Mit einem überzeugenden 73:66-Sieg in Hamburg beenden die MHP RIESEN Ludwigsburg die doppelte Auswärtswoche in Ost- und Norddeutschland. Anders als zur Wochenmitte und in Weißenfels sind die Gelb-Schwarzen ab der ersten Sekunde präsent, stoppen die Veolia Towers durch eine starke Verteidigung. 27 forcierte Ballverluste und die Dominanz am offensiven Brett sorgen für die Entscheidung zu gelb-schwarzen Gunsten.
Am fünften Tag der fünftägigen RIESEN-Auswärtstournee gingen Headcoach John Patrick und die Ludwigsburger fokussiert ins vorweihnachtliche Duell in und gegen Hamburg. Der entsprechenden Einstellung war eine, nach Mittwoch, gründliche Aufarbeitung samt etwas freier Zeit in der Hansestadt vorausgegangen. Patrick hatte mit seiner Mannschaft dreifach trainiert, gleichzeitig den Freitagvormittag aber auch für einen Teamausflug zur Verfügung gestellt. Dabei mit dabei: Hunter Maldonado und Julis Baumer. Der Fuß des US-Amerikaners war belastbarer als noch in Weißenfels, die Starting-Five-Nominierung folgerichtig und die Spielanteile größer, der Youngster am Freitag mit dem Zug und nach Schulschluss in Hamburg angekommen. Zum Sportlichen, denn das hatte es ab dem Sprungball in sich. Die MHP RIESEN starteten mit viel Physis und zwei Distanztreffern von Justin Simon in die Partie, konnten dennoch nicht wirklich Rhythmus aufnehmen. Eine Vielzahl an persönlichen Fouls, darunter je zwei gegen Ezra Mañjon und Yorman Polas Bartolo, brachte die Hamburger an die Freiwurflinie und die Schwaben mehrfach um den Lohn guter Defensive. Dennoch: Einige Steals, das Mehr an Galligkeit samt Einsatz am offensiven Brett machten sich früh bemerkbar (12:15, 10.).
Fortan sollten zwar beide Kontrahenten mehr Korberfolge erzielen, nach fünf Maldonado-Punkten etablierten die Gelb-Schwarzen aber erfolgreich ihr Teamplay. In der Verteidigung nahmen sie den Hamburgern die Freude an der Ballbewegung, zwangen sie zu schweren Abschlüssen und kamen auch im Kopf der Veolia Towers an. Zwei Offensiv-Fouls gegen Brae Ivey, eines davon unsportlich, nutzten Deane Williams und Co. exzellent aus. Der Brite machte 10 seiner 12 Punkte in der ersten Halbzeit, Ludwigsburg baute darauf auf, zog immer wieder davon – obwohl die Hamburger mit Osaro Rich sich nun auch aus der 6,75-Meter-Distanz treffsicher zeigten (29:35, 20.).
Hamburg dreht die Partie, Ludwigsburg entscheidet sie
Zum Leidwesen der – lautstark unterstützten – war die Gäste-Offensive auch nach dem Wechsel vor allem eines: inkonstant. Nachdem die Veolia Towers mit einem 8:0-Lauf aus der Kabine gekommen waren und die Führung übernommen hatten, bedurfte es einer kleinen Joel-Scott-Gala und einer Patrick-Auszeit, um wieder Herr der Lage zu werden (40:40, 23.). Fortan waren die Ludwigsburger defensiv wieder exzellent unterwegs, schnappten sich Zweit- und Drittchancen am offensiven Brett und mühten sich immer wieder sehr erfolgreich zu Zählbarem. Hamburg mühte sich ebenfalls, traf seine deutlich selteneren Wurfgelegenheiten aber deutlich hochprozentiger (51:51, 30.)
Das vierte Viertel sollte dahingehend eine Fortsetzung sein. Weiterhin war die Partie ein dauerhaftes One-Possession-Game, das mal von den Veolia Towers, mal von den MHP RIESEN bestimmt wurde. Doch in dem Moment, als die Offensive der Barockstädter klickte, war die Dominanz kurzzeitig sichtbar. Maldonado, nach sehenswertem Assist von Scott, und Mañjon, der doppelt an seinem Gegenspieler vorbeizog, den Geschwindigkeitsvorteil für eine Finte und die Finte für den Jump-Shot nutzte, begann die Partie schnell zu kippen (54:59). Bis auf einen weiteren Rich-Dreier konnten die Hausherren keine Offensivgefahr mehr ausstrahlen, verloren weiterhin das Spielgerät und mussten mit ansehen, wie Ludwigsburg durch Justin Simon und Maldonado das Duell entschied – und die Führung abgezockt in den Sieg verwandelte.
Nach der 638 Kilometer langen Rückkehr aus dem Norden der Republik, die die Ludwigsburger in der Nacht von Samstag auf Sonntag abschließen (werden), haben die Schwaben erneut zwei Heimspiele und eine Doppelspieltagswoche im Terminplan: Am Donnerstag (26.12.; 18:00 Uhr) gastiert Frankfurt, am Montag (30.12.; 20:00 Uhr) Heidelberg in der MHPArena. Tickets – auch als spontanes Weihnachtsgeschenk – gibt’s noch für beide Partien.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg