Im Schwabenderby gegen TuS Metzingen hat die HB Ludwigsburg am 20. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) von Beginn an nichts anbrennen lassen. Der amtierende Deutsche Meister gewann am Mittwochabend gegen die TusSies mit 41:28 (18:11).
Vier Tage nach dem umkämpften 23:22-Auswärtssieg beim Thüringer HC und der dadurch feststehenden Hauptrunden-Meisterschaft zeigten die Barockstädterinnen eine von Beginn an starke Leistung, führten bereits nach fünf Minuten mit fünf Toren, ließen die gesamte Spielzeit über keine Zweifel am Sieg aufkommen und feierten am Ende einen klaren 41:28-Derbysieg. Die besten Werferinnen des Spiels waren Viola Leuchter und Xenia Smits mit jeweils acht Toren. Im Tor spielte Nicole Roth nach ihrem Comeback für die DHB-Auswahl fast die kompletten 60 Minuten durch und zeigte mit knapp 30 Prozent Fangquote und elf Paraden ebenfalls eine starke Leistung.
Aufgrund von Schulterproblemen mussten die Gastgeberinnen kurzfristig auf Anne With verzichten, starteten vor 1.344 Zuschauern in der heimischen MHP-Arena aber dennoch mit schnellen Toren ins Spiel. Dass, das Heimteam nach nicht mal fünf Minuten bereits mit 5:1 führte lag vor allem an zwei Spielerinnen, die keinerlei Anlaufschwierigkeiten hatten. Drei der fünf Tore erzielte Viola Leuchter, die anderen beiden Mareike Thomaier. Ganz im Gegensatz zu den Barockstädterinnen fand Metzingen kaum ins eigene Offensivspiel. Erst in der achten Minute erzielte Svenja Hübner den 2:6-Anschlusstreffer nach der ersten Auszeit und zuvor sechs torlosen Minuten der TUSSIES. Die HBL ließ hinten kaum etwas zu und konnte sich außerdem auf Torhüterin Roth verlassen, die schon in der ersten Halbzeit fünf Würfe auf ihr Tor parieren konnte. Für Begeisterung sorgte Xenia Smits mit einem besonders athletischen Kempa nach 21 Minuten, bei dem sie sich bis in die dritte Etage schraubte und den Ball mit ihrem schwächeren linken Arm nach unten ins Tor drückte (14:8). Auch das letzte HBL-Tor vor der Pause leitete die Kapitänin durch ihre enorme Sprungkraft ein. Nach ihrem Block in der eigenen Hälfte verwertete Veronika Malá einen langen Pass übers gesamte Spielfeld. Kurz darauf traf die Metzingerin Verena Oßwald zum 18:11 zur Pause.
Nach dieser erwischte die HBL wieder den besseren Start und überrollte den DHB-Pokalsieger von 2024 direkt nach Wiederanpfiff. Nur elf Minuten benötigte der Tabellenführer, um erstmals mit zehn Toren in Führung zu gehen. Viola Leuchter traf zum 26:16 und spielte auch anschließend groß auf. In der 48. Minute knackte Leuchter die 30-Tore Marke. Das Tor zum 30:21 war bereits ihr siebter Streich. Durch die komfortable Führung konnte HBL-Coach Jakob Vestergaard rotieren und alle Spielerinnen Selbstvertrauen für die Play-Offs der Champions League sammeln. In der 52. Minute traf Jenny Behrend, wodurch sich alle HBL-Feldspielerinnen in die Torschützinnenliste eintrugen (34:23). Auch die letzten Minuten der zweiten Hälfte gehörten dann nochmal Xenia Smits, die erst den 40. Ludwigsburger Treffer erzielte und anschließend mit ihrem vierten Tor in Folge den 41:28-Endstand herstellte.
Damit baut der Tabellenführer seine Siegesserie auf nationaler Ebene auf 18 Spiele aus. Außerdem positiv aus Ludwigsburger Sicht: Durch die Ergebnisse der Konkurrenz erwartet die HBL im Play-Off-Viertelfinale voraussichtlich eine kurze Auswärtsreise, da höchstwahrscheinlich entweder FRISCH AUF Göppingen oder die Sport-Union Neckarsulm auf dem achten Platz landen werden.
Tore: Smits 8, Leuchter 8, Thomaier 4, Nestacker 4, Kudlacz-Gloc 3, Faluvégi 3, Carlson 3, Behrend 2, Malá, Döll 2/1, Hvenfelt 1, Gassama 1
HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard war dementsprechend zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Wir wollten zeigen, dass wir bereit sind für unser Champions League-Spiel am Sonntag. Das ist gelungen. Wir haben viele Möglichkeiten gehabt und mit viel Tempo gespielt. Metzingen hat eine sehr gute Saison gespielt, deswegen haben wir uns entsprechend vorbereitet, aber trotzdem haben wir ein bisschen zu viele Gegentore kassiert. “
Text: HB Ludwigsburg