Dass es ein schwieriges Spiel werden würde, wurde schon zu Beginn deutlich: Nachdem der Wind im regnerischen Stade Robert Bobin südlich von Paris zweimal den Ball umwehte, musste Florian Lengauer den Ball festhaltenhalten, damit Timo Bronn den Kickoff ausführen und das Spiel starten konnte. Die Witterung sollte den weiteren Spielverlauf noch maßgeblich beeinflussen. In einem sehr engen und defensivlastigen Spiel können sich die Pariser zuhause schließlich mit 6:0 gegen die Stuttgart Surge durchsetzen.

Bereits beim ersten Schlagabtausch zwischen den beiden Mannschaften wurden konkrete Zeichen gesetzt: Musketeers-Head Coach Jack Del Rio versuchte es anfangs insbesondere über Runs von den Runningbacks Jean-Charles Moukouri und Chris Voumbo, doch Surge-Defensive Lineman Robert Lachmann sorgte mit zwei Tackles for Loss und einem Quarterback-Sack gleich für starke Akzente in der Stuttgarter Defensive und wies die Pariser Offense rund um Quarterback Jaylon Henderson in ihre Grenzen. Der erste Offensiv-Drive der Surge endete mit einem sogenannten „3 & out“ – nach zwei Runversuchen von Tomiwa Oyewo und nachdem Reilly Hennessey im dritten Versuch fast gesacked worden wäre, wenn das Lukas Maier nicht verhindert hätte, mussten die Stuttgarter den Ballbesitz wieder abgeben.

Beide Teams kämpften mit ihren Offenses gegen starke Defenses und auch gegen die Wetterbedingungen an. So rutschte beispielsweise Surge-Wide-Receiver Jeff Cotton Jr. bei einem Fangversuch aus und konnte danach nicht mehr ins Spiel zurückkehren. Gegen Ende des ersten Quarters kamen die Pariser durch ein Big Play von Jaylon Henderson zu Austin Mitchell nah an die Stuttgarter Endzone. Harte Tackles der Surge-Verteidiger Chris Mulumba und Nicolas Knoblauch konnten nicht verhindern, dass Rémi Bertellin einen Pass von Henderson in der Endzone zu einem Touchdown für die Musketeers verwandelte. Der Extrapunkt von Musketeers-Kicker Mathys Dupont misslang, sodass für die Surge theoretisch ein Touchdown mit Extrapunkt reichte, um in Führung gehen zu können.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit versuchten es beide Teams durch verstärktes Run-Game, die Lücken in der gegnerischen Verteidigung zu finden. Die Offensive der Surge erhielt einige Strafen wegen False Start oder Holding, was die vor allem von Tomiwa Oyewo erzielten Raumgewinne wieder zunichtemachte. Außerdem verteidigten die Pariser sehr gut: Sowohl die Defenisve Line machte den Stuttgarter Runningbacks das Leben schwer als auch die Defensive Backs hielten die Surge-Receiver wie z.B. Louis Geyer in Schach und verhinderten viele gefährliche Situationen. Vereinzelte Passversuche seitens der Surge scheiterten auch am durch den Regen rutschigen Rasen und am nassen Ball, wodurch es zu einigen incomplete Passes kam. Über das gesamte Spiel hin kamen bei den Stuttgartern nur 19 von 39 Passversuchen an.

Es sollte bei 0 Punkten für die Stuttgarter bleiben – ein Novum, seit Jordan Neuman im Amt ist. Auch der Field Goal-Versuch von Surge-Kicker Timo Bronn scheiterte. Zwar konnte Marko Vidackovic im zweiten Quarter eine Interception fangen und Defense-Kapitän Luis Bach konnte durch starke Tackles Akzente setzen, doch die Pariser Verteidiger hielten gut mit und sorgten auf ihrer Seite ebenfalls für starke Aktione:. Die Stuttgarter Offensive Line ließ mehrfach zu, dass Hennessey gesackt wurde.

Im dritten Quarter zogen beide Mannschaften nochmals intensiv ihre Verteidigung gegen das Laufspiel an. Die Offenses wurden mehrmals bis zum 4. Down hin aufgehalten. Wenn die Surge das Spiel in Richtung Passspiel hin öffnen wollte, wurden die Bemühungen erneut durch unpräzise Pässe oder incomplete Catches verhindert.

Auf Seiten der Stuttgarter Defensive sorgten Ben Wenzler mit mehreren Pass Breakups und Raphael Zistler mit einem weiteren Quarterback-Sack für Big Plays – in der Offensive war die Luft allerdings raus. Auch wenn Hennessey, Geyer, Lengauer und die gesamte Offense noch bis zur letzten Sekunde kämpften und man noch nach der Two Minute Warning weit in die gegnerische Zone kamen, markierte eine Flagge gegen die Stuttgarter dann den Schlussstrich der heutigen Partie.

Mit einer mehr als soliden Defensivarbeit und einigem Verbesserungspotential im Angriff reist die Surge in der nächsten Woche nach Bremen, um am Samstag, dem 31. Mai gegen die Hamburg Sea Devils zu spielen. Head Coach Jordan Neuman äußerte sich wie folgt: „Wir müssen schauen, dass wir im Angriff bis nächste Woche wieder auf Spur kommen. Die Defensive hat ihre Arbeit gut gemacht, das freut uns, aber der nächste starke Gegner steht vor der Tür, wir sind wieder lange unterwegs für die Auswärtsfahrt und wir müssen sicherlich ein paar Dinge bis dahin angehen.“

Text: Stuttgart Surge