Starker Auftritt des HC Oppenweiler/Backnang im Schlagerspiel der Dritten Liga, die Mannschaft von Trainer Daniel Brack siegte im Duell des Zweiten gegen den Dritten mit 36:24 bei der SG Pforzheim/Eutingen mit 36:24. Über 100 HCOB-Fans hatten ihre helle Freude in der Bertha-Benz-Halle. Die Gäste dominierten von Beginn an, überzeugten durch Kampfgeist und Leidenschaft, sie setzten ein starkes Zeichen vor dem Start ins letzte Saisondrittel.
Von Alexander Hornauer
HCOB-Trainer Daniel Brack freute sich über den wichtigen Auswärtssieg gegen einen Mitbewerber im Kampf um die Qualifikation für die beiden Startplätze für die Aufstiegsrunde. „Das war die erhoffte Reaktion auf die Leistung im Spiel gegen die TGS Pforzheim“, sagte der Coach. Auch wenn die Partie gegen das Schlusslicht vor einer Woche am Ende deutlich gewonnen wurde, sei die phasenweise arg fehlerbehaftete Leistung unter der Woche ein Thema gewesen, verriet Daniel Brack. Im Schlagerspiel präsentierte sich seine Mannschaft mit einem anderen Gesicht. Der Grund war aus Sicht des Coaches schnell ausgemacht: „Wir haben technisch oder taktisch gar nicht so viel verändert, haben heute aber die Zweikampfdominanz gehabt.“
Die Gäste legten einen Blitzstart hin, führten schnell mit 3:0, das war ein erstes Zeichen und ein erster Dämpfer für die Hausherren. Pforzheim biss sich an der aufmerksamen HCOB-Mannschaft die Zähne aus. Die Handballer in den weißen Trikots mit grünen Streifen verteidigten mit viel Einsatz und Leidenschaft, alle halfen sich gegenseitig. Die Einheimischen mussten enorm viel Aufwand für jeden Treffer betreiben. Auf der anderen Spielfeldseite fanden die HCOB-Handballer schnell den richtigen Mix aus Geduld und Zielstrebigkeit, um Pforzheimer Defensive in Bedrängnis zu bringen. So ergaben sich zwangsläufig sehr gute Torgelegenheiten. Zudem gab es in Durchgang eins viele Siebenmeter. Axel Goller nutzte alle sechs Versuche zu Torerfolgen.
Die Dominanz wurde schnell auf der Anzeigentafel sichtbar. Als SG-Trainer Alexander Lipps seine Mannschaft zur Auszeit bat, lag diese schon mit 5:10 hinten. Auch in der Folgezeit kamen seine Handballer gegen die Gästeverteidigung nicht oft durch, zumal sich auch noch die Torhüter Jürgen Müller und Levin Stasch – er hielt auf Anhieb einen Siebenmeter – als Spaßbremsen betätigten und einige Paraden sammelten. Zur Pause lag der Zweite deshalb schon mit 18:9 vorn. Der Coach der Pforzheimer war nicht einverstanden: „So eine Halbzeit kann man im Spiel Zweiter gegen Dritten nicht abliefern.“ Und vielleicht ahnte er schon diesem Zeitpunkt, dass die Partie so gut wie entschieden war: „Eine Topmannschaft lässt dich danach auch nicht mehr ins Spiel zurück.“
So war es auch, allerdings mussten sich die Pforzheimer Handballer zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht vorwerfen lassen, es nicht versucht zu haben. Sie kamen kurzzeitig noch einmal näher. Dabei profitierten sie von leichten Fehlern des HCOB, der im Angriff Torgelegenheiten ausließ und in der Abwehr für einige Minuten nachlässiger agierte. Zusätzliche Hektik kam auf, als die Schiedsrichter kurz hintereinander zweimal Rot zückten. Erst musste Axel Goller nach einem Foul an Felix Schmitt vom Feld, dann Pforzheims Max Lupus nach einem Gesichtstreffer beim Siebenmeter. Die SG kam auf 16:21 heran und es waren noch 20 Minuten auf der Uhr.
Aber die Murrtaler fanden nach einer Auszeit umgehend in die Spur. Sie legten in der Abwehr wieder eine Schippe drauf, kamen zu Ballgewinnen und konterten die SG konsequent aus. Vier Kontertore in vier Minuten bedeuteten eine 26:17-Führung. Pforzheims Anrennen war beendet und der Sieg nach einer Dreiviertelstunde endgültig eingetütet. Ein HCOB-Spieler absolvierte in den Schlussminuten sein Comeback: Tim Dahlhaus kehrte nach langer Verletzungspause aufs Feld zurück. Daniel Brack freute sich, „es ist hilfreich, dass er wieder dabei ist. Er wird noch Zeit brauchen, aber das war heute ein wichtiger Schritt.“ Der Linkshänder führte sich mit zwei Toren und einer guten Vorarbeit erfolgreich ein, gab sich aber bescheiden: „Das war heute einfach für mich. Die Jungs hatten die Vorarbeit gemacht und ich durfte mich austoben.“ Für den HCOB bedeutet seine Rückkehr eine zusätzliche Option im Rückraum – und das war neben dem am Ende mit 36:24 sehr deutlichen Erfolg eine weitere erfreuliche Botschaft an diesem Abend.