Mittellauf gegen Unterlauf: Am Samstag (02.12., 20:00 Uhr) steigt in der easyCredit BBL das Aufeinandertreffen der Neckar-Klubs. Das Schwaben-gegen-Kurpfalz-Duell bringt für die MHP RIESEN Ludwigsburg erneut ein Match-Up gegen ein unter Druck geratenes Team mit sich.
Das nächste Auswärtsspiel, das nächste Duell gegen einen unter Druck stehenden Kontrahenten: Für die MHP RIESEN Ludwigsburg gleichen sich die Ausgangslage in den vergangenen Wochen. Zwischen 07. November und 17. Dezember waren und sind die Gelb-Schwarzen lediglich einmal in der MHPArena aktiv – und gegen Berlin auch siegreich – gewesen. Ansonsten ging’s und geht’s stets in der Fremde aufs Parkett und, so es der Zufall will, fortwährend gegen einen Gegner unter Erfolgsdruck. Zwar mit unterschiedlichen Ausgangslagen, wohl aber geeint mit dem Wunsch, gegen Ludwigsburg den sprichwörtlichen Bock umzustoßen. Dies gilt auch für das Samstagsspiel in der Kurpfalz.
Schließlich rangieren die MLP Academics Heidelberg mit einer 2:7-Bilanz nur denkbar knapp vor einem Abstiegsplatz und sind im städtischen SNP dome noch sieglos. Gegen Würzburg, Bamberg, Hamburg, Oldenburg und Berlin setzte es für das Team von Joonas Iisalo Pleiten in den eigenen vier Wänden. Zudem ist der Klub öffentlich auf der Suche nach Verstärkung: Der Vertrag mit Mike McGuirl wurde vor zwei Wochen aufgelöst, die Point-Guard-Nachfolge, Stand Freitagmittag, ist noch nicht geklärt. Dennoch ist die Lage keinesfalls aussichtslos: Vor zwei Wochen feierten die Heidelberger ohne McGuirl in Crailsheim einen 93:86-Befreiungsschlag.
Offensivspektakel, Klappe – die Zweite?
Sowohl bei den Hohenlohe-Franken als auch im generellen Saisonverlauf ist das Iisaloo-Team maximal wurfgewaltig unterwegs: 36,6 Versuche nehmen die Heidelberger von jenseits der 6,75-Meter-Linie; im Schnitt! Zum Vergleich auch die MHP RIESEN Ludwigsburg gehören zu den wurfgewaltigsten Teams der Liga, nehmen den Korb aber nur 29,3-fach (Platz drei) pro Partie von Downtown ins Visier. Das Aufeinandertreffen könnte also wie schon der Blick auf die PreSeason zeigt, ein Offensivspektakel werden. Im September löteten beide Mannschaften aus allen Lagen, am Ende gewannen die Schwaben – auch dank überragender Dreierquote von 57% – verdientermaßen 101:94.
Headcoach Josh King und seine Schützlinge werden beim nochmaligen Aufeinandertreffen diesmal um weitaus mehr Spielkontrolle bemüht sein, denn nicht nur der Blick auf den vergangenen September, sondern auch der auf den zurückliegenden Dienstag zeigt: Wenn die Gelb-Schwarzen die Partie über die Defensive zu kontrollieren vermögen, sind sie offensiv kaum zu bremsen. In der Sparkassen-Arena spielten sich die RIESEN unter der Woche in einen bilderbuchartigen Lauf und waren, wie unter anderem auch schon zuvor in Ulm und Bamberg, in Göttingen nicht mehr zu bremsen.
Gelb-Schwarze Fanschar im SNP dome
Wie schon im Startabschnitt in Göttingen erwarten die Ludwigsburger in Heidelberg aufgrund der sportlichen Situation und des mit Sicherheit stimmungsgeladenen Regional-Duells maximale Gegenwehr. Am wehrhaftesten (lies: konstantesten) waren in dieser Spielzeit aus akademischer Sicht Vincent Kesteloot (11,5 PpS), Tim Coleman (11,3), Jeffrey Caroll (11,3) Elias Lasisi (10,1, und Isaiah Whaley (10,1). Bennet Hundt dreht in seiner neuen Rolle, seit dem McGuirl-Abgang, weiter auf und wird sicherlich auch am Samstag oberhalb seines Saisonschnitts (8,4 PpS / 4,4 ApS) agieren. Ebendies erhoffen sich die Kurpfälzer auch von Paul Zipser (6,1), Niklas Würzner (4,5) und Akeem Vargas (2,4), die allesamt noch einer verlässlichen Formkurve suchen.
Aus RIESEN-Sicht kann diese Formkurve gerne weiterhin auf geringem Niveau daherkommen: Mit der Unterstützung einer stimmgewaltigen Zahl an Auswärtsfans – die Barock Pirates haben zur Weihnachtsmarkt-Ausfahrt samt Derby-Besuch geladen – und der maximal breiten Brust aufgrund der Leistungen der Vorwochen soll die Formkurve weiter konsolidiert und der fünfte Tabellenplatz verteidigt werden. Schließlich hat das Liga-Tableau erst ab dem (circa) zehnten Spieltag eine gewisse Aussagekraft. Im Anschluss an das Nachholspiel in Göttingen sind die Gelb-Schwarzen wieder auf Spielplan-Höhe, nach dem Heidelberg-Spiel möchten sie weiterhin auf einem Playoff-Platz stehen.
Klar ist: Während Ben Vander Plas bis Saisonende nicht mehr zur Verfügung steht und fortan in Litauen auflaufen wird, ist Yorman Polas Bartolo nach seiner Spielsperre wieder einsatzbereit und brennt darauf, wieder ins Geschehen eingreifen zu können
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg