Barcelona oder Mailand, Hauptsache Football: Surge reist zum zweiten Auswärtsspiel in Folge nach Mailand
Die Stuttgart Surge ist wieder unterwegs: Nach dem Flug nach Barcelona zum Auswärtsspiel gegen die Barcelona Dragons am vergangenen Samstag geht es in Week 11 nach Italien. In Mailand werden die Stuttgarter im Stadion Velodromo Maspes-Vigorelli am Samstag, 03. August 2024, um 19:00 Uhr gegen die Milano Seamen antreten. Bereits in Week 4 trafen die beiden Teams im Reutlinger Stadion an der Kreuzeiche aufeinander, als die Schwaben mit einem Endstand von 55:09 als Sieger vom Platz gingen.
Nach dem Hinspiel gegen die Surge reagierte das Mailänder Front Office und investierte mit der Verpflichtung von Runningback Jocques Crawford in die Offensive. Der 36-jährige US-Amerikaner spielte 2021 und 2022 erfolgreich für die Berlin Thunder. 2021 wurde er von den Berlinern als Offensive MVP und 2022 von der Liga als Second Team All Star geehrt. Bislang war Crawford in fünf Spielen für die Seamen im Einsatz und konnte bereits 395 Yards Raumgewinn und 3 Touchdowns erzielen.
In Week 5 und 6 konnten die Mailänder zwei Siege einfahren, indem sie sich zunächst auswärts gegen die Barcelona Dragons mit 27:18 und zuhause gegen die Fehervar Enthroners mit 14:19 durchsetzen. In der Schweiz verloren die Italiener hingegen überraschend mit 10:16 gegen die Mercenaries. Die Niederlagenserie der Seamen setzte sich nach ihrer Bye Week fort, als sie sich sowohl im Rückspiel gegen die Enthroners (17:27) als auch gegen die Munich Ravens (30:69) geschlagen geben mussten. Damit stehen die Milano Seamen momentan mit einer Bilanz von 3-6 auf dem vierten Platz in der Central Conference vor den Barcelona Dragons und den Helvetic Mercenaries.
Der Coaching Staff rund um Seamen Head Coach Jim Ward entschied sich kurz vor Ende der Signing Deadline in der vergangenen Woche für einen Wechsel auf der Quarterback-Position. Zach Bronkhorst verließ die Franchise und wurde durch den 31-jährigen US-Amerikaner Eystin Salum ersetzt. Der Dual-Threat-Quarterback spielte zuvor bei den Legnano Frogs in der Italian Football League und kam in zwei Saisons auf insgesamt 3.072 Passing Yards und 22 Passing Touchdowns sowie auf 995 Rushing Yards und 19 Rushing Touchdowns. Auch wenn sich Salum in seinem Debütspiel gegen die starke Defensive der Munich Ravens schwertat und für fünf Turnover sorgte (4 INTs, 1 Lost Fumble), konnte er Akzente in der Offensive setzen und war für drei Touchdowns verantwortlich.
Zu den Schlüsselspielern im Team der Mailänder gehören nach wie vor Wide Receiver Juan Flores-Calderon, die bislang 4 Touchdowns fangen und 448 Yards Raumgewinn generieren konnte sowie Linebacker Zach Blair, der mit 83 Tackles, 4 Sacks, 16 Tackles for Loss und einer Interception weiterhin der Abwehrchef in der Seamen-Defensive ist.
Die Stuttgarter müssen in Mailand auf ihren Offensive Lineman Jan Steiger verzichten. Die Nummer 77 der Surge verletzte sich in Barcelona und musste daher auf die Injured Reserve Liste gesetzt werden.
Nach drei Auswärtsniederlagen wollen die Milano Seamen vor heimischem Publikum im Velodromo Vaspes-Vigorelli sich und der Liga etwas beweisen. Die Stuttgarter müssen sich also auf hungrige und hochmotivierte Seamen einstellen.
Review Week 10: Surge erläuft sich hohen Sieg über Barcelona Dragons
Die Stuttgart Surge ging als haushoher Favorit in die Partie gegen die Barcelona Dragons und hat nicht enttäuscht: Die ungeschlagenen Stuttgarter besiegen die Dragons mit 71:07 und weisen somit einen 8-0 Winning Streak auf. Das Spiel hatte sowohl in der Offense als auch in der Defense einige Highlights zu bieten.
Das Spiel zeichnete sich aufseiten der Surge insbesondere durch Runs aus. Zum zweiten Mal in dieser Saison (zuletzt in Week 1) erlief die Offensive mehr Yards als sie durch Pässe erzielte. Zur Halbzeit standen den 149 Rushing Yards der Stuttgarter Offense 49 Passing Yards gegenüber (die Endstatistik lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor). Die Runningbacks Kai Hunter, Nicolas Khandar und Levin Liebenow fanden die Lücken in der katalanischen Defensive Line und konnten durch einige Läufe viel Raumgewinn und auch Punkte erzielen. Kai Hunter und Levin Liebenow verwandelten im zweiten Quarter jeweils einen Run in einen Touchdown, Letztgenannter punktete im dritten Quarter erneut.
In dieser Statistik nicht enthalten sind allerdings die Returning Yards, die in diesem Spiel von enormer Bedeutung waren. Denn wie schon in den vergangenen Spielen zeichneten sich die Punt- und Kickoff-Returner Darrell Stewart Jr., Chad-Adri Walrond und Yannick Mayr durch ihre Schnelligkeit und Dynamik aus. Erneut war es Stewart Jr., der einen nahezu 90 Yard Punt-Return hinlegte und so den ersten Touchdown des Spiels erzielte. Ähnliches gelang Chad-Adri Walrond im zweiten Quarter und Yannick Mayr im dritten Quarter, was die hohen athletischen Fähigkeiten der Surge-Returner unterstreicht.
Aber auch im Passing Game punkteten die Offensivspieler der Surge. So konnte Reilly Hennessey nach der ersten Two-Minute-Warning seinen Receiver Darrell Stewart Jr. adressieren, der einen weiteren Touchdown erzielte. Im dritten Quarter war es Yannick Mayr, der einen gefangenen Pass in 6 weitere Punkte verwandeln konnte. Auch Lars Heidrich spielte im dritten und vierten Quarter einige Snaps und setzte Nico Wiedmann in Szene, der ebenfalls einen Touchdown für die Stuttgarter verbuchen konnte.
Auch die Stuttgarter Defense arbeitete äußerst effizient und generierte einige Turnovers zugunsten der Surge. Den ersten Offensivdrive der Dragons beendete DB Mitch Fettig mit einer gefangenen Interception (Fettigs 5. Interception diese Saison). Einzelne Field Goal-Versuche von Barcelonas Kicker Jan Ladero Vera konnten von den Stuttgarter Abwehrreihen geblockt werden. Im zweiten Quarter gelang es Raheem Wilson sogar, zwei Bälle der gegenerischen Offense zu intercepten. Im dritten Quarter forcierte Nikolas Knoblauch einen Fumble, den Maximilian Dommermuth erobern konnte. Auch Ben Wenzler gelang eine weitere Interception. Bei einem Kickoff-Return der Dragons konnte ein Fumble so platziert werden, dass LB Omar Dittrich den Ball aufnehmen und in die Endzone tragen konnte: Touchdown! DB Lasse Engel fing im vierten Quarter die fünfte Interception des Spiels für die Surge Defensive. Insgesamt war die Surge auf beiden Seiten des Balles sehr effizient und hatte das Spiel zu jeder Zeit unter Kontrolle.
Lediglich kurz vor der Halbzeitpause ließen die Stuttgarter kurz Federn, als Dragons QB Grant Beucler seinen Receiver Idriss Salem fand, der den Ball fing und in die Endzone trug. Im dritten Quarter konnte ein Pass von Reilly Hennessey in die Endzone der Dragons zwar von Joan Carles Bartra intercepted werden, allerdings ging er in seiner eigenen Endzone down by contact durch Jan Pietsch, was für zwei weitere Punkte für die Surge sorgte – Glück im Unglück.
Nach einem ereignisreichen Spiel am Mittelmeer bleibt die Surge weiterhin unangefochten an der Spitze ihrer Conference und fährt für das nächste Spiel nach Italien zu den Milano Seamen. Das Spiel wird am Samstag, den 3. August 2024 um 19:00 Uhr im Mailänder Velodromo Maspes-Vigorelli angepfiffen.
Review Week 9: Surge gewinnt deutlich mit 40:00 gegen Wroclaw Panthers
Nachdem das Hinspiel zwischen den Wroclaw Panthers und der Stuttgart Surge im polnischen Breslau sehr eng war und der Football-Thriller in Week 2 mit 34:44 für die Surge endete, war die heutige Begegnung sportlich eindeutig: Die Surge lässt keine Punkte für den Gegner zu und gewinnt mit 40:00. 4032 Football-Fans feierten die Rückkehr der Stuttgarter ins GAZi-Stadion auf der Waldau und bejubelten den Sieg der Schwaben.
Die Stuttgarter Offensive baute früh Druck auf und näherte sich der gegnerischen Endzone, konnte aber durch Incomplete Passes in der Endzone keinen Touchdown in ihrem ersten Drive erzielen. Bei Ballbesitz der Breslauer agierte die Defensive direkt und verhinderte u.a. durch gezielte Tackles von der Stuttgarter Nr. 27 Marko Vidackovic weiteren Raumgewinn für die Panthers. Als die Stuttgarter wieder an den Ball kamen, war es Quarterback Reilly Hennessey selbst, der per QB-Sneak die ersten 6 Punkte für die Stuttgarter holen konnte. Panthers-QB Vitale Matthew versuchte durch zahlreiche Play Action-Spielzüge, Verwirrung in der Surge-Defensive zu stiften, was allerdings nur sehr selten gelang.
Im zweiten Quarter fehlte es der Stuttgarter Offense zeitweise an der nötigen Abstimmung. Ein missglückter Snap für einen Field Goal-Versuch führte dazu, dass Surge-Kicker Lenny Krieg den Ball werfen musste, der aber von Offensive Lineman Sascha Beck gefangen werden konnte und zu einem First Down führte. Aufgrund der nahen Feldposition war es dann für Runningback Nicolas Khandar nur noch reine Formsache, per Run den Ball in die Endzone zu tragen. Nur knapp eine Minute später erzielte Reilly Hennessey seinen nächsten Touchdown per QB-Run, nachdem Marko Vidackovic bei Ballbesitz der Panthers einen Fumble forcierte und Simon Butsch diesen eroberte. Nach den Extrapunkten von Lenny Krieg stand es folglich 20:00 für die Surge.
Die Panthers rund um QB Vitale Matthew fanden kein Mittel gegen die starke Defensive der Surge, die durch Sacks von Chris Mulumba, Pass Breakups von Marko Vidackovic, Ben Wenzler und Raheem Wilson und durch Interceptions von Mitch Fettig und Simeon Okonta-Wariso glänzte und den Breslauern keinen Raum ließ. Zwischenzeitlich erhöhte Wide Receiver Louis Geyer um weitere 6 Punkte auf 26:00.
Für einen Höhepunkt sorgte im dritten Quarter Darrell Stewart Jr., der einen Puntreturn von fast 100 Yards absolvierte und zu einem weiteren Touchdown für die Surge verwandelte. Für die letzten Punkte des Spiels sorgten dann Runningback Kai Hunter mit einem Touchdown-Run sowie Lenny Krieg mit einem Extrapunkt. Gegen Ende des dritten Quarters überzeugte Runningback Levin Liebenow durch drei Runs innerhalb kurzer Zeit, die alle zu einem First Down führten. Zu weiteren Punkten kam es allerdings nicht mehr:
Zu Beginn des vierten Quarters zog ein Gewitter mit starkem Regen über Stuttgart, sodass Schiedsrichter Thomas Plendl die Mannschaften in die Kabine schickte. Nach ca. 30-minütiger Unterbrechung wurde das Spiel abgebrochen, nachdem das Amt für Sport und Bewegung der Landeshauptstadt Stuttgart als Betreiber und Eigentümer des Stadions die Unbespielbarkeit des Rasens festgestellt hatte. Beide Mannschaften und die European League of Football stimmten dieser Entscheidung aufgrund eines erhöhten Verletzungsrisikos sowie potentieller Gefahr von Leib und Leben für die Spieler zu. Durch den Spielabbruch wird das Spiel als 40:00-Sieg für die Surge gewertet.
In der kommenden Woche reisen die Stuttgarter nach Barcelona zum Spiel gegen die Barcelona Dragons. In der Woche darauf geht es weiter nach Mailand zu den Milano Seamen. Am 11. August 2024 werden die Tore des GAZi-Stadions auf der Waldau wieder geöffnet für die Begegnung Stuttgart Surge gegen die Tirol Raiders.
Text: Stuttgart Surge