Der Heimspieltag des Stuttgarter GC Solitude wird im Jahr 2025 in besonders guter Erinnerung bleiben – zumindest sportlich gesehen. Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite: Heftiger Regen und kräftiger, teils böiger Wind machten den ohnehin anspruchsvollen Platz zu einem echten Prüfstein für die Mannschaften der 1. Bundesliga Damen Süd und die Herren der 2. Bundesliga Mitte.

Entsprechend fielen die Scores insgesamt höher aus als gewohnt. Bei den Damen kamen von 75 Scorekarten lediglich vier mit Ergebnissen unter Par in die Wertung – zwei davon trugen eine Stuttgarter Unterschrift: Eva Ringwald und Sophie Renner lieferten am Samstag die besten Einzelresultate des Wochenendes und hatten maßgeblichen Anteil daran, dass der Rückstand auf Spitzenreiter GC St. Leon-Rot mit nur sieben Schlägen äußerst knapp blieb. Deutlicher war dagegen der Vorsprung auf den Verfolger aus Frankfurt, der satte 25 Schläge betrug.

Zufrieden zeigte sich Coach Heiko Burkhard auch mit den Vierern. Altbewährte Kombinationen kamen zum Einsatz und rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen. Den besten Vierer spielten die Schwestern Lilian und Vivienne Bühle, die mit Even Par ins Clubhaus kamen.

Neben dem starken Wind erschwerten auch anspruchsvolle Fahnenpositionen das Spiel. „St. Leon-Rot und wir sind damit am besten umgegangen. Wir haben natürlich ein paar Routiniers dabei, die lassen sich nicht aus der Ruhe bringen“, resümierte der Coach zufrieden, wie seine Schützlinge die Bedingungen meisterten.

„Es war ein toughes Wochenende, ein Hard Day at the Office“, fasste Burkhard das Erlebnis zusammen und sah sein Team auf Augenhöhe mit der bislang dominierenden Mannschaft aus der Kurpfalz. „Es war am Ende des Wochenendes nur ein Schlag je Spielerin, der uns gefehlt hat. Das ist nichts! Das zeigt, wie nah wir da dran sind. Du brauchst einfach mal wieder ein bisschen das Momentum auf deiner Seite. Dann holen wir auch so einen Spieltag. Von daher bin ich natürlich ganz zuversichtlich.“

Final-Four im Visier

Mit dem zweiten Platz vor heimischem Publikum und drei Punkten Vorsprung auf Frankfurt festigen die Damen des Stuttgarter GC Solitude ihren Final-Four-Kurs. „Wir werden mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht in zwei Wochen nach München fahren. Darauf wollen wir uns wieder intensiv vorbereiten, und wenn alles gut läuft, kann vielleicht Helen Briem zu uns stoßen“, hofft Burkhard auf einen weiteren Trumpf.
Das Top-Talent des SGC Solitude belegte parallel beim Turnier der Ladies European Tour auf Teneriffa den zweiten Platz. Ob sie in München ins Team zurückkehrt, wird sich in den nächsten Tagen klären und hängt vom Turnierkalender des Stars der LET ab.

Nach der gelungenen Heimspiel-Aufgabe verstreut sich das Team zunächst auf nationale und internationale Turniere – viele davon auf europäischer Bühne.

Herren feiern Heimsieg

Die Herren des SGC Solitude standen in der 2. Bundesliga Mitte vor dem dritten Spieltag bereits unter Druck – und lieferten. Das Team von Trainer Florian Fritsch nutzte den Heimvorteil und sicherte sich mit dem Tagessieg fünf wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Durch die schwierigen Bedingungen waren tiefe Runden rar. Nur zwei Scores unter Par wurden notiert – einer davon von Profi Yannick Schütz, der mit einer 71 (-1) bei seinem Heimspiel überzeugte. Noch besser spielte Allen John, der als erfahrener Tourspieler mit einer 69 (-3) die beste Runde des Tages ablieferte.

„Wir sind extrem glücklich über den Heimsieg. Neben den fünf Punkten nehmen wir noch ordentlich Momentum für den Rest der Saison mit“, so Fritsch beim Mannschaftsessen im Clubhaus.
Der böige Wind in Kombination mit den hohen Bäumen stellte viele Teams vor große Herausforderungen. Die Stuttgarter jedoch wussten die Eigenheiten ihres Heimatplatzes besser einzuschätzen. „Da hat uns der Heimvorteil geholfen. Wir wussten, wohin wir spielen müssen und konnten uns dementsprechend durchsetzen“, erklärte Fritsch.

Ein Sonderlob ging an Julian Schinnenburg: „Er hatte ein sehr gutes Ergebnis im Einzel und hat am Nachmittag zusammen mit Santino Paladini mit Even Par die Voraussetzung geschaffen, dass wir gut durchgekommen sind. Wir sind total glücklich. Jetzt heißt es: Batterien aufladen, und dann geht es zum nächsten Spieltag nach Dreieich zum GC Neuhof.“

Text: Stuttgarter Golf-Club Solitude e.V.