Zum zweiten Mal im Saisonverlauf eröffnet eine Partie mit Beteiligung der MHP RIESEN Ludwigsburg am Freitag (15.03., 20:00 Uhr) den easyCredit BBL-Spieltag. Nachdem die Schwaben sich in der Basketball Champions League das Playoff-Ticket vorzeitig sichern konnten, im nationalen Ligabetrieb aber die beiden Heimspiele gegen Würzburg und Bamberg verloren, möchten sie nun gegen Braunschweig zurück auf die Siegerstraße kommen.
Mit einem weiteren erreichten Meilenstein der Klub-Historie im Gepäck sind Josh King und sein Team am Mittwochabend nach Deutschland zurückgekehrt. Der Dienstagabend hat den MHP RIESEN Ludwigsburg Auftrieb gegeben, ein großes (Zwischen)Ziel der Saison ist erreicht, die Schwaben gehören zu den besten acht Mannschaften der diesjährigen Spielzeit der Basketball Champions League und sind zum bereits vierten Mal in den ‚Elite 8‘. Bevor es auf internationalem Parkett in der kommenden Woche um den Gruppensieg (vs. Bonn, 20.03.), die Viertelfinal-Auslosung (21.03.) und den Ort einer möglichen Final-Four-Teilnahme geht, steht einmal mehr der nationale Spielbetrieb auf der Agenda – und hierauf liegt der ganze Fokus. Schließlich ist das Feld der Playoff-Anwärter tabellarische eng beisammen, Ludwigsburg aufgrund der beiden vergangenen Heimniederlagen etwas ins Hintertreffen geraten und die erneute Qualifikation fürs internationale Geschäft, ebenso wie die Postseason-Teilnahme, das erklärte Ziel der Gelb-Schwarzen.
Wie schon beim Duell mit und gegen Bamberg erwartet die Ludwigsburger am Freitag mit Braunschweig ein Play-In-Aspirant und unmittelbarer Verfolger. Die Basketball Löwen liegen mit einer 11:12-Bilanz momentan auf Rang zehn, die MHP RIESEN sind mit einer 14:9-Ausbeute momentan auf Platz sieben beheimatet und möchten wieder klettern. Was einerseits einen eigenen Sieg und andererseits Niederlagen der Konkurrenz voraussetzt. An diesem Wochenende sind diese allerdings aufgrund der direkten Duelle – Würzburg empfängt Hamburg und Vechta Ulm – garantiert.
Nachdem die Gelb-Schwarzen allerdings seit der Länderspielpause sehr wechselhaft agierten, sich zu viele Fehler und Ballverluste erlaubten und lediglich zwei der vier Partien gewannen, war King auch nach dem Istanbul-Spiel sicht- und hörbar unzufrieden. Der Einzug in die BCL-Playoffs ist eine herausragende Sache, zufrieden war der US-Amerikaner aber zuletzt nicht mit der Leistung seiner Schützlinge. Ein gewisser Aspekt des Leistungsvermögens ließe sich sicherlich mit dem vollen Spielplan, fehlender Regeneration, frischen Beine und einem ausgeruhten Körper erklären. Doch die Kraft- und Energiefrage hat sich in den vergangenen Wochen allerorts gestellt und soll für die Barockstädter maximal eine Erklärung und selbstverständlich keine Ausrede sein. Gute Nachrichten gibt’s dahingehend allemal: Nachdem die Schwaben in diesem Monat schon in Vechta und der Türkei waren, müssen sie in den ausstehenden vier März-Partien Württemberg nicht verlassen; drei davon steigen im eigenen Wohnzimmer, die vierte beinhaltet das nächstgelegene Auswärtsspiel der Saison in Tübingen.
