niederlage ist die höchste Pleite im Saisonverlauf und hat das Abrutschen auf den dritten Tabellenplatz in Gruppe D zur Folge.

Zuerst Pause, dann Showdown

Aufgrund der griechischen Dominanz und der Ausgeglichenheit der drei weiteren Teams – Ludwigsburg, Stettin, Sassari – kommt es am abschließenden BCL-Spieltag nun zum Showdown um die beiden Play-In-Plätze. Hierbei haben die MHP RIESEN mit einem eigenen Sieg gegen Athen weiterhin alle Trümpfe – für den dritten Platz – in der Hand. Gleichzeitig geht der Blick auf das Duell zwischen Sassari und Stettin. Sollten alle Klubs am Ende die gleiche (2:4-)Bilanz aufweisen, käme es zum Dreifach-Vergleich. Nach aktuellem Stand liegt Stettin (2:1 | Korbdifferenz +24) dahingehend vor Ludwigsburg (2:2 | -9) und Sassari (1:2 | -15).

Bevor es soweit ist, kehren alle Klubs allerdings erst einmal in den nationalen Spielbetrieb zurück. Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben am kommenden Wochenende, aufgrund der verpassten Qualifikation für das Viertelfinale des BBL Pokals, spielfrei – und können Kraft tanken. Weiter geht’s am 17.12. mit einem Heimspiel gegen Weißenfels.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg