Finanziell ausgeglichen und für den Deutschen Tanzsportverband ein sportlicher Höhenflug

Die 36. German Open Championships werden als Erfolg in die Chronik des weltweit größten Tanzsportfestivals mit 62 Turnieren für Standard und Latein in allen Altersklassen eingehen. Die Zahlen sowohl bei den Teilnehmenden als auch beim Publikum stimmen, sportlich schnitt der Deutsche Tanzsportverband (DTV) so gut wie nie zuvor ab. Bei der Bilanz-Pressekonferenz am Samstagvormittag vermeldete DTV-Präsident Dr. Tim Rausche (Norderstadt) schon vor den letzten 16 Turnieren des Schlusstages 27 Medaillen, gleichmäßig verteilt auf jeweils neunmal Gold, Silber und Bronze. Zum Vergleich: 2023 gab es 19 Podestplätze (7/4/8) und Rang zwei hinter China (14/13/12). „Anders als bei den Olympischen Spielen in Paris liegen wir bisher noch knapp vor China“, scherzte er.

Aus Asien gab es den größten Zuwachs in den Startfeldern, allein bei den aus Paaren und Solisten bestehenden Teams kamen 190 aus China. Insgesamt hatten 650 Teams aus 59 Nationen mit 4.000 Einzelstarts gemeldet. „Erstmals war Brasilien dabei. Das unterstreicht unsere weltweite Bedeutung“, sagte Rausche. Besonders hob er den ersten Sieg im Team-Match seit 20 Jahren hervor. „Aus sportlicher Sicht sind die GOC rundum gelungen, auch wenn es bedauerlich ist, dass unser bestes deutsches Standard-Paar, Tomas und Violetta Fainsil, gestern beim Grand Slam so knapp Dritter geworden ist.“

Managing-Director Harry Körner (Wendlingen) war ebenfalls zufrieden. „Wir haben bei den Meldungen das Level von 2023 gehalten, bei den Senioren und besonders beim Nachwuchs gab es Zuwächse. Das ist positiv, denn die Jugend ist unsere Zukunft.“ Auch für das Publikum seien die German Open attraktiv. „Die fantastische Atmosphäre, das gute Tanzen und das Angebot werden honoriert“, verkündete er einen erfolgreichen Kartenverkauf.

„Die Einnahmen entsprechen denen von 2023“, bestätigte GOC-Geschäftsführer Wilfried Scheible (Stuttgart). „Wir haben die Startgebühren etwas erhöht, die Kartenpreise aber nicht, finanziell ist die Veranstaltung ausgeglichen.“ Allerdings sei solch ein Groß-Event „ohne Zuschüsse nicht kostendeckend durchzuführen“, freute er sich, dass der bislang eher im Fußball engagierte Sponsor Jako sein Herz für das Tanzen entdeckt habe.

Zusammen mit DTV-Präsident Rausche und GOC-Pressesprecherin Petra Dres (Speyer) bedankte er sich darüber hinaus für die großzügige Unterstützung der Stadt Stuttgart und bei den 565 ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen aus den Vereinen des DTV. „In der Liederhalle ist 24 Stunden am Tag Betrieb, auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ziehen mit”, ergänzte Dres, die zudem die mediale Präsenz der German Open mitverantwortet.

„An fünf Tagen haben 70 Foto- und Printjournalisten und -journalistinnen aus 19 Nationen berichtet. Auch unser weltweites Live-Streaming ist bestens angekommen.“ Weil der Südwestrundfunk (SWR) schon im zweiten Jahr keine Großproduktion mehr von den German Open produziert, ist das Streaming-Angebot noch wichtiger geworden. „Wir organisieren das seit 2023 in Eigenregie und haben diesmal viel in die professionelle Qualität investiert. Das hat sich gelohnt“, sagte Rausche.

Bei den 37. GOC, die wegen der World Games 2025 in China um eine Woche nach hinten verschoben wurden (19. – 23. August), feiern die German Open in Stuttgart ein Jubiläum. Nach dem Umzug von Mannheim finden sie zum 20. Mal in der Landeshauptstadt statt.

„Der dann 80jährige Wilfried Scheible wird sich aus der Geschäftsführung zurückziehen und einen Teil der Verantwortung in jüngere Hände legen“, verkündete Petra Dres für das dritte GOC-Jahrzehnt Änderungen in der Struktur und auf der Führungsebene.

Text: German Open Championships / Pressebüro Binder