Raus aus der Länderspielpause, rein ins letzte Hauptrunden-Drittel: Die MHP RIESEN Ludwigsburg starten am Samstag (02.03.; 20:00 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Vechta in die Hochphase der laufenden Spielzeit. Aufgrund der tabellarischen Situation ist die Partie keinesfalls vorentscheidend, könnte allerdings einen Fingerzeig in Richtung Playoff-Qualifikation beinhalten.
Jayvon Graves war auf Heimatbesuch in Ohio, Deion Hammond in Maryland, Desure Buie in New York, Johannes Patrick in Österreich, Michael Hughes II in Ungarn, Josh King in Portugal, Silas Melson in Paris, Jonathan Bähre in Wiesbaden, Dominykas Pleta in Erfurt und David McCray im Schwarzwald. In anderen Worten: Eine Vielzahl der MHP RIESEN Ludwigsburg hat die Länderspielpause zum Kurztrip in heimatlichen oder touristischen Gefilden genutzt. Bis auf Jacob Patrick, der beim Nationalmannschaftslehrgang mit dabei war, konnten alle Gelb-Schwarzen einige Tage Durchschnaufen und die Kraftreserven auffüllen – Körper und Geist sind nun bereit für das letzte Saison-Drittel, das sich mindestens bis Mitte Mai, im Idealfall aber bis in den Juni hineinziehen und zwei Playoff-Teilnahmen im nationalen und internationalen Wettbewerb beinhalten wird.
Seit dem 22. Februar sind die Schwaben bereits zurück im Team-Training, besuchten gemeinschaftlich das DBB-Qualifikationsspiel gegen Montenegro (85:61) in der MHPArena und arbeiteten über anderthalb Wochen intensiv in der Kugelberg- und Rundsporthalle. Eine für King und sein Trainerteam ungewohnte lange Zeit, nachdem zuvor eine Vielzahl an Partien auf der Agenda stand, die viel Flexibilität in Vor- und Aufbereitung von trainingsspezifischen Inhalten ermöglichte und mit einem nicht-öffentlichen Testspiel in der HAKRO Arena in Crailsheim am Dienstag mündete.
Guard-Rotationen im Fokus
Seither läuft die Vorbereitung für das Auswärtsspiel in Vechta, das ebenso wie das darauffolgende Heimspiel gegen Dijon (06.03.) einen Fingerzeig für die kommenden Wochen geben könnte. Selbstverständlich hat sich an der ‚Von Spiel zu Spiel‘-Herangehensweise auch in den zwei pflichtspielfreien Wochen nichts geändert, sodass einzig und allein das Match-Up im RASTA Dome von Relevanz ist. In Niedersachsen erwartet die Schwaben nicht nur der Tabellenfünfte, sondern eine der stimmungsvollsten Kulissen Deutschlands – Tickets für das Duell der beiden Postseason-Aspiranten gibt’s keine mehr, die Halle ist restlos ausverkauft.
Die 3.140 anwesenden sowie alle via Dyn zuschauenden Fans erwartet eine sicherlich intensiv geführte Partie. Denn neben der tabellarischen Wichtigkeit, verspricht der Blick aufs erste Duell – Ludwigsburg verspielte eine Zehn-Punkte-Führung, drehte dann aber einen Zehn-Punkte-Rückstand –, das die Schwaben 77:74 gewannen und den bisherigen Saisonverlauf eine sehr ausgeglichene Angelegenheit. Die vielbeschworenen Nuancen dürften den Ausschlag geben.
Während die Big-Men-Riege beidseitig die Kategorie ‚harte Arbeiter‘ beinhaltet und im Hinspiel in unterschiedlicher Art und Weise Akzente setzte, liegt für das Rückspiel einerseits ein gewisser Fokus exakt darauf. Andererseits sind die Guard-Rotationen sowohl in Vechta – unter anderem Tommy Kuhse, Ryan Schwieger, Chip Flanigan – als auch in Ludwigsburg – unter anderem Desure Buie, Jayvon Graves, Silas Melson – spielerisch derart dominant und gut besetzt, dass jeder einzelne Akteur den Unterschied ausmachen könnte.
Klar ist: Im ersten Aufeinandertreffen hatten die Schwaben auf den Positionen drei und vier sichtbare Vorteile. Yorman Polas Bartolo legte Kuhse, der nur 35,0% aus dem Feld traf, an die Kette, Jaren Lewis, Jonathan Bähre und Jeff Roberson setzten beidseitig des Parketts entscheidende Akzente. Letzterer musste aufgrund eines disqualifizierenden Foulspiels das Parkett vorzeitig verlassen, in den folgenden gesperrt Wochen zusehen und ist entsprechend hochmotiviert, es beim zweiten Aufeinandertreffen besser zu machen.
Neue Gesichter gibt’s derweil auch: Neben Michael Hughes II, der im Hinspiel erstmals in der Halle saß, aber nicht auf dem Parkett stand, sind in der Länderspielpause zwei Nachverpflichtungen getätigt worden: Forward Tanner Groves ersetzt beim Vechta den Anfang Januar gewechselten Xeyrius Williams und steht vor seinem Debüt, RIESEN-Neuzugang Davonta Jordan ist ebenfalls Teil des gelb-schwarzen Trosses, der am Freitagmittag gen Norden aufgebrochen ist.
Voll fokussiert und mit allen verfügbaren Kräften geht’s in Richtung Vechta, die 40 Minuten werden herausfordernd und sollen, nachdem es gegen Würzburg denkbar knapp nicht funktionierte, in einem Big-Point-Sieg resultieren.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg