Der vierte Top-16-Spieltag endet für die MHP RIESEN Ludwigsburg mit dem erhofften Ergebnis: Die Gelb-Schwarzen bezwingen JDA Bourgogne Dijon 71:59 und haben spätestens damit alle Chancen auf den Viertelfinal-Einzug in der Basketball Champions League. Vor 2.637 Fans ist das Geschehen lange Zeit defensiv- und fehlergeprägt – im Schlussabschnitt gelingt den Schwaben aber der entscheidende Lauf.

Im für beide Seiten mit Spannung erwarteten Duell vertraute Headcoach Josh King dem Aufgebot der Vorwoche, das am Samstag das Spiel in Vechta gedreht und in Niedersachen die Crunchtime dominiert hatte. Laurent Legname setzte ebenfalls auf die Akteure vom zurückliegenden Wochenende, was beim Franzosen aber vor allem einen Verzicht auf den verletzten David Holston mit sich brachte. Vor den Augen von Davonta Jordan, der erstmals in der MHPArena aber nicht im Kader war, erwischten die MHP RIESEN Ludwigsburg jedoch einen Fehlstart. Jeff Roberson und Jayvon Graves verwandelten zwar aus der 6,75-Meter-Distanz, insgesamt sollte aber keinerlei Spielfluss oder damit einhergehende Kontrolle erfolgen. Neun Ballverluste belegten nach dem ersten Spielabschnitt eine relevante, wohl aber wenig erfreuliche Zahl – Ludwigsburg musste der physischen Verteidigung Dijons Tribut zollen, beging aber auch darüber hinaus zahlreiche Fehler im Ballvortrag (13:16, 10. Spielminute).

Nachdem der Start ins Spiel schon ausbaufähig war, unterboten die Hausherren in den folgenden Minuten nochmals das Gezeigte: Jayvon Graves, Desure Buie und Silas Melson verloren erstaunlich oft und erstaunlich leichtfertig das Spielgerät, ihre Teamkameraden standen dem in nichts nach, weshalb die französischen Gäste ihren Vorsprung ausbauten (17:30). Dennoch: Mit der Verteidigungsleistung konnten die Ludwigsburger noch in Ansätzen zufrieden sein. Es krankte viel eher am offensiven Ende des Parketts; doch Jonathan Bähre und Co. blieben im Spiel. Nach einer doppelten King-Auszeit kamen die MHP RIESEN zumindest in Ansätzen ins Laufen, markierten noch einige Körbe und verkürzten – trotz 16 (!) Ballverlusten – auf sieben Zähler Differenz (25:32, 20.)

46-Punkte-Halbzeit dreht das Spiel zu RIESEN-Gunsten

Exakt dies, also die geringe Differenz bei guter Defensive, gab den Gelb-Schwarzen nach dem Gang in die Kabinen den entscheidenden Anschub. Deutlich fokussierter, weiterhin leidenschaftlich und in Gänze verbessert, kamen sie zurück aufs Parkett, gestalteten das Geschehen nun ausgeglichen und kamen immer wieder zum Unentschieden. Einzig Ahmad Caver, der einen wilden Distanzwurf per Buzzerbeater durchs Netz schickte und Giovan Oniangue, der mit Viertelende an die Freiwurflinie ging, hielten die Franzosen noch in Front (43:45, 30.).

Doch auch diese Momentaufnahme egalisierten die Ludwigsburger im vierten Viertel: Angeführt vom unermüdlich arbeitenden Michael Hughes II und dem nicht mehr zu bremsenden Graves, der in der 38. Spielminute via Dunk für den sehenswertesten Korb der Partie sorgen sollte, erspielten sich die Schwaben die erste Führung seit dem Spielbeginn (53:52), Roberson sorgte mit fünf Punkten in Serie für das notwendige Momentum, die Konsolidierung der Führung und eine erzürnte Legname-Auszeit (58:52). Doch obwohl Dijon 27:58 Minuten des Spiels in Führung lag und insgesamt, wie das zumindest etwas fehlerminimierendere Team wirkte, wurden die Franzosen in der Crunchtime von den Hausherren regelrecht überrannt. Graves und Co. dominierten beide Enden des Parketts über die Defensive, sicherten sich Steals, Stopps und Statement-Plays und in letztlich dann doch souveräner Weise den 71:59-Erfolg. Dieser bringt neben dem Sieg auch den Gewinn des direkten Vergleichs und damit die anvisierte Playoff-Qualifikation ein gehöriges Stück näher. Zwei Top-16-Spieltage bleiben, um diese Mission erfolgreich abzuschließen. Zudem gibt’s, aufgrund des dritten Erfolgserlebnisses im vierten Spiel, eine Chance auf den Gruppensieg – die aber erst am letzten Spieltag gegen Bonn (20.03.) von Relevanz sein und werden wird.

Bevor die Barockstädter am kommenden Mittwoch (12.03., 18:00 Uhr) in Istanbul die Chance haben, das Viertelfinal-Ticket endgültig zu lösen, gibt’s ein weiteres Duell in der MHPArena: Am Samstagabend (09.03., 20:00 Uhr) gastieren die Bamberg Baskets, im Rahmen des 23. Spieltages der easyCredit BBL und des Aktionstages von ‚Gib Rassismus einen Korb‘ in Ludwigsburg.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg