Von Beginn an mit Energie, Physis und spielerischer Dominanz ins Glück: Die MHP RIESEN Ludwigsburg sind gegen Heidelberg über die vollen 40 Minuten das bessere Team und gewinnen das Derby gegen die MLP Academics 93:68. Vor 3.751 markieren fünf schwäbische Korbjäger eine zweistellige Anzahl an Punkten und führen den Klub, mindestens vorübergehend, auf Rang sechs.

Nach zuletzt vier in unterschiedlicher Art und Weise ernüchternden Abenden starteten Josh King und seine Mannschaft mit immenser Energie und einer ebenso körperlichen Herangehensweise ins Spiel, um diesen kleinen Anti-Lauf umzukehren. Unterstützt vom gut gelaunten Fanblock, der das zehnjährige Bestehen der Barock Pirates feierte, und von Ariel Hukporti, der zum zweiten Mal in der Startformation stand, kamen die Hausherren dabei exzellent ins Spiel. Mehrere Aktionen des gestrigen Geburtstagskindes – Hukporti wurde 22 Jahre alt – sowie Distanztreffer von Yorman Polas Bartolo und Desure Buie sorgten für die Basis (8:0), auf die in den folgenden Minuten aufgebaut wurde. Auch von zwei Auszeiten Ingo Freyers ließen sich die Schwaben nicht aus dem Konzept bringen, stellten auf +16 (20:4) und zum Viertelende auf +13 (26:13, 10. Spielminute).

Während die Kurpfälzer das aufs Parkett gelegte Tempo noch erwidern konnten, blieben sie ansonsten in vielerlei Hinsicht hinter den Ludwigsburger Erwartungen – was unmittelbar auch mit der schwäbischen Dominanz zusammenhing. Ludwigsburg beherrschte die Bretter und die Verteidigung, ließ die MLP Academics nicht zur Entfaltung kommen. Bis auf Ex-RIESE Elijah Childs, der sich sichtlich viel vorgenommen hatte und dieses Vorhaben als Topscorer (23 Punkte) der Partie untermauerte, sowie phasenweise Justin Jaworski und Niklas Würzner, hatten die MHP RIESEN ihre Gegner im Griff. Das zwischenzeitliche Defizit (32:15) verkürzten sie innerhalb der zweiten zehn Minuten zwar kurzzeitig (35:23), doch auch hier war Buie zur Stelle, der erneut doppelt aus der 6,75-Meter-Distanz punktete und per Buzzerbeater auch die Halbzeit beendete (48:32, 20.).

Heidelberger Strohfeuer und Ludwigsburger Dominanz

Nach weiteren Freyer-Justierungen versuchten die Heidelberger, sehr zur Freude der 120 mitgereisten Fans, sich am Versuch einer Aufholjagd – und eine Kombination aus besserer Entscheidungsfindung und besserer Wurfauswahl sollte auch zum Verkürzen des Rückstandes führen (57:46, 27.). Doch während es bei den Gästen immer wieder und beinahe ausschließlich das Duo Jaworski/Childs war, das voranging, blieb die Last bei den Ludwigsburgern breit verteilt. Mit Buie, Silas Melson, Jeff Roberson, Polas Bartolo und Eddy Edigin scorten fünf Spieler zweistellig und auch Hukporti, Jaren Lewis und Jayvon Graves waren voll da. Kurzum: Die Rotation war ebenso tief wie die Bank breit und der folgende 10:0-Lauf sehr verdient (68:48, 30.) – und die Partie entschieden.

Ob des schon feststehenden Spielausgangs flachte das Duell im vierten Viertel mehr und mehr ab, was der Laune der überwiegenden Mehrheit an Fans keinen Abbruch tat. Während Childs die Freiheiten zu (sehr guter) Werbung in eigener Sache nutzte, blieben die MHP RIESEN in Gänze souverän, suchten und fanden den Weg zum Korb und kamen ebenda zu Punkten. Das mannschaftliche Ziel, die Heidelberger unter 70 Punkten zu halten, wurde erfüllt, der Heimsieg letztendlich wenig spektakulär, wohl aber sehr souverän eingefahren und der 93:68-Erfolg entsprechend zelebriert.

Durch den eigenen Derbyerfolg gegen Heidelberg und die parallele Derbyniederlage Vechtas (82:88 vs. Oldenburg) klettern die Schwaben mindestens für eine Nacht auf Tabellenplatz sechs, der in der kommenden Woche einer weiteren Belastungsprobe unterzogen wird. Am nächsten Samstag (20.04., 18:30 Uhr) gastieren die MHP RIESEN in Hamburg.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg