Im DHB-Pokal-Viertelfinale wartet mit dem Spiel beim Thüringer HC am Mittwoch, 6. November, 19:30 Uhr, ein richtig schwerer Brocken auf die HB Ludwigsburg.

Bereits in der Runde der letzten Acht kommt es im DHB-Pokal zur Neuauflage des Halbfinals der Vorsaison. Beim Haushahn FINAL4 Anfang März konnte sich die damalige SG BBM Bietigheim mit 25:21 durchsetzen, unterlag dann aber im Endspiel gegen TuS Metzingen. Seit dem Spiel in diesem Frühjahr hat sich personell auf beiden Seiten was getan. „Beide Teams haben einige neue Spielerinnen, deshalb brauchen beide noch etwas Zeit, um ihre Topleistung zu zeigen. Aber ein Spiel beim THC ist immer schwer“, weiß HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard. Bei den Thüringerinnen gab es in diesem Sommer mit acht Ab- und sieben Neuzugängen einen größeren Umbruch. Spielerinnen wie Annika Lott, Johanna Stockschläder und Torhüterin Nicole Roth, die bekanntermaßen zur HBL gewechselt ist, haben den Verein verlassen. Dafür kamen unter anderem mit der ungarischen Nationalspielerin Csenge Kuczora und der japanischen Auswahlspielerin Natsuki Aizawa starke neue Akteurinnen dazu.

Mit Blick auf die Handball Bundesliga Frauen (HBF) dürfte ein Duell auf Augenhöhe erwartet werden. Während die HBL mit 10:2-Zählen aktuell auf Rang zwei steht, folgt der THC mit zwei Minuspunkten mehr direkt dahinter. Die Mannschaft, die bereits seit 2010 von Herbert Müller trainiert wird, hat bisher gegen Borussia Dortmund (29:30) und bei der HSG Bensheim/Auerbach (31:38) verloren, aber ansonsten alle sechs weiteren Pflichtspiele gewonnen. Zuletzt wurde am vergangenen Samstag ein deutlicher 41:31-Heimerfolg gegen den VfL Oldenburg eingefahren. Auch den Ludwigsburgerinnen gelangen beim 41:34-Auswärtssieg beim Buxtehuder SV über 40 Treffer.„Wir haben es in Buxtehude gut gemacht und ich hoffe, dass wir daran anknüpfen können“, sagt Vestergaard.

Im DHB-Pokal sind beide Mannschaften als HBF-Topteams erst im Achtelfinale eingestiegen. Während sich Ludwigsburg dort Anfang Oktober souverän mit 37:27 beim BSV durchsetzen konnte, tat sich der THC beim Zweiligisten HC Rödertal zunächst schwer, lag nach 35 Minuten sogar noch in Rückstand, gewann aber am Ende klar mit 30:23. Jetzt im Viertelfinale kommt es mit dem Aufeinandertreffen des sieben- und fünffachen Deutschen Meisters zum nächsten Kapitel dieser langjährigen Rivalität. Während der Verein aus Erfurt und Bad Langensalza den deutschen Frauenhandball ein halbes Jahrzehnt dominiert hatte und von 2011 bis 2016 sechs Mal in Folge Deutscher Meister wurde und diesen Titel 2018 nochmal nach Thüringen holen konnte, wurde die Vormachtstellung nach und nach vom HBL-Vorgänger Bietigheim übernommen. Die Mannschaft von Jakob Vestergaard verlor nur eins der vergangenen zehn Pflichtspiele gegen den THC und blieb zuletzt sieben Aufeinandertreffen in Folge ungeschlagen. Daran gilt es aus Ludwigsburger Sicht anzuknüpfen. Damit das gelingt sollte die HBL-Defensive ein besonderes Augenmerk auf Johanna Reichert im linken Rückraum legen. Die österreichische Nationalspielerin ist mit 57 Treffern aktuell die beste Torschützin der HBF. Mit der gebürtigen Leonbergerin Dinah Eckerle, die von 2018 bis 2020 das SG BBM-Trikot trug und 2019 Deutscher Meister wurde, verfügt der THC dazu über eine der besten deutschen Torhüterinnen. Mit der schweizerischen Spielmacherin Kerstin Kündig steht eine weitere ehemalige Bietigheimerin im Kader des „Altmeisters“, der wie der amtierende Deutsche Meister bereits dreimal den DHB-Pokal gewonnen hat.

„Wir erwarten ein schweres Spiel, mit viel Physis und hohem Tempo. Für uns wird es, wie immer, vor allem auf die Abwehr und das Konterspiel ankommen. Ich hoffe, dass wir das Spiel gewinnen können, denn unser Ziel ist es, wieder das FINAL4 zu erreichen“, sagt Vestergaard. Auf Ludwigsburger Seite ist neben den sicheren Ausfällen von Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) der Einsätze von Kaba Gassama weiter fraglich.

Anwurf ist um 19:30 Uhr in der Salza-Halle in Bad Langensalza. Geleitet wird das Spiel von den Schiedsrichter-Brüdern Ramesh und Suresh Thiyagarajah. Dieses Topduell um den Einzug ins Haushahn FINAL4 am 01./02. März 2025 wird auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN übertragen.

Text: HB Ludwigsburg