Im letzten Hauptrunden-Heimspiel der laufenden Spielzeit empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Mittwoch (08.05., 20:00 Uhr) den FC Bayern Basketball. Während die Münchner als Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit samt dreier Weltmeister in die Barockstadt kommen, gehen die Schwaben als ambitionierter Herausforderer und vor ausverkaufter Kulisse ins Match-Up.
Mit Blick auf die ewige Bilanz (44 Aufeinandertreffen: 12 Siege / 32 Niederlagen), die Tabelle der easyCredit Basketball Bundesliga (Platz acht gegen eins) und die aktuelle Formkurve (Ludwigsburg gewann vier, München acht der letzten zehn Partien) ist die Ausgangslage vor dem 32. Spieltag gegen den FC Bayern Basketball klarer als der Heimspiel-Gin der Gelb-Schwarzen. Alles andere als ein Sieg der Münchner wäre, auf Grundlage dieser Zahlenwerke und der zurückliegenden Eindrücke in den vergangenen Wochen, am Mittwoch eine absolute Überraschung.
Exakt diese haben die Schwaben am vorletzten Hauptrunden-Spieltag allerdings ins Auge gefasst. Nachdem der Dritte Chemnitz (96:93) und der Zweite Berlin (87:79) bereits in der MHPArena bezwungen wurden, soll auch der Erste aus München ohne Zählbares auf die Heimreise und die A8 geschickt werden. Mehr denn je braucht es dafür die Kombination aus drei Dingen: Eine möglichst perfekte eigene Leistung, den Zuschauer-Support als Unterschiedsfaktor und eine fehlerhafte Performance des Gegners – was prinzipiell alles miteinander zusammenhängt, aber nur im Dreiklang erfolgreich sein wird; so geschehen unter anderem in der vergangenen Spielzeit als Ludwigsburg dem FCBB eine deutliche 96:68-Packung zufügte. Das Besondere an diesen Gala-Abenden ist, dass sie zumeist vollkommen überraschend sind, was für alle Beteiligten einen Unplanbarkeitsfaktor mit sich bringt und für Mittwoch Spannung verspricht.
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Apropos Spannung: Diese gibt’s auch tabellarisch. Durch die RIESEN-Pleiten in Rostock und Weißenfels sowie die Siege von Vechta (2x) und Bonn (1x) sind die Schwaben etwas ins Hintertreffen geraten. Bei zwei eigenen Erfolgserlebnissen und zwei RASTA-Pleiten (@ Bamberg, vs. Weißenfels) ist Platz sechs noch möglich, bei zwei eigenen Niederlagen kann’s, zwei Oldenburger Siege (@ Ulm, vs. Bamberg) vorausgesetzt, noch bis auf Rang neun runter gehen. Ungeachtet aller Varianten ist klar: Die Schwaben werden mindestens eine Postseason-Partie (in Playoffs oder Play-Ins) und mindestens ein Heimspiel (in Playoffs oder Play-Ins) haben – hierfür läuft der Ticket-Vorverkauf seit Montag.
Ohne den Blick gen Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen zu richten, möchten und müssen die Schwaben aber erst einmal ihre eigenen Hausaufgaben erledigen und tun gut daran, den Blick einzig und allein auf sich selbst zu richten. Denn einerseits gibt’s in den eigenen Reihen genügen Steigerungspotenzial und andererseits ein Duell mit einem Gegner, der jedwede Unkonzentriertheit spielerisch doppelt und dreifach bestrafen wird. Traditionell ist der, in diesem Jahr, 17-köpfige Kader des FC Bayern Basketball das qualitativ breiteste und auch in der Spitze beste, was in dieser Saison auf dem Parkett der easyCredit BBL aufläuft – und angeführt von den drei Weltmeistern Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey, über die Ex-RIESEN Nick Weiler-Babb und Elias Harris bis hin zur internationalen Garde um Vladimir Lucic, Serge Ibaka, Devin Booker, Sylvain Francisco und Carsen Edwards im nationalen Kontext über jeden Zweifel erhaben.
Obwohl es unter Pablo Laso, in der ersten Saison des erfahrenen Spaniers an der bayerischen Seitenlinie, auf europäischen Level – Bilanz in der Turkish Airlines EuroLeague: 13 Siege und 21 Niederlagen – noch hakte, läuft’s auf heimischem Parkett herausragend: Der (vierte) Pokalsieg ist seit Mitte Februar fix, der Klub bereits seit Wochen Tabellenführer und der Status als Meisterschaftsfavorit selbstredend – auch wenn der Platz an der Sonne für München bei noch drei ausstehenden Partien nicht endgültig gesichert ist. Der FCBB möchte in der MHPArena entsprechend einen weiteren Sieg feiern, um frühestmöglich Platz eins dingfest zu machen. Die Möglichkeit zur Dominanz erlebte am zurückliegenden Wochenende auch ALBA BERLIN, das im zweiten Viertel einen 5:30-Lauf kassierte und in Gänze beim 53:77 chancenlos war.
Zweiteilige Zielsetzung
Was gegen die Bayern möglich ist, zeigten in den letzten Wochen derweil die Südkonkurrenz aus Ulm (74:81), Heidelberg (89:82) und Würzburg (82:90). Alle drei hatten in den vergangenen vier Wochen Siegchancen, die MLP Academics verwandelten ihre und feierten einen überlebenswichtigen Erfolg im Abstiegskampf; lieferten dabei eine beispielhafte Blaupause: Viel Fastbreak- und Transition-Spiel, eine 40-minütige Teamleistung, hohe Trefferquoten und eine sehr gute Defensiv-Leistung benötigt es, um den Favoriten zu stürzen – was eine Hälfte der RIESEN-Zielsetzung für Mittwoch ist.
Die andere Hälfte ist für Josh King und Co. die eigene Leistung: Vor ausverkaufter Kulisse möchten die MHP RIESEN gegen München wieder ihre eigenen Tugenden aufs Parkett legen, wieder die Faktoren zeigen, die sie zur zweitbesten Defensive der Liga werden und ins BCL-Viertelfinale vorstoßen ließen und spielerisch am Maximum agieren. Wenn das gelingt und das eigene Leistungsvermögen abgerufen wird, ist für die Schwaben alles möglich. Allerdings auch nur dann. Unterstützt von allen RIESEN-Fans möchten die Ludwigsburger zurück in die Spur finden. Mindestens spielerisch, idealerweise auch ergebnisbedingt.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg