Es folgt Teil zwei der Pforzheim-Wochen beim HC Oppenweiler/Backnang. Nach dem Heimsieg gegen die TGS geht es am Samstag (19 Uhr, Bertha-Benz-Halle) nun zur SG Pforzheim/Eutingen. Das 22. Duell mit dem Team aus der Goldstadt ist ein Schlagerspiel, der Zweite der Dritten Liga gastiert beim Dritten. Im Duell bei einem unmittelbaren Wettbewerber geht es für den HCOB um wichtige Punkte im Kampf um die Qualifikation für die Aufstiegsrunde.

An die hochmoderne Arena im Herzen der Pforzheimer Innenstadt haben die HCOB-Handballer gute Erinnerungen. Sie holten dort schon einige Siege, in der vergangenen Saison feierten sie in der 2015 eröffneten Sportstätte die Meisterschaft in der Dritten Liga. Nun liegen die Handballer aus dem Murrtal auch in dieser Saison sehr aussichtsreich im Rennen sowohl um den Staffelsieg wie auch um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga, für die mindestens Rang zwei nötig ist. Und wieder wollen sie die Halle in Pforzheim als strahlender Sieger verlassen, einen großen Schritt nach vorne machen und Schwung für anspruchsvoller Spiele im März nehmen. Immerhin geht es zudem gegen Fürstenfeldbruck, Konstanz und Würzburg, ausnahmslos Topteams.

Der Fokus liegt aber erst einmal auf der Partie beim starken Tabellendritten. Die SG spielt eine sehr starke Runde. Es wartet vermutlich eine Menge Arbeit auf die Murrtaler – und nimmt man den Heimsieg gegen den Pforzheimer Stadtrivalen TGS am vergangenen Wochenende als Hinweis, dann könnte sich der Fokus dabei vor allem auf die Abwehrarbeit richten. Trainer Daniel Brack findet auch mit etwas Abstand, „dass wir es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, eine stabile Abwehr zu stellen. Wir waren in der Zweikampfbereitschaft zu schwach und konnten uns nicht helfen. Dann fallen auch 20 Gegentore von allen Positionen.“ Das war nicht gut, darüber gab es intern auch keine Debatten, stattdessen richtetet sich der Blick nach vorn. Das Verbesserungspotenzial soll genutzt werden.

Auch die SG durchlebte am vergangenen Wochenende ein Spiel mit einer schwachen und einer guten Halbzeit. Die Mannschaft von Trainer Alexander Lipps, der mittlerweile seit zehn Spielrunde in dieser Funktion aktiv ist, lag zur Pause gegen die Rhein-Neckar Löwen II zurück, steigerte sich in Durchgang zwei aber und fuhr die Punkte im Duell zweier nordbadischen Teams ein. HCOB-Coach Daniel Brack hat sich diese Begegnung und andere – auch das Hinspiel – zu Analysezwecken angesehen. Er hat Respekt vor dem Auftreten der SG-Mannschaft. Drei Spieler hebt er aus einem geschlossenen Team hervor. „Rückraumspieler Julian Broschwitz ist das Herz der Mannschaft, Tim Ganz einer der besten Rechtsaußen der Liga und Torsten Anselm ein echtes Toptalent.“ Der Sportler aus Südbaden, der der guten Jugendarbeit wegen nach Pforzheim wechselte, spielt gemeinsam mit HCOB-Handballer Elias Newel in der Juniorennationalmannschaft „und macht seine Sache ebenfalls schon sehr gut.“

Für den HCOB ist es ein gutes Omen, dass er in der Hinrunde bewiesen hat, die SG besiegen zu können. Auch die insgesamt 82 Treffer in den vergangenen beiden Begegnungen sprechen für eine gute Form in der Offensive. Die Mannschaft in den grünen Trikots hat im Durchschnitt 34,6 Tore pro Spiel erzielt, mehr als jede andere Mannschaft in der Südstaffel. Im bundesweiten Vergleich aller Drittligamannschaften ist nur der TV Emsdetten öfter erfolgreich Ein gutes Durchsetzungsvermögen könnte den Murrtalern in Pforzheim nicht schaden, denn auch die SG Pforzheim/Eutingen kann auf einen Bestwert für die Südgruppe verweisen: sie hat im Schnitt nur 27,9 Gegentore kassiert. Ein Schlüssel für den HCOB könnte sein, verstärkt den Erfolg durch Gegenstöße zu suchen – was, und nun schließt sich der Kreis, eine gute Abwehr voraussetzt. Trainer Daniel Brack traut sie seinem Team zu, denkt beispielsweise an die starke erste Halbzeit gegen die Löwen, und ist optimistisch: „Wenn wir eine Zweikampfbereitschaft an den Tag legen, wie wir das schon hinbekommen haben, werden wir auch am Samstag erfolgreich sein.“

Personell sieht es beim HCOB gut aus. Kreisläufer Lukas Rauh, auch eine wichtige Stütze in der Defensive, musste unter der Woche ein bisschen langsam machen, wird aller Voraussicht nach am Samstag aber wieder voll einsatzfähig sein.

Text: HC Oppenweiler/Backnang