Formstark bis in die letzte Strähne der Löwenmähne
Mannschaft, Trainerstab, Klub und Fans – die komplette RIESEN-Familie – tut aber gut daran, einzig und allein die Basketball Löwen Braunschweig in den Fokus zu rücken. Formkurve, gegnerische Stärke und Relevanz des Spiels sind derart groß, dass dies allerdings auch keinem der Beteiligten vor Augen geführt werden muss. Zudem sind die Ludwigsburger, sofern sie es nicht zuvor bereits waren, spätestens seit dem Hinspiel und der 82:83-Buzzerbeater-Niederlage gewarnt. Wobei die Löwen ganz generell in den vergangenen Wochen die Krallen ausfuhren und fünf der letzten sechs Partien gewannen. Seit Mitte Januar nahmen die Braunschweiger Crailsheim (80:70), Bamberg (91:90), Würzburg (100:89), Heidelberg (94:76) und Weißenfels (88:81) die Punkte ab und überholten im Tableau die kriselnden EWE Baskets Oldenburg. Erst in der Vorwoche endete die Siegesserie gegen Hamburg (70:81) in einem zumindest von Towers-Seite aus physisch geführtem Duell. Headcoach Jesús Ramírez adressierte nach Spielschluss exakt dahingehend Verbesserungsbedarf: „Wir haben defensiv sehr viele Punkte im Eins-gegen-Eins bekommen, weil wir nicht physisch waren und unsere Fouls nicht richtig genutzt haben. […] Wir fahren nach Ludwigsburg, wo uns wahrscheinlich das physischste Spiel der Saison erwartet“, resümierte der Spanier. Sein (junges) Team dürfte entsprechend am Freitag für einen Dogfight gewappnet sein.
Die MHP RIESEN Ludwigsburg sind dies ebenfalls: Das kämpferische Element legten sie in allen vier vergangenen März-Partien aufs Parkett, definieren sich ohnehin qua Identität über Einsatz, Physis und Defensive. Während die ersten beiden Aspekte auch zuletzt zum Grundrepertoire gehörten, war die Verteidigungsarbeit mit 91 und 93 zugelassenen Punkten sowie die Art und Weise am Samstag und Dienstag erheblich ausbaufähig.
Mit Polas Bartolo? Mit Jordan? Mit beiden?
Dahingehend ist es für King gut, dass er am Freitag wieder auf RIESEN-Kapitän und Defensiv-Spezialist Yorman Polas Bartolo wird zurückgreifen können, der in Istanbul aussetze. In seiner Abwesenheit erlebte Davonta Jordan im Sinan Erdem Dome ein solides, defensiv-galliges Debüt und machte durchaus Werbung für weitere Einsatzminuten in eigener Sache. Aufgrund der Kader-Struktur und dem generellen Gesundheitszustand mangelt es Ludwigsburg aber in allen Varianten und Versionen nicht an Alternativen, um TJ Crockett Jr. (13,7 Punkte / 2,4 Assists), Ahmaad Rorie (12,6 / 6,0), Jilson Bango (11,7 / 7,4 Rebounds), Ferdinand Zylka (9,5), Nicholas (8,4) und Brandon Tischler (7,4), Martin Peterka (7,3) sowie Sananda Fru (6,2) im Idealfall in Gänze zu stoppen.
Nicht gestoppt, sondern komplett aufgedreht, wird derweil ab Hallenöffnung (18:30 Uhr) auf dem Vorplatz der MHPArena. Stuttgarter Hofbräu und ENERGY sorgen für einen perfekten Start in den Freitagabend und das Wochenende: Die Stuttgarter Brauerei stiftet 1.000 Flaschen Käpsele, der Radiosender stellt mit DJ Tash einen der drei Resident-DJs der MHPArena zur Seite, sodass für Freibier – solange der Vorrat reicht – und beste Beats gesorgt sein wird.
Gründe fürs Kommen gibt’s also auch fernab des Geschehens auf dem Parkett, Tickets aktuell noch in ausreichender Form. Zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Textes (Mittwoch, 16:00 Uhr) sind noch rund 250 Karten erhältlich. Die Bühne für den Heimvorteil ist bereitet. Zeit wird’s, um den Freitag zum Feiertag zu machen und sich auf den Playoff-Plätzen der easyCredit Basketball Bundesliga zurückzumelden. Eine Playoff-Teilnahme ist gut, zwei Playoff-Teilnahmen das Ziel.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg