Die Aufstiegsfrage in der 2. Handball-Bundesliga wird immer mehr zu einem Dreikampf, der in dieser Saison keine Fehler zu verzeihen scheint. Die SG BBM Bietigheim muss am Samstag (19:30 Uhr) beim Tabellenneunten VfL Lübeck-Schwartau antreten.
Potsdam, Bietigheim und Hamm-Westfalen sind im Jahr 2024 noch ohne Punktverlust. Dass sich Hamm-Westfalen nach 22 Spieltagen mit nur neun Minuspunkten auf dem dritten Platz einreihen muss, zeigt die bislang herausragende Saisonform der drei Kontrahenten. Eintracht Hagen als engster Verfolger scheint von Platz 4 aus nicht mehr in die Vergabe der beiden Aufstiegsplätze eingreifen zu können. Wer aus dem Trio zeigt die erste kleine Schwäche? Wird ganz am Ende gar das Torverhältnis eine Rolle spielen? Spitzenreiter VfL Potsdam legte am Donnerstag mit einem 40:28-Erfolg über den TuS Vinnhorst weiter vor.
„Wir müssen fokussiert bleiben“, lautet das Mantra von Bietigheims Trainer Iker Romero. Der Spanier will sich nur mit den Themen beschäftigen, die man selbst beeinflussen kann. „Von Montag an ist nur noch das Spiel in Lübeck in den Köpfen“, gab der frühere Weltklasse-Handballer seinen Jungs mit in die Trainingswoche. Mit gehörigem Selbstvertrauen hat die SG BBM die letzte Aufgabe gegen den TV Hüttenberg gelöst und mit dem zweithöchsten Sieg (39:27) den neunten Heimerfolg der Saison eingefahren. Mit Alexander Pfeifer und Jonathan Fischer springen gleich zwei Bietigheimer Akteure dank ihrer herausragenden Statistikwerte in die Mannschaft des 22. Spieltages.
Schon am Freitag machen sich die Schwaben auf die längste Auswärtsfahrt der Saison. Auf dem Weg an die Ostsee legt das Team um Kapitän Paco Barthe in der Nähe von Hannover einen Zwischenstopp ein. Unverändert kann Iker Romero in der Hansestadt an der Trave auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Ob der ägyptische Nationalkeeper und Neuzugang Mohamed Aly bereits am Samstag zum Team stößt, wird sich kurzfristig entscheiden.
Der deutliche 34:25-Heimerfolg über die Ostsee-Handballer Mitte Oktober eignet sich kaum mehr als Orientierungspunkt für die bevorstehende Aufgabe. Die Mannschaft von David Röhrig, der im zweiten Jahr als Cheftrainer an der Seitenlinie der Hansestädter steht, ist gut ins Jahr 2024 gestartet. Nach Erfolgen bei Bundesliga-Absteiger GWD Minden und gegen den EHV Aue ist das Team um Kapitän und Rechtsaußen Finn Kretschmer auf einen einstelligen Tabellenplatz geklettert.
Nach Rang 12 in der Vorsaison ist der Blick in Schleswig-Holsteins zweitgrößter Stadt wieder weiter nach oben gerichtet. Im letzten Spiel beim Dessau-Roßlauer HV mussten sich die Röhrig-Jungs allerdings mit 32:29 Toren geschlagen geben. Das Team wirkt in dieser Runde stabiler. Ein Grund dafür: nur wenige Neuzugänge mussten ins Mannschaftsgefüge integriert werden. Der vielleicht wichtigste davon ist im linken Rückraum der erst 21-jährige Däne Einar Nickelsen (68 Saisontore). Der erfolgreichste Werfer der „Tiger“ spielt auf der rechten Rückraumposition, Janik Schrader erzielte bislang 93/16 Saisontore.
Bericht: Bernhard Gaus