Die Partie des 3. Spieltags in der Basketball Champions League endet für die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einer Niederlage. Die Schwaben unterliegen Dinamo BdS Sassari 79:89 und haben zur Gruppenphasen-Halbzeit eine 1:2-Bilanz. Topscorer der Partie wird einmal mehr Jayvon Graves mit (diesmal) 22 Punkten.

Auch am Dienstagabend musste Headcoach Josh King vor Spielbeginn Änderungen in seinem 12er-Aufgebot vornehmen: Jonathan Bähre stand nach zweiwöchiger Abstinenz wieder im Kader, kam aber gesundheitsbedingt ebenso wenig zum Einsatz wie Johannes Patrick, der krankheitsbedingt das Bett hüten musste. Sichtbar war das doppelte Fehlen zu Anfang der Partie aber nicht. Mit eingespielter Formation ging’s direkt richtig gut los. Jaren Lewis versenkte zwei Distanzwürfe, die Hausherren erzwangen drei Steals und stellten auf 10:2 (3. Spielminute). Doch aus Sicht der Ludwigsburger sollte dies die höchste Führung der Partie bleiben, Sassari fand mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel, sezierte die gelb-schwarze Verteidigung und kam immer wieder zu einfachen Punkten (24:23, 10.).

Während sich die Hausherren im ersten Viertel noch dem Umschwung erwehren konnten, klappte spätestens ab dem zweiten Viertel wenig bis nichts mehr. Center Stéphane Gombauld und Big-Man-Kollege Alfonzo McKinnie dominierten die Bretter, Sassari das Geschehen. Zeitweise gelang den King-Schützlingen ein Bruch des italienischen Flows, nachhaltig etablieren konnten die Hausherren ihren Gameplan aber nicht. In Korbnähe war wenig Zählbares zu holen, aus der Distanz fielen zu wenige Würfe und entsprechend waren die Schwaben statistisch – weniger Rebounds (12:20), weniger Freiwürfe (3:11), weniger Feldwurfkörbe (14:15) – als auch faktisch nach 20 Minuten verdient in Rückstand (38:45, 20.).

Graves und Polas Bartolo starten die Aufholjagd

Nach dem Seitenwechsel waren es, wie schon zu Spielbeginn, die MHP RIESEN, die zunächst am Drücker waren und das Defizit erfolgreich verkürzten (46:48). Immer wieder war es Graves, der offensiv die Akzente setzte. Der Ludwigsburger Guard schulterte offensiv alle verfügbare Last auf seinen Schultern und versuchte, seine Farben als Antriebsfeder zurück auf Augenhöhe zu bringen. Aufgrund des zweitweisen Duetts mit Lewis war Ludwigsburg im Spiel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. (59:68, 30.)

Erst im vierten Viertel waren die Barockstädter wieder auf Tuchfühlung: Yorman Polas Bartolo sorgte mit aufeinanderfolgenden Drei-Punkt-Treffern für einen schwäbischen Lauf und eine Sassari-Auszeit. Auch in der Folge war der Kapitän es, der an beiden Enden des Parketts vorranging und nochmals alle verfügbare Energie mobilisierte. Silas Melson münzte die vorhandene Energie (nach einem unsportlichen Foul) zwar an der Freiwurflinie um, allerdings blieb Ludwigsburg trotz aller Versuche in Rückstand. In der Crunchtime waren sie zwar wieder das tonangebende Team, die entscheidenden Aktionen gelangen allerdings den Gästen, die zuerst mit ihrer guten Rebound-Arbeit und durch einige Blocks Chancen wegnahmen und dann ihrerseits im Angriff die notwendigen Treffer erzielten, um die Partie verdientermaßen für sich zu entscheiden.

Gleichbedeutend mit der 79:89-Niederlage gegen Sassari ist „Halbzeit“ in der Gruppenphase der Basketball Champions League. Die weiteren drei Partien der ersten Runde werden allesamt vor Weihnachten gespielt – hierfür hat Ludwigsburg nun nicht mehr die beste Ausgangslage, mit einer 1:2-Bilanz aber alle Möglichkeiten in eigener Hand.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg