Eric Maihöfer: DM-Titel, neue Bestleistung und EM-Teilnahme
Besser hätte das Jahr 2025 für Eric Maihöfer nicht starten können. Am 19. Januar knackte der Kugelstoßer des VfL Sindelfingen mit 20,05m erstmals die magische Marke von 20 Metern. Am 8. Februar verbesserte er seine persönliche Bestleistung auf 20,21m, ehe er am 21. Februar in Dortmund Deutscher Hallen-Meister wurde – erneut mit einer neuen PB von 20,37 Metern. Damit hatte er sich für die Hallen-Europameisterschaft im holländischen Appeldoorn qualifiziert. Bei seiner ersten großen internationalen Meisterschaft bei den Senioren schrammte der 23-Jährige dann zwar knapp am Finale vorbei, zeigte sich mit dem 9. Platz aber dennoch zufrieden. Wir haben uns mit dem Modellathleten getroffen, um mehr über ihn zu erfahren.

Autor:Lara Auchter
Eric, du bist Deutscher Meister im Kugelstoßen. Wie bist du zu dieser Sportart gekommen?
Eric Maihöfer: Ich habe früher viele Sportarten ausprobiert, aber die Kombination aus Kraft und Technik beim Kugelstoßen hat mich besonders fasziniert. Irgendwann habe ich gemerkt, dass mir das am besten liegt, und dann wurde es immer ernster. Seitdem arbeite ich täglich daran, mich zu verbessern.
Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Eric Maihöfer: Mein Tag beginnt gegen 7 Uhr mit einem ausgewogenen Frühstück – meistens Joghurt mit Haferflocken und Obst. Danach geht es in die erste Trainingseinheit, aktuell vor allem Techniktraining, weil die Wettkämpfe oft früh stattfinden. Nach dem Training esse ich zu Mittag und mache einen kurzen Mittagsschlaf, um mich zu regenerieren. Am Nachmittag folgt dann die zweite Einheit, entweder Krafttraining oder eine weitere Stoßeinheit, kombiniert mit Sprints und Sprüngen. Zweimal pro Woche gehe ich zur Physiotherapie, um Verletzungen vorzubeugen. Abends entspanne ich mich.
Du bist nicht nur Sportler, sondern auch bei der Sportförderung der Bundespolizei. Wie lässt sich beides miteinander vereinbaren?
Eric Maihöfer: Ich bin im sogenannten Blocksystem. Das bedeutet, dass ich vier Monate im Jahr in Kienbaum bin, nahe Berlin, wo es ein Leistungszentrum gibt. Dort haben wir optimale Bedingungen für Sport und Ausbildung. Die restlichen acht Monate bin ich freigestellt, um mich voll auf den Sport zu konzentrieren. Das gibt mir Sicherheit, auch für die Zeit nach meiner Sportkarriere.
Du hast zuletzt mehrfach deine persönliche Bestleistung verbessert. Wie hast du das erlebt?
Eric Maihöfer: Das war ein unglaubliches Gefühl! Nach vier Jahren konnte ich endlich meine persönliche Bestleistung steigern – erst nur um drei Zentimeter, dann folgte ein deutlicher Sprung nach vorne. Der Moment, in dem ich die 20-Meter-Marke geknackt habe, war ein echtes Highlight. Natürlich war meine Familie begeistert, aber ich selbst brauche immer etwas Zeit, um solche Erfolge zu realisieren – deshalb kommen die großen Emotionen bei mir erst später.

Im März hast du bei den Europameisterschaften in Holland teilgenommen. Wie fällt dein EM-Fazit aus?
Eric Maihöfer: Bei der EM zu starten, war eine tolle Erfahrung, auf die ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückblicke. Die 20,11m, die für den Einzug ins Finale nötig gewesen wären, hätte ich klar drauf gehabt, da meine Bestleistung nun deutlich darüber liegt. Aber ich bin mit meinen 19,88m absolut zufrieden. Das war mein viertbester Wettkampf jemals.
Viele Athleten kämpfen mit finanziellen Herausforderungen. Wie sieht das in der Leichtathletik aus?
Eric Maihöfer: Sponsoren zu finden, ist unglaublich schwierig. Mein Hauptsponsor ist die Bundespolizei, aber in der Leichtathletik gibt es generell weit weniger Unterstützung als in großen Sportarten wie Fußball. Ein gesponsertes Auto beispielsweise ist fast unmöglich, weil die Unternehmensrichtlinien das nicht hergeben. Man muss oft eigene Mittel investieren, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können.
Wie sieht dein Leben außerhalb des Sports aus?
Eric Maihöfer: Neben dem Sport und der Ausbildung bleibt nicht viel Zeit, aber wenn ich abschalten will, baue ich gerne Lego. Das ist für mich eine Art Meditation. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit meiner Freundin. Sie ist ebenfalls Leichtathletin und versteht daher den Sportalltag sehr gut.
Wie sieht deine restliche Saison aus und welche Ziele möchtest du noch erreichen?
Eric Maihöfer: Dieses Jahr ist mein zweites bei den Senioren. Ich gehe mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt an die Sache heran. Mein Ziel ist es, stabile Leistungen zu zeigen und wichtige Erfahrungen auf internationalem Niveau zu sammeln. Auch möchte ich natürlich weiter meine Bestleistung hochschrauben. Langfristig arbeite ich natürlich auf Olympia 2028 in Los Angeles hin.