Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang kommen nicht voran. Das 28:33 gegen den VfL Pfullingen war die erste Heimniederlage dieser Saison. Kampfgeist und Moral stimmten, am Ende fehlten die Kräfte. Der VfL hatte in Bestbesetzung mehr Alternativen. Im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist es ein Rückschlag für die Mannschaft von Daniel Brack. Die Pfullinger sind in dieser Hinsicht trotz bester tabellarischer Ausgangslage aber kein Wettbewerber.

Von Alexander Hornauer

700 Zuschauer in der Gemeindehalle erlebten eine intensive und umkämpfte Begegnung. Der HCOB hatte in der ersten Halbzeit Vorteile. Ballgewinne in der Abwehr ermöglichten schnelle Gegenstöße und Überzahlmomente, Philipp Maurer trat dabei als treffsicherer Abschlussspieler in Erscheinung. Die Hausherren lagen nach 13 Minuten mit 9:6 vorne, und sie hätten sogar noch einen etwas deutlichen Vorsprung herauswerfen können. Vor dem Tor ließen sie einige freie Würfe liegen.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme mit der ersten und der zweiten Welle, weil wir den Abwehr-Angriff-Wechsel nicht gut hinbekommen haben“, fand VfL-Trainer Florian Möck und ergänzte: „Als wir nicht mehr gewechselt haben, hatten wir es besser im Griff.“ Seine Mannschaft kam heran, ging beim 11:10 erstmals in Führung, allerdings nur kurz. Der HCOB eroberte sich das Momentum zurück. Lukas Rauh verwertete einen Abpraller, Alexander Schmid traf vom Kreis.

Kurz vor der Pause führten die Murrtaler mit zwei Toren. In den letzten Aktionen vor dem Seitenwechsel ging die vorteilhafte Ausgangslage aber dahin. Daniel Schliedermann hatte Pech. Ein Schiedsrichterpfiff, umgehend bedauert, genau in einen erfolgreichen Torwurf hinein verhinderte eine Zwei-Tore-Führung. Es folgte eine Fehlabgabe, der VfL kam mit der Sirene zum Ausgleich, 15:15. Das war aus Sicht der Gastgeber angesichts eines beherzten Auftrittes eigentlich zu wenig.

Nach der Pause profitierte Pfullingen von seinen Wechselmöglichkeiten. Die Rückraumspieler Felix Zeiler und Lukas Fischer setzten Akzente. Der Gast warf sich einen Vorsprung heraus. Beim HCOB lastete im Angriff viel auf Timm Buck, er hielt sein Team im Spiel. Zugleich merkte man fehlende Wechseloptionen: neben Elias Newel fehlte auch Niklas Diebel (krank). Aus dem rechten Rückraum mangelte es an Torgefahr. Tim Dahlhaus und Lukasz Orlich kamen zu selten durch.

Die Partie wurde hitziger. Pfullingens Paul Prinz und HCOB-Akteur Florian Frank sahen nach einem Tumult rot. Auch sonst gab es viele umstrittene Situationen. Die Gastgeber entwickelten im Angriff nicht mehr ausreichend Torgefahr, sie verloren nach und nach an Boden. Ein Wechselfehler und ein verworfener Siebenmeter kamen hinzu, acht Minuten vor dem Ende führte Pfullingen mit sieben Toren (23:30).
Die HCOB-Handballer kämpften sich in den Schlussminuten wieder heran, aber für eine Wende war es zu spät. Lukas Fischer machte den Sack für Pfullingen mit seinen Toren zu. HCOB-Trainer Daniel Brack: „Ich kann meinem Team emotional in diesem Spiel keinen Vorwurf machen. Jeder hat reingehauen, was ging.“ VfL-Trainer Florian Möck verwies auf den Umstand, „dass wir die breitere Bank hatten und gut wechseln konnten, das hat den Ausschlag gegeben.“