Das Top-16-Finale endet für die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einer 81:85-Niederlage gegen Bonn. Vor 3.154 Fans begegnen die Schwaben den Telekom Baskets zum vierten Mal im Saisonverlauf auf Augenhöhe, unterliegen den Rheinländern allerdings erneut. Silas Melson ist mit 23 erzielten Punkten zwar der Mann des Spiels, entscheidend sind am Ende aber defensive Unzulänglichkeiten und eine hochprozentige Bonner Trefferquote.
Für das letzte Heimspiel in der zweiten BCL-Gruppenphase nahm Headcoach Josh King zwei Kaderveränderungen vor: Jeff Roberson und Deion Hammond rückten, im Vergleich zum Heimspiel gegen Braunschweig, in den 12er-Kader. Yorman Polas Bartolo und Michael Hughes II setzten aus – und sahen ab dem Sprungball ein punktereiches Duell, in dem vor allem die Rheinländer Akzente setzten. Angeführt von ihren Big Men Thomas Kennedy und Noah Kirkwood kamen die Gäste ins Laufen, sorgten mit zahlreichen Backdoor-Cuts für sehenswerte Aktionen, Punkte und RIESEN-Frustration. Ludwigsburg adaptierte viel, gelingen sollte einseitig des Parketts aber wenig. Zumindest im Angriff waren die Schwaben dafür omnipräsent und hielten sich hierdurch selbst auf Tuchfühlung (25:31, 10. Spielminute).
Die defensiven Mängel blieben auch im zweiten Spielabschnitt der Hauptkritikpunkt: Weiterhin war Bonn beim Rebound besser und in seinen Aktionen zielgerichteter. Vor allem die Dynamik von Brian Fobbs aber auch die Aktionen von Glynn Watson Jr. und Harald Frey bekamen die Hausherren in der ersten Halbzeit nicht in den Griff – hatten aber unter anderem mit Jayvon Graves, Jonathan Bähre und Silas Melson ein entsprechendes Gegengewicht. Positiv war neben dem geringen Rückstand (49:52, 20.) zur Pause auch die Trefferquote, die insgesamt beachtlich war und die Hausherren im Spiel hielt.
Führung erobert, Spiel gedreht und Siegchance vergeben
Nachdem beide Mannschaften in der ersten Halbzeit offensiv Wurfversuche jedweder Art gegenseitig durch die Reuse gejagt hatten, standen nach dem Seitenwechsel vor allem Melson und endlich auch die Verteidigung im Vordergrund. Angeführt vom US-Amerikaner kamen die Hausherren Korberfolg für Korberfolg heran und in der 24. Spielminute zum Führungswechsel (56:54). Die MHP RIESEN griffen sich nun ein Mehr an Rebounds und trafen weiterhin hochprozentig. Wichtiger waren jedoch die Adaptionen am anderen Ende des Parketts – Ludwigsburg gestattete den Telekom Baskets im dritten Spielabschnitt lediglich 11 Zähler, nahm den Moors-Schützlingen zahlreiche Optionen und erarbeitete sich eine reelle Siegchance (66:63, 30.).
Doch je länger das Viertel dauerte, desto mehr strauchelten die Gelb-Schwarzen. Im Schlussabschnitt ging zuerst die Kraft, dann die Konzentration und schließlich die Führung verloren: Bähre, Melson und Co. sorgten für Entlastung. Im Hinblick auf Rebounds (31:35), Ballverluste (11:12) und Trefferquoten (45,3 FG% / 54,1 FG%) waren die Ludwigsburger zu oft nur zweiter Sieger. In keiner statistisch relevanten Kategorie und in keiner emotionalen Komponente waren die King-Schützlinge deutlich unterlegen, insgesamt aber auch bei weitem nicht gut genug, um das Geschehen nochmals erneut zu wenden, sodass in der Crunchtime zunächst der Direktvergleich und dann das Spiel 81:85 (endgültig) verloren ging.
Das Ende der ‚Round of 16‘ bringt für die MHP RIESEN Ludwigsburg eine kleine Zäsur mit sich. Während in der easyCredit Basketball Bundesliga bereits am Freitag (22.03., 18:30 Uhr) das Schwaben-Derby in Tübingen ansteht, richtet sich der Blick am Donnerstag ebenfalls gen Südosten. Im schweizerischen Mies (Großraum Genf) steigt ab 19:00 Uhr am Sitz der FIBA die Viertelfinal-Auslosung. Die Gelb-Schwarzen gehen als Tabellenzweiter von Gruppe J und demnach ohne Heimvorteil in die ‚Best-of-three‘-Serie, die auf jeden Fall in Spanien (02./03. April) starten wird. Potenzielle Gegner sind Malaga, Teneriffa oder Murcia.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg