Im ersten Spiel nach sieben Wochen EM-Pause läuft noch nicht alles rund beim Tabellenzweiten. Die SG BBM Bietigheim gewinnt dennoch ihr Heimspiel gegen den TV Großwallstadt mit 23:21 (9:10) Toren. Das Führungstrio in der 2. Liga marschiert am 20. Spieltag im Gleichtakt.
Aller Anfang ist schwer. Unter diesem Motto sieht Iker Romero die Leistung seiner Mannschaft vor den 2453 Zuschauern in der EgeTrans Arena. „Das war ein typisches Spiel nach so einer langen Pause“, so der Spanier. „Natürlich haben wir versucht, uns im Wettkampfmodus vorzubereiten. Aber heute hat das richtige Gefühl gefehlt. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wichtig sind die zwei Punkte.“ Da auch Spitzenreiter Potsdam und Hamm-Westfalen ihre Spiele gewinnen konnten, bleibt die Konstellation an der Spitze unverändert.
Povilas Babarskas vertritt Großwallstadts Coach Michael Roth, der nach einer Hüft-OP fehlte: „Ich bin zufrieden damit, wie die Mannschaft in der Abwehr gekämpft und alles gegeben hat. Wir haben gegen die am Ende bessere Mannschaft verloren.“
Die herausragenden Spieler in einer von zwei starken Abwehrreihen dominierten Partie standen auf beiden Seiten zwischen den Pfosten. Großwallstadts Petros Boukovinas wehrte 16 Bälle ab, Fredrik Genz und der bei zwei Siebenmetern eingewechselte Filip Baranasic mit 15 Paraden am Ende fast genauso viele. Schon im Hinspiel im September hatten die Unterfranken es der SG BBM-Offensive richtig schwer gemacht, dieselbe Leistung brachte Großwallstadt auch am Samstag auf die Platte. Bietigheims Tempospiel bleibt weitgehend unsichtbar, auch die Anspiele an den Kreis verstellt die defensiv agierende Hintermannschaft des Tabellensiebten fast vollständig.
Der Tabellenzweite musste andere Lösungen suchen und tat sich damit lange Zeit schwer, läuft sich im Spielaufbau immer wieder in der Gästeabwehr fest. Großwallstadt führt nach 20 Minuten mit 5:8 Toren, Adrian Kammlodt zirkelt in der Schlusssekunde einen Ball durch die Finger von Genz zur 9:10-Halbzeitführung der Unterfranken.
„Finn Wullenweber hat uns gefehlt“, sagt Babarskas. Der Rückraumlinke hatte in der 29. Minute die Rote Karte gesehen, die insgesamt 8 Hinausstellungen wollte der TVG-Co-Trainer nicht kommentieren. Doch Bietigheim suchte weiterhin nach dem Schlüssel, mit dem Großwallstadt zu knacken war. Das ging am Samstag nur über viel Kampf, eine starke Abwehrleistung und mit den eigenen Fans im Rücken. „Die Mannschaft hat 60 Minuten alles gegeben“, so Romero. „Wir waren richtig gut in der Abwehr, haben viele technische Fehler beim Gegner provozieren können. Wichtig war heute, dass wir bis zum Ende um die Punkte gekämpft haben.“
Erst in der 46. Minute trifft Kapitän Paco Barthe zum 15:14, die erste Führung des Tabellenzweiten überhaupt. Die schien den Schwaben mehr Sicherheit zu geben, Christian Schäfer erhöhte beim 19:16 erstmals auf drei Tore. Alexander Pfeifer stellt auf 23:18, knapp drei Minuten vor dem Ende die Entscheidung.
Bericht: Bernhard Gaus