Nach dem nächsten internationalen Erfolgserlebnis und dem Ausbau der Tabellenführung im FIBA Europe Cup möchten die MHP RIESEN Ludwigsburg auch im nationalen Wettbewerb zurück auf die Siegerstraße. Gegen die Bamberg Baskets (12.01.; 15:00 Uhr) erwartet die Schwaben eine immense Herausforderung, die sie vor sehr wahrscheinlich ausverkauftem Haus angehen werden. Dyn überträgt ab 14:45 Uhr.
Die 36 erzielten Punkte im belgischen Charleroi waren für Ludwigsburg am Donnerstagabend ein sehr willkommenes Ende: In den Vorwochen hatte die eigene offensive Durststrecke mehrfach in- und extern für Frustration gesorgt und die MHP RIESEN um den Lohn für die gute Arbeit am defensiven Ende des Parketts gebracht. Dass gegen das personell gebeutelte Spirou BC gleich das beste Viertel im Saisonverlauf gelang, basierte auf einer idealen Kombination aus starker Verteidigung und effizientem Angriff und sorgte für viel Freude bei ausnahmslos allen Gelb-Schwarzen: Im DÔME, vor den heimischen Endgeräten, beim Helfer:innen-Abend im Central + Union Kino am Arsenalplatz.
Nun soll aus der guten Momentaufnahme in den beiden kommenden Partien ein Trend werden: Gegen Bamberg möchten die Barockstädter den neunten nationalen Sieg einfahren und gegen Włocławek das neunte internationale Erfolgserlebnis holen. Ob des Donnerstagsspiels ist die Laune, nach zuletzt zwei Niederlagen in der easyCredit BBL, deutlich verbessert, prinzipiell aber auch nicht gut: Dafür bedarf es am Sonntag eines Sieges.
Aufgrund des ungewöhnlichen Spieltermins an einem Donnerstag ist die Vorbereitung für das aus RIESEN-Sicht letzte Spiel der Hinrunde, die Schwaben haben am 17. Spieltag spielfrei, nochmals verkürzt. Um im Rhythmus zu bleiben, übernachteten John Patrick und Co. in Belgien, statt durch die Nacht hinweg nach Hause zu fahren. Die Regeneration war entsprechend gut, die Inhalte am Freitag gering. Erst am Nachmittag kehrten die Gelb-Schwarzen aus Charleroi zurück, sodass sie lediglich 48 Stunden Zeit haben, um sich vorzubereiten. Das kann reichen, das muss reichen – auch wenn der Vorteil dahingehend sicherlich bei den Bamberg Baskets liegt. Die Franken kassierten zuletzt zwar ebenfalls zwei konsekutive Liga-Pleiten, hatten ihrerseits aber seit dem Heimspiel am Dreikönigstag (80:83 vs. Hamburg) frei, wodurch der exzellente Dezember etwas außer Acht geriet.
Aufholjagd seit Dezember
In der Vorweihnachtszeit hatten Anton Gavel und seine Mannschaft eine kleine und beeindruckende Siegesserie hingelegt: Zunächst wurde ALBA BERLIN im BBL Pokal (80:67), dann Bonn (92:73), Heidelberg (68:79), Chemnitz (81:80) und Würzburg (70:82) in der easyCredit BBL bezwungen. Der neunfache Meister rehabilitierte sich in dieser Phase erfolgreich von seinem schwachen Saisonstart, der mit Blick auf die Tabelle noch ins Auge fällt – Platz 13. Wesentlichen Anteil an dieser guten Phase hatte auch Noah Locke. Der US-Amerikaner hatte sich in der PreSeason eine Schulterverletzung zugezogen und erst im Dezember sein Comeback gefeiert. Nach vier Pflichtspieleinsätzen samt 13,8 Punkten ist Locke fest in der Rotation verankert und Vertreter MaCio Teague seit dieser Woche kein Bestandteil des Klubs mehr. Während Locke Teague beerbte, ist der Rest des Kaders mittlerweile zusammengewachsen und einsatzbereit: Ronaldo Segu (15,1 / 6,6 Assists), Kyle Lofton (9,3) und Ibrahim Watson-Boye (11,4) bilden gemeinsam mit Locke ein offensivstarkes Quartett, dass auch unter den Körben Unterstützung erhält. Filip Stanic (9,2 / 7,3 Rebounds), Keyshawn Feazell (10,1 / 5,1), Brandon Horvath (5,6 / 4,9) und Moritz Krimmer (5,6 / 4,1) räumen die Zone auf, Karsten Tadda, Kevin Wohlrath sorgen als Veteranen und emotionale Anführer für Leadership – Gavel dafür, dass die Bamberger defensiv gallig und fortwährend gefährlich sind. Mehrere Klubs mussten dies bisher am eigenen Leib erfahren, der 40-Jährige ist nicht nur Ulmer Meistermacher, sondern auch Bambergs größter Plusfaktor.
Die Franken haben Wut im Bauch und ausgeruhte Beine, die Schwaben haben ebenfalls Wiedergutmachung zum Ziel und zudem einen Brustlöser in Charleroi erlebt. Die MHP RIESEN Ludwigsburg sollten und müssen ihrerseits entsprechend bereit sein, um sich den Bambergern entgegenzustellen und diese auch zu bezwingen. Bei diesem Unterfangen kann Patrick mindestens auf den Kader aus Charleroi, vielleicht auch auf zwei weitere Akteure setzen: Julis Baumer hat (natürlicherweise) am Wochenende keine schulischen Verpflichtungen, Hunter Maldonado nutzte gemeinsam mit dem medizinischen Staff die Zeit in Ludwigsburg, um an seinem lädierten Fuß zu arbeiten.
Support für und mit der LudwigsTafel
Gänzlich unabhängig vom Geschehen auf dem Parkett ist eine fortan zum RIESEN-Spieltag zugehörige Facette, auf die gar nicht genug hingewiesen werden kann. Die Ludwigsburger haben in gemeinsamer Absprache mit der LudwigsTafel entschieden, die seit einigen Jahren laufende Zusammenarbeit ganzheitlich zu intensivieren. Im Sinne des Teamplay-Gedankens sammeln die Gelb-Schwarzen ab sofort an ausgewählten Spieltagen Lebensmittelspenden für Bedürftige. Um den Nutzen für die Tafel zu maximieren und die Möglichkeit zur Unterstützung mit möglichst wenig Aufwand für alle RIESEN-Fans zu kombinieren, erfolgt die Sammlung mit je einem Produkt pro Spieltag. Sammelpunkt der Aktion ist fortan der MHPArena-Nebeneingang auf der rechten Seite von Haupteingang und Tageskasse auf dem Vorplatz. Hier können Lebensmittelspenden bereits vor dem Einlass und auch ohne Heimspiel-Ticket abgegeben werden. Jede Spende ist willkommen und keinesfalls selbstverständlich. Los geht’s am Sonntag mit haltbarer Milch (12.01.). Es folgen Zahnpasta (25.01.), Nudeln (11.02.), Shampoo (22.03.), Schokolade(n-Osterhasen) (13.04.) und Müsli (07.05.).
Je mehr Menschen mitmachen, desto größer der Sieg für das gesellschaftliche Miteinander – und auf das soziale, folgt das sportliche Engagement: 40 Minuten Vollgas gegen Bamberg. Zum Hinrunden-Abschluss soll ein Sieg her! Egal wie; gerne auch mit einem 36-Punkte-Viertel.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg