Im Rahmen ihres einzigen Februar-Auswärtsspiels gastieren die MHP RIESEN Ludwigsburg am Wochenende (10.02., 18:30 Uhr) in Ilshofen. Am Faschingssamstag möchten die Gelb-Schwarzen im Derby gegen die HAKRO Merlins Crailsheim den nächsten Derby-Sieg feiern, erwarten dabei allerdings deutlich mehr Gegenwehr als beim Hinrunden-Duell im Januar.
Das 106:59-Endergebnis, die Differenz von 47 Punkten und der höchste Sieg der laufenden Spielzeit: Wenn in der easyCredit Basketball Bundesliga in der aktuellen Saison der Blick in Richtung statistischer Superlative gerichtet wird, ist das Aufeinandertreffen zwischen Ludwigsburg und Crailsheim die erste Anlaufstelle. Höher gewann kein Klub, deutlicher war kein Sieg. Garniert wurde der Derbyerfolg mit dem Comeback von Jeff Roberson, der gegen Crailsheim sein umjubeltes Saisondebüt gab. Die Vorbereitung auf das Rückspiel gegen die HAKRO Merlins gestaltete sich, je nach Betrachtungsweise, in den vergangenen Tagen und Einheiten entsprechend sehr einfach respektive sehr schwer.
Denn einerseits erlebten die MHP RIESEN im ersten Aufeinandertreffen einen beinahe perfekten Abend, der gedanklich noch präsent ist, andererseits ist eine Wiederholung des Erlebten quasi ausgeschlossen. Zu dominant und gut waren die Ludwigsburger, zu schwach und fehleranfällig die Crailsheimer. Beide Seiten haben sich entsprechend für das erneute Aufeinandertreffen viel vorgenommen – die Gelb-Schwarzen die Wiederholung, die Blau-Weißen das komplette Gegenteil.
Berechtigten Rückenwind für das Derby gibt’s dabei auf beiden Seiten. Crailsheim gewann in der Vorwoche das eminent wichtige Spiel in Tübingen samt direktem Vergleich (96:85), Ludwigsburg holte im Februar gegen Göttingen (97:72) und Istanbul (100:80) zwei dominante Heimerfolge und verdeutlichte dabei die eigene Stärke.
Crailsheimer Selbstvertrauen trifft Ludwigsburger Formstärke
Unterstützt von einer (wohl) knapp dreistelligen Anzahl an RIESEN-Fans und einer weiteren Kaderoption, die Spielsperre von Jeff Roberson ist beendet, möchten die Schwaben am 20. Spieltag den 13. Saisonsieg holen und damit einmal mehr die eigenen Postseason-Ambitionen untermauern.
Während aus RIESEN-Sicht die eigene Physis und die Verteidigung erneut den Unterschied ausmachen sollen, setzt Crailsheim auf die bewährten und – mit Ausnahme des Hinspiels – auch spielerisch funktionierenden Akteure: Brandon Childress (12,9 PpS / 2,6 ApS) und Léo Westermann (11,4 / 4,1) werden erneut das Guard-Duo der Wahl sein, Maurice Stuckey (8,5), Tremmell Darden (6,4) und Fabian Bleck (5,1) wichtige Akzente zu setzen versuchen. Die Sieghoffnungen liegen derweil auf den Akteuren der Stunde und Vorwoche: Galin Smith (13 Punkte / 6 Rebounds / 5 Blocks), Keandre Cook (27 / 5), James Murray-Boyles (11) waren beim Auswärtsspiel in Tübingen siegbringend und sollen es auch im Duell mit den MHP RIESEN Ludwigsburg sein.
Aus schwäbischer Sicht waren die entscheidenden Akteure in den vergangenen Partien nicht immer offensichtlich – was für die Qualität und Quantität der RIESEN-Rotation und eine allgemeine Formstärke spricht. Mit Eddy Edigin, Jaren Lewis, Yorman Polas Bartolo, Jonathan Bähre, Jacob Patrick, Jayvon Graves, Desure Buie und Silas Melson scorten acht Spieler gegen Göttingen oder Istanbul oberhalb der Zehn-Zähler-Marke, Lewis kam als einziger Akteur in beiden Partien auf eine zweistellige Punkteausbeute. Der 27-Jährige hat vor dem erstmaligen Gastspiel in der alten Heimat entsprechend richtig gute Laune.
Neben Stimmungsaufhellern beim aktuellen RIESEN-Forward, sowie Polas Bartolo und Darden, die abermals auf ihre Ex-Klubs treffen, gibt’s am Samstag auch auf den Rängen der Stierkampf-Arena massiv gute Laune: Die HAKRO Merlins haben zum Faschingsspieltag samt Freibierausschank, für alle blaugekleidet Anwesenden, eingeladen.
Auswärts gibt’s Verbesserungspotential
Was für alle RIESEN-Fans selbstverständlich keine Option ist, die Trumpffarbe im Derby soll auf dem Parkett, auf den Rängen und im Endergebnis gelb-schwarz sein und den kleinen Negativlauf in der Fremde beenden. Denn während die Schwaben in eigener Halle seit Weihnachten merklich an Fahrt aufnahmen und neun Heimsiege in Serie feierten, gab’s in der Fremde wenig Vergnügungssteuerpflichtiges. Fünf der vergangenen sechs Auswärtsauftritte – Braunschweig, Chemnitz, Istanbul, Oldenburg und Bonn – gingen verloren, was einerseits situativ erklärbar, andererseits nun aber auch ausreichend ist. Wie schon in Dijon möchten die Ludwigsburger den Party-Crasher geben, endlich auch in der Fremde ihren Trend untermauern und freuen sich bei diesem Anliegen auf den stimmungsvollen Auswärtssupport.
Für Kurzentschlossene ist der Weg in die Arena Hohenlohe mit 88,2 Kilometern nicht nur kurz, sondern auch spontan möglich. Die Halle ist nicht ausverkauft, Tickets sind sowohl im Vorfeld via Crailsheims Online-Ticket-Shop als auch der Abendkasse sehr wahrscheinlich noch zu erhalten. Zudem wird die Partie selbstverständlich via Dyn übertragen werden – Florian von Stackelberg und Co. gehen ab 18:15 Uhr live auf Sendung.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg