Stuttgarter Kickers: Saison der absoluten Highlights

„Das war wirklich eine Saison der absoluten Highlights“, schwärmt Geschäftsführer Matthias Becher von den vergangenen Monaten. „Eigentlich ging es schon mit dem gewonnenen Finale im WFV-Pokal zum Abschluss der letzten Saison los. Dann kamen die Heimevents im DFB-Pokal gegen Greuther Fürth und vor allem Eintracht Frankfurt, bei denen wir uns von unserer besten Seite zeigen konnten. Der Durchmarsch durch die Oberliga mit dem Aufstieg in die Regionalliga und die Übergabe der Meisterschale im letzten Heimspiel mit dem Oberligarekord von weit über 6.000 Zuschauern – das war natürlich der absolute Höhepunkt. Und am Schluss dann noch das Finale im WFV-Pokal, auch wenn wir dieses im Elfmeterschießen gegen Balingen verloren haben.“

Dass man im Juni 2023 auf eine so erfolgreiche Saison würde zurückblicken können, daran hätte vor einem Jahr wohl niemand so richtig geglaubt. Damals hatte man am letzten Spieltag in der Nachspielzeit noch den sicher geglaubten direkten Aufstieg verpasst und konnte sich auch in den Aufstiegsspielen nicht durchsetzen.

„Dieser Rückschlag war die ganze Saison über super präsent“, gibt Matthias Becher zu. „Vielleicht hat sich genau deshalb dieser besondere Kickers-Spirit entwickelt, der uns jetzt zum Erfolg getragen hat. Wir haben uns nicht selbst leid getan, sondern einen Jetzt-erst-recht-Geist entwickelt, sind noch enger zusammengerückt und haben bis zum Schluss konsequent durchgezogen. Ein Beispiel: In der letzten Saison sind wir schlussendlich am Torverhältnis gescheitert. Dieses Jahr haben wir nun ein unglaubliches Torverhältnis von 108:17 und haben auch im letzten Spiel beim Tabellenletzten, als alles schon klar war, noch Vollgas gegeben und 5:0 gewonnen.“

Genauso wichtig wie der sportliche Erfolg ist dem Geschäftsführer die Entwicklung abseits des Fußballplatzes, die die Stuttgarter Kickers in der abgelaufenen Saison gemacht haben. „Wir haben mit dem Thema Nachhaltigkeit unsere gesellschaftliche Verantwortung in den Vordergrund gestellt und auch im Bereich der Digitalisierung sichtbare Fortschritte gemacht“, so Matthias Becher.

Die richtige Entwicklung zum exakt richtigen Zeitpunkt, wie unsere Redaktion findet – denn in der Oberliga lässt es sich ruhiger an Strukturen arbeiten als in der Regionalliga, und wenn es sportlich läuft, ist das Umfeld wesentlich aufgeschlossener gegenüber ideellen Neuerungen, als wenn ein Team vielleicht um den Klassenerhalt kämpfen muss.

Mit dem für einen Aufsteiger durchaus im Rahmen des Möglichen liegenden Abstiegskampf möchten die Kickers freilich nichts zu tun haben. Matthias Becher scheut sich jedoch, zum jetzigen Zeitpunkt ein konkretes Ziel für die erste Regionalliga-Saison zu formulieren. „Selbst mit einem gut formulierten Ziel holt man am Ende keinen Punkt mehr, sondern schürt von Anfang an eine Erwartungshaltung, an der man gemessen wird. Wir spielen gegen Mannschaften, die deutlich mehr Erfahrungen in der Regionalliga und einen höheren Etat haben. Hier müssen wir uns erstmal einfinden“, erklärt er.