Zum bereits zweiten Mal binnen einer Woche empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Samstag (21.10.; 20:00 Uhr) die Telekom Baskets Bonn. Auf das Duell im Achtelfinale des BBL Pokal folgt nun das erste Aufeinandertreffen in der easyCredit BBL – und soll im gewünschten Fall der Fälle den ersten Heimsieg der laufenden Spielzeit mit sich bringen.

Langston Hall und Savion Flagg sind (stellvertretend) die beiden Männer, die den MHP RIESEN Ludwigsburg in den vergangenen Wochen die Crunchtime zerlegten. Während der Athener Guard und der Bonner Forward ihre Teamkollegen zum schwäbischen Leidwesen glücklich machten, täuschte der Blick dadurch deutlich – die Ludwigsburger brachten in den vergangenen Tagen zwei durchaus gute Leistungen aufs Parkett, belohnten sich für diese Leistungen jedoch nicht mit dem Sieg.

Zahlreiche positive Dinge gab’s dennoch zu beobachten, was auch Headcoach Josh King merklich freute. Der US-Amerikaner lobte im Wochenverlauf den (Lern-)Fortschritt und den stetigen Verbesserungswillen seiner Mannschaft, gab seinen Schützlinge ein gutes Zeugnis des bisher erreichten Niveaus. Die Gelb-Schwarzen machten zahlreiche Schritte in die richtige Entwicklungsrichtung und sind, für den Saisonzeitpunkt, absolut im Soll. Dass die Schwaben mit dem Vize-Meister und dem BCL-Mitfavoriten mindestens auf Augenhöhe agierten, ist eine sehr gute Beobachtung, die doppelten Niederlagen selbstredend aber wenig erbaulich. Am Samstagabend soll’s deshalb beides geben – eine gute Leistung und einen Heimerfolg. Die Bühne dafür ist bereitet, die MHPArena wird gut gefüllt sein (Tickets: hier).
Der Gegner ist bei der Erster-Heimsieg-Mission ist offenkundig identisch zur Vorwoche: Bonn. Anders als ursprünglich geplant startete der BCL-Champion nicht unter der Woche auf internationalem Parkett in die Gruppenphase. Die Partie gegen den israelischen Top-Klub Holon wurde aufgrund der Sicherheitslage auf den 01.11. verschoben. Folgerichtig hatten die Telekom Baskets die komplette Woche Zeit, um sich auf das erneute Aufeinandertreffen in der Barockstadt vorzubereiten.

Im Fokus: Switching-Defense und Offensiv-Rebounds

Aus RIESEN-Sicht gibt’s allen voran zwei Stellschrauben, die nach der Rückkehr aus Griechenland auf der Agenda standen: Die rheinländische Switching-Defense und das Rebound-Verhalten. Der Umgang mit beiden Faktoren dem aufdrehenden Glynn Watson Jr. war entscheidend dafür, dass die Bonner in der Vorwoche den Gelb-Schwarzen doch noch das Viertelfinal-Ticket wegschnappten. Durch 22 geholte Offensivrebounds blieben die Gäste zuerst im Spiel, dann sorgte die modifizierte Verteidigung für ein Ende des RIESEN-Flows und schlussendlich die umjubelten Schlusssekunden.

Einen feiernden Auswärtsblock soll es am Samstag nun nicht mehr geben. Bereits in Athen zeigten sich die Schwaben beim Rebounding deutlich verbessert. Sie holten ihrerseits 22 Rebounds, was im kompletten Kalenderjahr zuvor noch keinem Team in der Basketball Champions League gelang. Das Finden von Lösungen gegen modifizierte Defensivformationen wurde ebenfalls vom King und seinen Assistant Coaches David McCray und Dan Ryan adressiert. Allen voran Deion Hammond und Nachverpflichtung Silas Melson, die beide nach und nach in Schwung kommen, tat das Mehr an Spielpraxis unter der Woche gut. Doch ganz generell gilt: Seit dem Saisonstart Ende September stimmt die Richtung, die Automatismen beginnen sich langsam herauszukristallisieren. Der geformte Basis soll nun, mit den eigenen Fans im Rücken, einen Schub in Form eines Heimsieges erhalten – Zeit dafür ist es allemal. Ludwigsburg ist bereit für die nächste, große Herausforderung.

GScott für Ludwigsburg, Ludwigsburg für GScott

Bereit für die nächste Herausforderung, die größte seines bisherigen Lebens, ist derweil Gordon Scott. Der mittlerweile 46-jährige US-Amerikaner – Spieler, Leader, Liebling und Aufstiegsheld in den Jahren 2001/2002 und 2005 bis 2007 – hat erhebliche gesundheitliche Probleme. Zuletzt in Konstanz heimisch, kehrte GScott vor wenigen Wochen in die Vereinigten Staaten zurück und erhielt dort eine schreckliche Diagnose: Eine Blutvergiftung sowie eine (bis dato) nicht erkannte Autoimmunerkrankung führten zu Herz- und Nierenversagen, Dialyse und Chemotherapie. Der ehemalige Ludwigsburger kämpft aktuell im Krankenhaus ums Überleben und hat, das US-amerikanische Gesundheitssystem ist bekannt, einen immensen Selbstkostenbeitrag zu tragen. Ehefrau Angelika und der gemeinsame, 7-jährige Sohn sind mit der Bitte um Unterstützung an die Öffentlichkeit gegangen. Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben den Spendenaufruf bereits unterstützt und werden dies, initiiert von den Barock Pirates, auch am morgigen Abend tun. Der RIESEN-Fanklub möchte die Aktion beflügeln und sammelt dafür das Becherpfand in der MHPArena, in der hinter dem Fanblock im Arena-Umlauf platzierten Tonne. Fans, die zuvor, währenddessen oder danach die Spendenaktion unterstützen möchten, können dies selbstverständlich auch im Digitalen.

Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Telekom Baskets Bonn
Samstag, 21.10.2023; Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Live bei Dyn | Tickets unter riesen-tickets.de

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg