Der dritte Wettkampftag der Europameisterschaften im englischen Sheffield (4. bis 9. September) brachte die ersten Einzel-Medaillen für Deutschland: Die Rollstuhltischtennisspielerinnen Jana Spegel (WK1) und Sandra Mikolaschek (WK4) gewannen Silber sowie Bronze. Thomas Brüchle (WK3) sorgte für ein kleines Wunder. Für ihn und andere entscheidet sich am Donnerstag die Farbe ihres Edelmetalls.
Mit einem breiten Lächeln registrierte Jana Spegel (Tischtennis Frickenhausen), dass sie in der mit vier Spielerinnen besetzten Wettkampfklasse 1 auf Rang zwei gelandet war und damit EM-Silber gewonnen hat. Spegel hatte damit am Mittwoch für die erste Medaille des deutschen Teams gesorgt. Mit gemischten Gefühlen hingegen verließ Mikolaschek aus Düsseldorf die Box: Enttäuschung über das soeben verlorene EM-Halbfinale, aber Bronze als Trost. Bereits im Viertelfinale hatte Mikolaschek viel Energie aufbringen müssen, um die Serbin Nada Madic zu besiegen (2:3). Im Halbfinale dann traf die 26-Jährige auf die Weltranglistenerste Borislava Peric-Rankovic aus Serbien, die kaum Schwächen zeigte. Das Spiel endete 0:3 (8:11, 10:12, 5:11) aus deutscher Sicht.
Nichts für schwache Nerven war das Viertelfinale von Thomas Brüchle (Tischtennis Frickenhausen) gegen den Schweden Ohgren. Zunächst egalisierte der Rollstuhltischtennisspieler aus Frickenhausen einen 0:2-Satzrückstand. Im Entscheidungssatz dann geriet er mit 3:10 erneut deutlich ins Hintertreffen. Sieben Matchbälle gegen sich – die er allesamt abwehrte. Hauchdünn setzte Brüchle sich in der Verlängerung des fünften Satzes mit 13:11 durch. „Ich bin trotz des Spielstands nach den ersten beiden Sätzen ruhig geblieben. Dadurch habe ich immer besser ins Spiel gefunden“, sagte Brüchle. „Im fünften Satz konnte ich ihm die Unsicherheit im Gesicht ansehen. Letztlich war ich der etwas Glücklichere.“
Text Jessica Balleer/DBS